Duisburg. Die 0:3-Niederlage des MSV Duisburg gegen 1860 München brachte Trainer Torsten Ziegner weitgehend um den Schlaf. Zebras bangen um Thomas Pledl.

Die Analyse begann schon am Samstagabend. „Ich habe nicht sonderlich gut und auch nicht sonderlich viel geschlafen“, sagte Torsten Ziegner, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, am nächsten Morgen. Die 0:3 (0:1)-Niederlage im ersten Heimspiel der Saison gegen den TSV 1860 München schlug aufs Gemüt. Nicht nur beim Trainer. MSV-Präsident Ingo Wald sprach kurz nach dem Abpfiff von einer „kompletten Euphoriebremse“.

MSV Duisburg bangt um Thomas Pledl

Nicht nur das Ergebnis dämpfte die Stimmung. Neuzugang Thomas Pledl zog sich nach einem Foul von Jesper Verlaat schon in der neunten Minute eine Schulterverletzung zu. Eine genaue Diagnose soll am Montag erfolgen. Torsten Ziegner befürchtet, dass es auf eine langwierige Zwangspause für den 29-Jährigen hinauslaufen wird.

Pledl kugelte sich im Gegensatz zu Niklas Kölle, der mehrere Monate ausfällt, nicht die Schulter aus, sondern fiel auf das Gelenk. Ziegner zog eine Parallele zu Benjamin Girth, der mit einer ähnlichen Verletzung im vergangenen Jahr langfristig pausieren musste. „Nicht schon wieder“, konnte MSV-Sportchef Ralf Heskamp das Pech kaum in Worte fassen.

MSV Duisburg: Routinier Bakalorz patzte

Schiedsrichter Martin Petersen zeigte Verlaat für dieses Foul die gelbe Karte. In der zweiten Halbzeit reagierte der Stuttgarter bei einem weiteren gelb-würdigen Vergehen des Niederländers nicht – zum allgemeinen Unverständnis. Ziegner nannte die Begründung des Schiedsrichters „noch unsäglicher“. Der MSV-Trainer zitierte aus dem Gespräch mit Petersen so: „Es war schon eine gelbe Karte. Aber da der Spieler von uns vom Tor wegläuft und Verlaat schon gelb vorbelastet war, war das keine gelb-rote Karte.“ Der verärgerte Fußball-Lehrer fügte hinzu: „Die Plausibilität muss mir erst einmal einer erklären.“

Der MSV hätte somit eine gute halbe Stunde in Überzahl spielen können – als spielentscheidend geht der Fehler des Schiedsrichters aber nicht durch. Beim MSV lag zu viel im Argen, als dass der Nachmittag hätte erfolgreich enden können. Die Abwehr ist noch weit davon entfernt, Stabilität auszustrahlen. Torschütze Manfred Starke stand beim 0:1 in der 32. Minute im Strafraum allein auf weiter Flur und konnte ungehindert einnetzen. Marvin Bakalorz hatte den 60er zuvor ziehen lassen, Robin Guy Müller vernachlässigte auf dem Flügel seine Defensivaufgaben. Vor dem 0:2 durch 1860-Neuzugang Joël Zwarts verstolperte Bakalorz den Ball im Mittelfeld – das kann auch einem Routinier mal passieren. Und das 0:3 durch Zwarts resultierte aus einem Kopfball nach einer Standardsituation – das bekannte Problem der Meidericher.

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„Wir haben es München zu einfach gemacht, durch viele Kleinigkeiten, durch viele dumme Fouls“, fasste MSV-Abwehrchef Sebastian Mai die Dinge aus seiner Sicht zusammen. 1860 habe sich insgesamt cleverer angestellt.

Mai ist froh, „dass es am Dienstag schon wieder weitergeht. Dann trifft der Kapitän auf seinen Ex-Klub Hallescher FC, bei dem auch MSV-Coach Torsten Ziegner bereits tätig war.