Duisburg. 1899 Hoffenheim zeigte dem MSV Duisburg im DFB-Pokal die Grenzen auf. Die Verantwortlichen hoffen, dass die 0:2-Niederlage den MSV weiterbringt.

Torsten Lieberknecht hätte natürlich gerne den Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim aus dem DFB-Pokal gekegelt. Der Trainer des Drittligisten MSV Duisburg fragte am Dienstagabend nach der 0:2-Niederlage: „Darf man enttäuscht sein über eine Mannschaft, die am Limit agiert?“ Der 46-Jährige gab selbst die Antwort: „Ich bin nicht enttäuscht.“

Der Fußball-Lehrer sprach aber auch von einem Lernprozess. Hoffenheim spielt zwei Ligen höher und erteilte den tapfer kämpfenden Zebras eine Lehrstunde. Ein Bundesligist bestraft Ballverluste sofort. Lieberknecht ärgerte sich dann doch ein wenig – über „Bälle, die wir einfach weggegeben haben.“

MSV-Sportdirektor Grlic: "Unsere Mannschaft ist lernfähig"

Auch MSV-Sportdirektor Ivica Grlic sah das Team auf der Schulbank: „Unsere Mannschaft ist lernfähig, will sich immer weiter verbessern, insofern war das Spiel auch sehr lehrreich.“ Außenverteidiger Joshua Bitter räumte ein: „Wir wussten, dass es für jeden Einzelnen ein Sahnetag sein musste, um als Sieger vom Platz zu gehen.“ Bitter hatte so einen Sahnetag erwischt – er rackerte auf der rechten Abwehrseite, bereinigte viele Aktionen.

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Aber Hoffenheim zeigte den Meiderichern auch Grenzen auf – diese Grenzen liegen in der Natur der Sache. Der Duisburger Kader ist auf Kante genäht – das fällt angesichts von sieben verletzungsbedingten Ausfällen besonders ins Gewicht. Mittelfeldspieler Leroy-Jacques Mickels war in der letzten Saison eben noch in der Oberliga am Ball. Da laufen keine Spieler wie der Österreicher Christoph Baumgartner herum. Aus dem Ballverlust gegen Baumgartner vor dem 0:2 wird Mickels seine Lehren gezogen haben.

Derbycharakter soll gegen den KFC Uerdingen helfen

Torsten Lieberknecht ist froh, dass sein Team in der Liga erst am Montag wieder ran muss. Und er ist froh, dass die Mannschaft gegen den KFC Uerdingen ein Lokalderby vor der Brust hat. Das kann in Zeiten vieler Verletzter, hoher Belastung und großem Kraftverbrauch die zusätzlichen Prozentpunkte bringen.

Der Coach hat wenig Hoffnung, dass sich das Lazarett bis zum Kräftemessen mit den Krefeldern nachhaltig leeren wird. Mittelfeldspieler Ahmet Engin, der mit Rückenbeschwerden außer Gefecht ist, könnte es vielleicht schaffen.

Ansonsten sieht’s schlecht aus. Innenverteidiger Marvin Compper muss nach Einschätzung des Trainers noch mindestens zwei Wochen aussetzen. Die Entzündung von Abwehrspieler Migel-Max Schmeling im Achillessehnen-Bereich erweist sich derzeit als hartnäckig. Mittelfeldspieler Yassin Ben Balla (Bänderdehnung im Knie) ist frühestens für die Partie in Rostock am 9. November ein Thema.