Duisburg. Marvin Compper war der erste Nationalspieler der TSG Hoffenheim. Mit dem MSV Duisburg trifft er am Dienstag im DFB-Pokal auf den Ex-Klub.
Marvin Compper unterzieht sich am Vormittag einem letzten Härtest. Der Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg hofft, dass seine linke Wade nach einem Muskelfaserriss keine Probleme bereitet. Der 34-Jährige ist besonders gespannt auf das DFB-Pokalspiel der Zebras gegen den Bundesligisten TSG Hoffenheim (heute, 18.30 Uhr/Sky). Es geht schließlich gegen seinen Ex-Klub.
Compper war im Sommer der Königstransfer des Zweitliga-Absteigers. Er kam vom schottischen Serienmeister Celtic Glasgow zu den Meiderichern in die 3. Liga. Im Celtic Park wurde der Abwehrspieler nicht glücklich. In anderthalb Jahren bestritt er nur ein Pflichtspiel für die „Hoops“. Es hat nicht gepasst. Compper löste in Glasgow seinen bis 2020 laufenden Vertrag auf: „Ich sah dort keine Perspektive mehr. Und mit 35 Jahren wäre die Suche nach einem neuen Klub nicht leicht gewesen.“ So sind nun nicht mehr die Rangers der Gegner, sondern Großaspach und Meppen.
Das Pokalspiel gegen Hoffenheim ist für Compper nun aber eine schöne Reise in die Vergangenheit. Er spielte für die TSG von 2008 bis 2013, stieg mit dem Klub in die Bundesliga auf und feierte auf Anhieb die Herbstmeisterschaft. Und er bestritt als Hoffenheimer sein einziges Länderspiel – im November 2008 in Berlin gegen England (1:2). Damit war er der erste Nationalspieler der TSG. Es blieb bei diesem einen Einsatz. „Ich habe es damals nicht geschafft, auf Vereinsebene konstant genug zu spielen“, blickt Compper zurück. Zudem lief Compper im Länderspiel auf der für ihn ungewohnten Linksverteidiger-Position auf. Compper: „In der Innenverteidigung hatte der Bundestrainer damals seine Leute.“
Auch interessant
Hoffenheim reizt Fans nicht
Der MSV erwartet zum Pokalspiel nur 14.000 Zuschauer. Die TSG Hoffenheim zieht nicht. Dennoch sagt Compper: „Wir wollen Hoffenheim richtig auf die Nerven gehen und es denen so schwer wie möglich machen.“ Der Routinier, der in seinem Lebenslauf mit Celtic und Borussia Mönchengladbach zwei Vereine mit großer Tradition, aber auch Hoffenheim und RB Leipzig vorweisen kann, hält nichts davon, die Klubs, die erst in den jüngsten Jahren in den Fokus rückten, wegen fehlender Tradition zu verurteilen: „Es bringt mir nichts, wenn ich zu einem Verein gehe und mich auf der vergangenen Tradition ausruhe.“
„Gladbach und Celtic waren auch nicht immer Traditionsvereine. Sie sind durch die Leistungen ihrer Legenden zu dem geworden, was sie heute sind“, sagt Compper. „In 50 Jahren werde ich vielleicht einer der Namen sein, die die TSG Hoffenheim zu einem Traditionsverein haben werden lassen.“