Duisburg. Der frühere Nationalspieler hat ein halbes Jahr mit Höhen und Tiefen hinter sich gebracht. Er ist aber mit seiner persönlichen Bilanz zufrieden.

Der Wechsel zum Fußball-Drittligisten MSV Duisburg brachte für Marvin Compper familienfreundlichere Arbeitszeiten mit sich. Bei seinem Ex-Klub Celtic Glasgow hätte der 34-Jährige keine Festtagsruhe gehabt – hinzu wäre Ungewissheit, ob er denn überhaupt dem Kader angehören würde, gekommen. Am zweiten Weihnachtstag auswärts in St. Mirren, am 29. Dezember das Old Firm gegen die Glasgow Rangers. Diese Spiele kann der Abwehrspieler nun in Ruhe am Fernseher verfolgen. Die Arbeit beim MSV ruft erst wieder beim Trainingsstart am 5. Januar.

Die Verpflichtung des Ex-Nationalspielers war im Sommer die mit Abstand spektakulärste Personalie des Zweitliga-Absteigers. Compper kam nicht nur als gestandener Profi nach Duisburg. Die Stellenausschreibung beinhaltete zudem, dass der Verteidiger auch abseits des Platzes als Führungsspieler einer jungen Mannschaft die Richtung vorgibt.

Erstmals seit Oktober wieder in der Startelf

Zuletzt musste sich Compper mehrere Wochen darauf beschränken, seine Rolle im Umfeld der Mannschaft wahrzunehmen. Eine hartnäckige Wadenverletzung warf ihn länger, als ihm selbst lieb war, aus der Bahn. Beim 1:1 in Großaspach stand Compper zum ersten Mal seit dem Spiel in Chemnitz am 6. Oktober wieder in der Startaufstellung der Meidericher.

Trotzdem ist Compper mit seiner persönlichen Bilanz zufrieden. Der Defensivspezialist kam auf 13 Einsätze. „Vor der Saison hätten alle unterschrieben, wenn ein 34-Jähriger zwei Drittel aller Spiele macht“, sagte Compper nach dem Match in Großaspach. Auch Compper trauerte einem verpassten Sieg hinterher: „Ich denke, dass wir es verdient gehabt hätten, das Spiel zu drehen.“

In der Winterpause setzt Marvin Compper auf eine gute Vorbereitung, ohne Verletzungssorgen. Die komfortable Tabellensituation der Zebras ist für ihn kein Grund, die Zügel schleifen zu lassen. „Wir müssen weiter gierig bleiben, Spiele zu gewinnen. Siege sind keine Selbstverständlichkeit“, schreibt Compper seiner Mannschaft ins Gebetbuch.

Sieben Einsätze für Gembalies

In Großaspach standen MSV-Trainer Torsten Lieberknecht zum ersten Mal alle drei verbliebenen Innenverteidiger zur Verfügung. Er entschied sich für Marvin Compper und Lukas Boeder – der nach Angaben des Coaches leicht angeschlagene Vincent Gembalies saß auf der Bank. In der Winterpause werden die Karten neu gemischt, zumal im Zuge der langwierigen Verletzung von Sebastian Neumann auch noch eine Verpflichtung eines weiteren Abwehrspielers denkbar ist. „Ich freue mich auf den Konkurrenzkampf, der nun entfacht ist“, sagte Lieberknecht nach der Partie.

Zuletzt hatte der Coach unterstrichen, dass allein Form und Trainingsleistungen den Ausschlag für Plätze in der Startelf geben würden. Hier hatte Vincent Gembalies in den letzten Wochen einen großen Sprung nach vorne gemacht und damit auch eine nicht optimale Saisonvorbereitung korrigiert. So kam der 19-Jährige in der ersten Saisonhälfte auf sieben Einsätze.