Duisburg. Beim 2:0 in Würzburg lief es beim MSV Duisburg phasenweise nicht rund. Die Zebras hatten Glück, dass die Franken ihre Torchancen nicht nutzten.

Torsten Lieberknecht machte am Samstag hinter dem 2:0 (2:0)-Sieg des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg bei den Würzburger Kickers einfach „nur einen Haken dran“. Der Trainer der Zebras wusste, dass sein Team nicht den besten Tag erwischt hatte und auch mit einer Portion Glück die Punkte einsackte, mit denen der MSV auf den zweiten Tabellenplatz kletterte.

Ein Spitzenteam muss auch solche Spiele gewinnen. Personell trat der MSV die Fahrt ins Frankenland auf dem Zahnfleisch an. Migel-Max Schmeling (Fußentzündung) und Ahmet Engin (Rückenbeschwerden) warfen verletzungsbedingt vor der Abreise das Handtuch. Mit Jonas Brendieck und Steven Deana gehörten beide Ersatztorhüter dem 18-Mann-Kader an. „So etwas habe ich in meiner Laufbahn auch noch nicht erlebt“, sagte Lieberknecht.

Elfter Treffer für Stoppelkamp

Würzburgs Trainer Michael Schiele brachte es nach der Partie auf den Punkt: „Das effizientere Team hat gewonnen.“ Würzburg vergab eine Vielzahl an Chancen, der MSV nutzte hingegen seine beiden Möglichkeiten eiskalt aus. „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn Würzburg zur Pause 3:2 geführt hätte“, räumte Kapitän Moritz Stoppelkamp nach der Partie ein.

Stoppelkamp brachte den MSV in der 17. Minute auf Zuspiel von Leroy-Jacques Mickels mit seinem elften Saisontreffer in Führung. Zuvor hatten die Gastgeber zwei Hochkaräter vergeben. Auch die Führung gab den Zebras keine Sicherheit. Ballverluste im Mittelfeld, Unsicherheiten in der Abwehr – dem erneut starken MSV-Schlussmann Leo Weinkauf wurde das zu viel, er stauchte seine Vorderleute zusammen. „Das war eine Phase, in der ich die Jungs wachrütteln musste.“

In der zweiten Halbzeit platzte auch Moritz Stoppelkamp der Kragen. Er las eindrucksvoll Innenverteidiger Lukas Boeder die Leviten, nachdem er gepatzt hatte, Stoppelkamp das ausbügeln musste und sich dabei eine gelbe Karte eingehandelt hatte.

Dienstag kommt Hoffenheim

Nach dem Duisburger Führungstreffer machte Würzburg weiter Druck. Die größte Chance vergab Kickers-Stürmer Luca Pfeiffer in der 29. Minute. Der Würzburger nahm das Geschenk von Max Jansen in Form eines Fehlpasses dankend an, verfehlte das Duisburger Tor aber nur um wenige Zentimeter.

Hier hatte Kapitän Moritz Stoppelkamp (links) auf dem Feld Klärungsbedarf mit Innenverteidiger Lukas Boeder.
Hier hatte Kapitän Moritz Stoppelkamp (links) auf dem Feld Klärungsbedarf mit Innenverteidiger Lukas Boeder. © imago images/foto2press

In der 45. Minute traf dann wieder der MSV – dank seiner Effizienz. Moritz Stoppelkamp setzte sich auf der rechten Seite durch, flankte in den Strafraum und Lukas Daschner, um den sich kein Würzburger Abwehrspieler gekümmert hatte, köpfte zum 0:2 ein.

Nach der Pause suchte Würzburg den Anschluss – vergeblich. Der eingewechselte Luke Hemmerich kam zum Kopfball, aber Leo Weinkauf war mit einer Glanzparade zur Stelle (62.). In der 78. Minute köpfte Kickers-Kapitän Sebastian Schuppan den Ball in Anschluss an einen Freistoß neben das Tor.

„Es war nicht unser bestes Spiel. Aber auch solche Siege müssen wir mitnehmen“, sagte Linksverteidiger Arne Sicker, der die Talsohle durchschritten sieht: „Wir haben jetzt zweimal hintereinander drei Punkte geholt.“

Bereits am Dienstag geht es weiter: Die Zebras fordern in der zweiten Runde des DFB-Pokals um 18.30 Uhr in ihrer eigenen Arena die TSG Hoffenheim heraus. Torsten Lieberknecht hat wenig Hoffnung, dass sich die Personalsituation nachhaltig entspannen wird. Immerhin gehörte Innenverteidiger Marvin Compper schon in Würzburg dem Kader wieder an. Der Routinier hat seinen Muskelfaserriss auskuriert und ist bereit auf das Spiel gegen seinen Ex-Klub.