Duisburg. Falls der MSV Duisburg aus der 2. Bundesliga absteigt, hilft nur ein sofortiger Wiederaufstieg. Mehrere Drittliga-Jahre könnten das Aus bedeuten.
Der MSV Duisburg befindet sich sportlich und finanziell in einer prekären Lage. Der Tabellenletzte der 2. Bundesliga hat fünf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.
Präsident Ingo Wald stellte auf der Jahreshauptversammlung fest: Der Klassenerhalt ist "alternativlos".
Lizenz für die 3. Liga wird bald Thema sein
Dem Klub brechen vor allem die komfortablen Fernsehgelder weg. In der 3. Liga sind bisweilen rund 1,3 Millionen Euro drin - in der 2. Bundesliga mindestens 6,7 Millionen Euro.
Die Verantwortlichen müssen wohl oder übel bald das Thema "Lizenz für die 3. Liga" wieder behandeln - Erinnerungen an das Jahr 2013 kommen hoch.
Duisburg müsste sich frisches Geld besorgen
Die Lizenz für die 2. Bundesliga für die kommende Saison 2019/20 könnte problemlos erteilt werden. Offenkundig gebe es große Probleme, falls Duisburg nicht die Klasse halten kann.
"Wir werden gezwungen sein, uns frisches Geld zu besorgen. Frisches Geld bedeutet einen siebenstelligen Betrag", sagte der Vorstandsvorsitzende Wald auf der Jahreshauptversammlung. Die Finanzspritze müssten allerdings die Gläubiger erst einmal genehmigen. Das sei bisweilen alles andere als sicher.
Wald spricht über mittelfristigen Tod des Vereins
Käme die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht bis zum 19. Mai nicht mehr aus dem Tabellenkeller, gäbe es nur ein denkbares Szenario für Präsident Wald: Der sofortige Wiederaufstieg in Liga 2 muss her.
"Ich glaube, dass wenn wir mehrere Jahre 3. Liga spielen, wir mittelfristig tot sein werden", erklärte der 61-Jährige und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass der Worst Case, 3. Liga, nicht eintrifft."
Wald sehe keine andere Möglichkeit, als "eine schlagkräftige Elf ins Rennen zu bringen, um sofort wieder aufzusteigen. Das ist der einzige Weg, dauerhaft zu überleben".
Wald will sich nicht mit Paderborn vergleichen
Einigen Fans stieß auf der Mitgliederversammlung sauer auf, dass "Dorfklubs" wie der SC Paderborn den MSV längst überholt hätten.
Wald konterte diesen Vorwurf umgehend: "Wir können uns mit solchen Klubs nicht vergleichen. In Paderborn hatte Herr Finke (†) mehrere Millionen Euro in den Verein gesteckt. So einen haben wir nicht".
Kurz vor Ende der Mitgliederversammlung stellte sich ein Anhänger die Frage, was denn passiere, falls Duisburg den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. Der Vorstand ließ diese Frage unbeantwortet.