Duisburg. Der Duisburger Abwehrspieler beendet seine Laufbahn. Für die Chefetage der Zebras ist klar: Ein neuer Mann für die Defensive muss her.
Als Sebastian Neumann im Sommer 2018 als Neuverpflichtung beim MSV Duisburg vorgestellt wurde, galt er als potenzielle künftige Führungskraft beim damaligen Fußball-Zweitligisten. Es kam aber alles anders: Ganze acht Spiele konnte der Abwehrmann, der von den Würzburger Kickers gekommen war, in der Zweitklassigkeit für die Zebras bestreiten, ehe ihn eine langwierige Hüftverletzung aus der Bahn warf. Ein einziger Sekundeneinsatz in der 3. Liga folgte – und jetzt ist klar: Das war es. Im Alter von 28 Jahren muss der gebürtige Berliner seine Laufbahn beenden.
„Das war eine sehr schwere Entscheidung, auch wenn sie nicht von heute auf morgen gefallen ist, sondern in den vergangenen Monaten gereift ist. Es war die einzig vernünftige Entscheidung, zu groß waren die Schmerzen bei Belastung“, sagt Neumann. Zeit zum Überlegen hatte er gezwungenermaßen ausreichend.
Immer wieder von Verletzungen geplagt
Seinen letzten etwas längeren Profieinsatz erlebte er am 8. Oktober 2018, als er beim 2:1-Erfolg beim 1. FC Köln zehn Minuten vor Schluss von Torsten Lieberknecht bei dessen Debüt auf der MSV-Bank eingewechselt wurde. Danach musste er mit Hüftproblemen einige Wochen pausieren, stieg Anfang Dezember 2018 wieder ins Training ein, zog sich dann eine Hüftprellung zu und musste schließlich Anfang 2019 die Vorbereitung auf die Zweitliga-Rückrunde wegen erneuter Hüftbeschwerden abbrechen.
In die aktuelle Saison sollte Neumann dann wieder behutsam einsteigen; die Einwechslung am 17. August Augenblicke vor dem Abpfiff der Partie gegen den FSV Zwickau (3:1) hätte ein Neuanfang werden können, doch das Gegenteil war der Fall. 13 Tage später war ein Härtetest im internen Duell gegen die eigene U 19 angesagt, aber schon in der ersten Minute brach die alte Hüftproblematik wieder auf.
„Auch wenn wir diese Entwicklung für Sebastian und uns befürchtet haben: Es ist jetzt ein bitterer Moment. Wir wünschen Basti, dass er nach dieser schweren Entscheidung schnell Fuß fasst und vor allem gesund bleibt“, sagte Sportdirektor Ivica Grlic. Torsten Lieberknecht ergänzt: „Für einen Menschen, der den Fußball so geliebt und hoch professionell gelebt hat wie Basti, tut mir ein solcher Schritt besonders leid.“
Für Sportdirektor Grlic ist überdies klar: „So sehr wir gerade auch den jungen Leuten in der Innenverteidigung vertrauen: Wir sind auf dieser Position dünn besetzt, das hat die Vorrunde gezeigt, in der immer wieder Spieler aus anderen Mannschaftsbereichen die Lücken durch die diversen Ausfälle aufgefüllt haben. Wir wollen unsere Innenverteidigung zur Rückrunde mit einem neuen, schon erfahrenen Mann ergänzen – wobei die Betonung klar auf Ergänzung liegt.“