Duisburg. Stürmer Daniel Ginczek enttäuschte bei der Derby-Niederlage des MSV Duisburg bei Rot-Weiss Essen. Die Einzelkritiken.
Der MSV Duisburg verlor das Derby bei Rot-Weiss Essen mit 1:4. Die Spieler in der Einzelkritik.
Vincent Müller: Der Torwart bekam für 45 Minuten und 59 Sekunden nur gängige Handelsware aufs Tor. Müller erledigte sie pflichtschuldig. Dann war in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit beim Schuss von Vinko Sapino höhere Kunst höhere Kunst gefragt. Der Keeper brachte die Hände zwar an den Ball, aber eben nicht entscheidend. Beim Schuss von Thorben Müsel verhinderte Müller das gut mögliche 0:2. Beim zweiten Treffer der Essener durch Lucas Brumme (57.) war man erneut versucht zu sagen: Den kann man auch mal halten. Müller griff gegen Marvin Obuz am Ball vorbei. Elfmeter, fünfte Gelbe Karte, 1:3: Game over. Note: 4,5.
Ahmet Engin: Der Mann auf der rechten Seite der fünfer Kette arbeitete defensiv sein Pensum ab. Nur bei einem sinnfreien Fallrückzieher vor eigene Tor musste er sich bei den Kollegen entschuldigen. Spannender ist die Frage: Was gelang Engin als Flankengeber? Antwort: die Vorlage zum 1:0. Die Kollegen suchten immer wieder diese Qualität, über die Außen in den Strafraum zu kommen. Die Vorarbeit war mithin ausgesprochen geplant. Beim 1:2 ging Engin nur halbherzig auf den Torschützen zu. Note: 3,5.
Joshua Bitter: Der Rotsünder und Grippeerkrankte kehrte nach vier Wochen in die Startelf zurück und bezog Posten rechts im mittleren Teil der Kette. Bitter spielte die Spaßbremse für die Essener Offensive. Nach vorne gelang ihm wenig. War aber auch nicht sein Job. Note: 3,5.
Marvin Knoll: Auch der Abwehrchef musste einmal entschuldigend die Hand heben. Ein Pass auf der Abwehr war ihm gründlich missglückt. Darüber hinaus machte Knoll erneut einen grundsoliden Job und trug mit seiner Aufräumarbeit dazu bei, dass die Meidericher zumindest eine Stunde lang auf Punkte beim Nachbarn hoffen durften. Vor der Entscheidung verlor Knoll das Duell gegen Obuz. Allerdings war da viel Wiese und zugleich wenig Platz für einen Zweikampfgewinn. Note: 3,5.
Tobias Fleckstein: Der Mann auf der linken Seite der letzten Dreierreihe bewies Zweikampfstärke und Kampfgeist. Seine Körperhaltung veranlasste RWE, es lieber mit Fernschüssen als Bällen in den Straftraum zu versuchen. Fleckstein haute sich richtig rein. Note: 2.
Tim Köther: Damit Niklas Kölle mehr Freiheiten auf dem Weg nach vorne bekam, übernahm Tim Köther die linke Abwehrseite. Köther bekam einiges an Arbeit, weil die Hausherren meist über rechts in den MSV-Strafraum drängten. Der Abwehrmann konnte längst nicht alle Flanken verhindern. Musste sich aber nie entschuldigen. Die Kollegen putzten artig für ihn nach. Note: 4.
Santiago Castaneda: Der Sechser musste ohne seinen Spanmann Jonas Michelbrink auskommen. Castaneda räumte als Einzelsechser vor der Abwehr sauber auf. Und das für 45:58 Sekunden. Dann ließ er sich von Sapino austanzen und machte die Schussbahn zum Ausgleich frei. An seinen Distanzschüssen muss Castaneda. Seine zwei Versuche gehört in die Kategorie „kläglich“ kläglich. Note: 4.
Niklas Kölle: Trainer Schommers wollte seinen torgefährlichsten Spieler weiter vorn sehen. Die Hausherren ließen sich davon nicht beeindrucken und hielten den zugleich schnellsten MSV-Spieler an der kurzen Leine. Kölle gelang kaum etwas. Sein erster und bester Pass war das Zuspiel auf Pledl nach 30 Sekunden. Später schickten ihn Schommers in die Sturmspitze. Eine Maßnahme ohne Wirkung. Note: 4,5.
Alexander Esswein: Als Mittelmann in der offensiven Dreierkette machte Esswein ein starkes Spiel. Die gute Leistung krönte der ehemalige Bundesliga-Spieler mit seinem Tor zum 1:0 (37.). Später legte Esswein perfekt für Daniel Gincezk (70.) auf, der die Maßarbeit aber nicht zu nutzen musste. Der Mann mit Übersicht sortierte gut das Spiel und eröffnete Möglichkeiten für den MSV. Einmal entschuldigte er sich, weil nicht sauber nach hinten gearbeitet hatte. Note: 2.
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Thomas Pledl: Gleich nach 30 Sekunden kam der Mittelfeldspieler auf der rechten Seite zum Abschluss. Sein Schuss traf erstens nicht das Tor, zudem rollte die Kugel nur. Pledl hatte seinen großen Moment, als er den Ball auf Engin vor dem 1:0 legte. Davor und danach wollten ihm die Pässe und Umschaltsituationen nicht gelingen. Seine Standards blieben ohne Wirkung. Ein Beispiel dafür: der Freistoß in der 65. Minute, der sanft übers Tor strich. Note: 4.
Daniel Ginczek: Der ehemalige Hoffnungsträger und Stürmer mit Bundesliga-Erfahrung lief in der ersten Halbzeit der Musik hinterher. Seine Körpersprache verriet. Ginczek war nicht gerade glücklich mit der Zuschauerrolle. Gleich nach der Pause kam der Stürmer zum Abschluss. Essens Keeper Golz wehrte den Schuss ins kurze Eck ab. Die nachfolgende Ecke köpfte Ginczek über das Tor. Dann aber: Nach der Vorarbeit von Esswein hatte Ginczek die riesige Chance auf den Ausgleich, scheiterte aber erneut am Torwart. Note: 5.
Kolja Pusch: kam für Ginczek (73.): Die Hoffnung auf Puschs Standardqualitäten erfüllten sich nicht. Niemand wollte seine Ecken ins Tor köpfen. In Schlussphase hatte Pusch eine feine Abschlusschance. Sein Schuss wurde aber in letzter Sekunde abgeblockt.
Benjamin Girth: kam für Bitter (85.): Seine ersten Spielminuten in diesem Jahr absolvierte der Stürmer auf verlorenem Posten. Immerhin gewann er einmal einen Kopfball aus der Abwehr heraus. Girth sah Gelb fürs Ballwegschlagen.
Marvin Senger: kam für Pledl (87.): Der hochgewachsene Abwehrspieler kam als „letzter Versuch“. Über seine Kopfballstärke sollte vorne was glücken. Tat es aber nicht.