Duisburg. . Ivica Grlic schließt Abgänge in der Winterpause nicht aus. Der MSV-Sportdirektor führte mit den betreffenden Kandidaten bereits Gespräche.
Felix Wiedwald, Joseph Baffoe und am Dienstag Havard Nielsen – Fußball-Zweitligist MSV Duisburg verpflichtete in weniger als einer Woche drei Neuzugänge. Damit ist die winterliche Kaderplanung der abstiegsbedrohten Meidericher aber noch nicht zwangsläufig beendet.
Sportdirektor Ivica Grlic äußerte sich am Dienstag zu diesem Thema. Kommen noch weitere Neuzugänge? Grlic: „Wir halten die Augen weiter offen.“ Verlassen Spieler den Verein? Grlic: „Wir haben mit den betreffenden Spielern gesprochen und sie informiert.“
Spielraum für Neuverpflichtungen
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht unterstrich in der letzten Woche, dass er Spieler sehen will, die „bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.“ Notfalls, müsse man einen „Cut machen.“ Dieser Punkt ist nun offenbar erreicht. Es gab blaue Briefe. Grlic äußerte sich auf Nachfrage nicht über Details der Duisburger Streichliste. Der sportlichen Leitung wird indes nur geholfen sein, wenn der MSV auch Abnehmer für die betreffenden Spieler findet, um Spielraum für weitere Neuverpflichtungen zu erhalten.
Torwart Daniel Davari riet Lieberknecht schon in der vergangenen Woche, sich nach einem neuen Klub umzusehen. Davari ist nach der Verpflichtung von Felix Wiedwald nur noch die Nummer drei in der Duisburger Torwart-Hierarche.
Ansonsten rücken Spieler in den Fokus, die bislang nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielten. Letzteres gilt für Thomas Blomeyer, der in dieser Saison noch keine Einsatzzeiten erhielt. Die Konkurrenz in der Innenverteidigung ist nach der Baffoe-Verpflichtung weiterhin zu groß für den ehemaligen Ingolstädter. Allerdings ist Blomeyer mit einer Fußblessur derzeit auch angeschlagen.
Daschner Kandidat für eine Leihe
Im Abwehrbereich rücken der Ex-Frankfurter Ranni Regäsel (fünf Ligaeinsätze) und Enis Hajri (vier Ligaeinsätze) ins Blickfeld. Regäsel gab der Abwehr bei seinen Einsätzen nur wenig Sicherheit. Hajri durchlief in der Hinrunde ein Wechselbad. Bei Ex-Trainer Ilia Gruev spielte er am Ende keine Rolle mehr, unter Torsten Lieberknecht feierte er ein Comeback, war zuletzt aber nur noch maximal als Ersatzmann gefragt. Sollte einer dieser Spieler den MSV verlassen, stände Grlic allerdings unter Zugzwang, auf den defensiven Außenbahnen nachzulegen.
Im Mittelfeld kam Tim Albutat unter Gruev gar nicht und unter Lieberknecht nur viermal zum Einsatz. Eine Verletzung und eine gelb-rote Karte warfen ihn zuletzt zurück. Lukas Daschner zählt beim MSV als Mann der Zukunft, doch ihm fehlt Spielpraxis. Fünf – zumeist kurze – Einsätze stehen bislang zu Buche. Er wäre ein Kandidat für eine Ausleihe, um so mehr Wettkampf-Praxis zu erhalten.
Mit der Verpflichtung des Düsseldorfers Havard Nielsen hat die – bislang harmlose – Duisburger Offensiv-Abteilung Zuwachs erhalten. Auch hier könnte die sportliche Leitung nun bis zum Ende der Transferfrist am 31. Januar noch die Hebel ansetzen. Die Flügelspieler dürften dabei weiterhin gesetzt sein. Stanislav Iljutcenko und Borys Tashchy, während dessen Abwesenheit der MSV in vier Spielen ohne Punkt blieb, gelten zudem als fleißige Zuarbeiter.
Torflaute bei den Spitzen
Die beiden im Sommer verpflichteten Sturmspitzen John Verhoek (ein Tor im Pokalspiel in Bielefeld) und Richard Sukuta-Pasu (ein Tor im Ligabetrieb) konnten die Erwartungen hingegen bislang nicht erfüllen. Voerhoek steht noch bis 2021 bei den Zebras unter Vertrag, das Arbeitspapier von Sukuta-Pasu läuft bis 2020.