Duisburg. Wie konnte es dazu kommen? Wer Ursachenforschung beim MSV Duisburg betreibt, muss einige Jahre zurückschauen. Wurde doch der Grundstein für den Absturz schon in der Phase der Wiederbelebung des damals am Boden liegenden Traditionsklubs gelegt. Erst spät dämmerte es vielen im Verein, womöglich einem Blender aufgesessen zu sein. Zu spät, wie sich zeigte. Weil auch nachfolgende Vorstände - zerstritten und teils wohl auch nicht kompetent genug - keine klare Linie fuhren, war das Desaster absehbar. Ein Kommentar.

Die Reflexe sind immer die gleichen. Am Ende einer fatalen Entwicklung steht die Ohnmacht der Fans, die sich in – wirkungslosen – Protestaktionen äußert. Während in anderen ehemaligen Fußball-Hochburgen der Prozess des Abstiegs eher schleichend, mitunter über Jahrzehnte, verlief, lässt sich der Anfang vom sich abzeichnenden Ende des Profifußballs in Duisburg ziemlich genau datieren: auf das Jahr 2005, paradoxerweise einem Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte.

In der Aufbruchstimmung, die seinerzeit durch den Wiederaufstieg in die Bundesliga und den Stadionneubau erzeugt worden war, steckte bereits der Keim des späteren Absturzes. Verlor doch der Mann, der sich in der Rolle des „Retters“ gesonnt und dem Klub ja tatsächlich eine Perspektive gegeben hatte, im Höhenflug jede Bodenhaftung. Bezeichnend sein Satz von der angepeilten „Augenhöhe“ mit Schalke und Dortmund. Sage heute niemand, es habe an warnenden Stimmen gefehlt. Schon im Dezember 2007, als die Zebras noch in der Bundesliga spielten, stand in einer Analyse der MSV-Lage an dieser Stelle der vielsagende, sich auf einen Schlagertitel beziehende Satz: „Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund...“

Ein Zeugnis der Ohnmacht

Einen Niedergang an einer einzigen Person festzumachen, ist freilich immer zu billig. Fehlt das Korrektiv für einen dominanten Mann an der Spitze, ist Machtmissbrauch meist nicht fern. Wie blind man in Duisburg im Rausch der ersten Erfolge gegenüber den Risiken war, zeigte sich auch am Verhalten freudetrunkener Fans, die ihren Präsidenten vor jedem Heimspiel namentlich, wie sonst nur Spieler und Trainer, hochleben ließen. Dabei waren schon damals die - nie entkräfteten, im Lauf der zeit eher noch verstärkten - Vorwürfe bekannt, er würde mehr vom Verein profitieren als umgekehrt.

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Angesichts dramatisch zunehmender sportlicher wie finanzieller Nöte setzte sich zwar irgendwann die Einsicht durch, dass der Retter von einst selbst Teil der Problems geworden war. Aber die Altlasten, allen voran die wahnwitzige, weil auf dauerhafte Bundesliga-Zugehörigkeit angelegte Stadionfinanzierung, blieben eine zu hohe Hypothek für die Nachfolger. Obendrein zerstritten und zum Teil wohl nicht kompetent genug, waren diese nicht in der Lage, das Desaster abzuwenden.

So sehr die Durchhalteparolen von MSV-Urgestein „Ennatz“ Dietz („Wir Zebras geben nicht auf“) manche Fans berühren wird – auch sein Appell ist, bestenfalls, ein Zeugnis der Ohnmacht.

Zebra-Fans demonstrieren

Rund 1000 MSV-Anhänger hofften am Donnerstagnachmittag auf klärende Worte der Verantwortlichen, wurden dabei aber zunächst enttäuscht. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ Fotopool
Rund 1000 MSV-Anhänger hofften am Donnerstagnachmittag auf klärende Worte der Verantwortlichen, wurden dabei aber zunächst enttäuscht. Foto: Stephan Eickershoff / WAZ Fotopool © WAZ FotoPool
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