Duisburg.. Im ersten Heimspiel der Saison muss sich Drittligist MSV Duisburg geschlagen geben. Trainer Ziegner sieht die Schuld auch beim Unparteiischen
MSV-Trainer Torsten Ziegner sah sein Team nach dem 0:3 (0:1) gegen den TSV 1860 München im Heimspiel vor 14.142 Zuschauern vom Schicksal und vom Schiedsrichter geschlagen. „Wenn diese Dinge zusammenkommen, dann ist es nicht möglich, das Spiel zu gewinnen“, sagte der Coach des Duisburger Fußball-Drittligisten bei der Nachbetrachtung.
Zwei Szenen hatte der Trainer dabei besonders im Blick: Bereits in der zehnten Minute musste Neuzugang und Hoffnungsträger Thomas Pledl nach einem Rempler von Münchens Kapitän Jesper Verlaat mit einer Schulterverletzung vom Platz. Bereits beim Saisonauftakt in Freiburg (1:1) hatten die Meidericher ihren Leistungsträger Niklas Kölle früh mit einer langwierigen Blessur an der Schulter verloren. Der Ex-Mannheimer Pledl fällt nun vermutlich ebenfalls länger aus.
MSV Duisburg: Trainer fordert Gelb-Rot - und sieht selbst die Karte
Der zweite Moment, der aus Sicht des Coaches entscheidend war, rückte ebenfalls Jesper Verlaat in den Mittelpunkt. Der Abwehrmann erlaubte sich ein taktisches Foul an Alaa Bakir. Die Gelb-Rote Karte sah er aber von Schiedsrichter Martin Petersen nicht. Ziegner nannte die Begründung des Schiedsrichters „noch unsäglicher“.
Der MSV-Trainer zitierte aus dem Gespräch mit Petersen, den Schiedsrichter so: „Es war schon eine Gelbe Karte. Aber da der Spieler von uns vom Tor wegläuft und Verlaat schon Gelb vorbelastet war, war das keine Gelb-Rote Karte.“ Der verärgerte Fußball-Lehrer fügte hinzu: „Die Plausibilität muss mir erst einmal einer erklären.“ Die Situation wurde im Übrigen schon mit einer Verwarnung geahndet. Sie ging an Torsten Ziegner wegen Meckerns.
MSV-Deckung ist unsortiert
Gnädiger ging der Mann in der Verantwortung beim Spielverein mit den Pannen seiner Mannschaft um. Vor dem 0:1, dass Manfred Starke völlig freistehend erzielte, war die MSV-Deckung „unsortiert“, wie Kapitän Sebastian Mai einräumte. Zieger erklärte: „Das 1:0 für München fand ich gar nicht so dramatisch, weil wir vernünftig im Spiel waren.“
Über den kapitalen Fehler bei der Ballannahme von Marvin Bakalorz vor dem 0:2 durch den Niederländer Noel Zwarts sagte der 45-Jährige: „Der passiert auch nicht alle Tage.“ Wie auch immer, die Situation war vorentscheidend. Der MSV machte es, wie es Sebastian Mai sagte, dem Gegner „im Grund genommen ein bisschen zu einfach“. Beim 0:3 (86.) machte es dann der Kapitän dem Doppelpacker Zwarts sehr einfach, den Kopfball treffsicher zu platzieren.
Drei Chancen für MSV-Neuzugang Esswein, aber kein Tor
Der MSV hatte ebenfalls Chancen, Ziegner musste aber einräumen, „dass wir vor dem Tor immer vorbeigeschossen haben.“ Der unter Woche gekommene ehemalige Bundesliga-Spieler Alexander Esswein hatte alleine drei dieser Gelegenheiten, aber kein Zielwasser in der Trinkflasche.
Der enttäuschte MSV-Präsident Ingo Wald beklagte die „mangelnde Durchschlagskraft“ und nannte die Niederlage „eine komplette Euphoriebremse.“ Die Fans fühlten sich an Spiele aus der vergangenen Saison erinnert: Da tat sich das Team vor eigenem Publikum sehr schwer, schenkte dem Gegner einfache Tore und tat sich im Abschluss eher schwer.
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Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Saisonspielen droht den Zebras ein Fehlstart in die Saison. Bereits am kommenden Dienstag muss die Mannschaft beim Halleschen FC das Blatt wenden. Torsten Ziegner bleibt optimistisch: „Wir werden es in Halle besser machen und die ersten drei Punkte in dieser Saison holen.“ Rückenwind bekam er dabei von 1860-Trainer Maurizio Jacobacci. Er traut dem MSV Duisburg zu in dieser Saison zu, „ganz vorne ein Wörtchen mitzureden.“