Duisburg. Die Profis des MSV Duisburg nach der 1:3-Heimpleite (0:2) gegen Dynamo Dresden in der Einzelkritik.
Daniel Mesenhöler: Machtlos bei den Gegentreffern. Ließ sich in Rückstand zum Unverständnis vieler Fans gehörig Zeit für seine Abschläge - allerdings offenbarten seine Teamkollegen ihm auch selten Anspielstationen. Kurz vor Schluss mit einem starken Reflex. Note: 3
Yanni Regäsel (bis 46.): Wirkte bei seinem zweiten Startelfeinsatz in Serie überfordert. Schlug zwar eine gefährliche Flanke, die Souza knapp verpasste (16.), hatte defensiv aber große Probleme. Ermöglichte Dresden nach einem Patzer als letzter Mann fast das 2:0, bügelte aber selbst gegen Röser aus (31.). Ließ sich oft vom starken Baris Atik abkochen, so auch vor dem 0:2, als er auf einen Pass nach außen spekulierte und Atik in die Mitte ziehen ließ. Seine Auswechslung zur Pause daher folgerichtig. Note: 5
Dustin Bomheuer: Hinten weitestgehend stabil - außer als er Dresdens Koné auf dem Weg zum 0:3 aus MSV-Sicht nur begleitete. Hatte nach acht Minuten per Kopf nach einem Wolze-Freistoß die Ausgleichschance. Doch sein Versuch vom Fünfereck kam zu unplatziert. Seine unzähligen Flugbälle fanden zu selten ihr Ziel und brachten Dynamo oft in Ballbesitz. Note: 4,5
Gerrit Nauber: Starkes Stellungsspiel gegen Koné als der gerade in den Duisburger Strafraum stoßen wollte (22.). Wichtiges taktisches Foul gegen Koné (63.), für das er die Gelbe Karte sah. Schaffte es als Abwehrchef aber nicht, die Defensiv zu ordnen, daher trägt auch Nauber eine Mitschuld an den Gegentoren. Note: 4
Young-Jae Seo: Der Südkoreaner durfte erst das zweite Mal beginnen, war in der Anfangsphase dennoch stabilster Part in der Viererkette. Holte früh einen gefährlichen Freistoß heraus (10.), konnte seinen Offensivdrang ansonsten aber nicht ausleben, da er hinten gefordert war. Passte sich mit zunehmender Spieldauer dem Niveau der Kollegen an. Note: 4
Lukas Daschner (bis 46.: Warf sich dankbar in Zweikämpfe und versuchte mit großer Laufbereitschaft Löcher zu stopfen. Das gelang ihm aber nicht wirklich, immer wieder kam Dresden durch die Mitte. Im Aufbauspiel viel zu überhastet und mit Ungenauigkeiten im Passspiel. Grätschte nach einem Halbfeld-Freistoß nur Zentimeter am 1:1 vorbei (35.). Note: 4
Kevin Wolze: Mangelnden Einsatz kann man dem Kapitän sicherlich nicht vorwerfen. Aber große spielerische Defizite. Gelang es auf neuer alter Position auf der Sechs nicht, ein geordnetes Offensivspiel aufzuziehen. Nach 25 Minuten zog Wolze herzhaft aus dem Rückraum ab - vermutlich hätte Dynamo-Torwart Schubert Probleme bekommen, doch Dresdens Erich Berko konnte den Schuss blocken. Seine Freistöße in Durchgang zwei gefährlich, sein Passspiel besorgniserregend. Note: 4,5
Ahmet Engin: Engins Willensstärke ist beeindruckend. Der erste Duisburger Abschluss ging auf sein Konto, beinahe hätte er mit einem frechen direkten Freistoß aus ecktstoßähnlicher Position Erfolg gehabt (10.). Kurz darauf tauchte er frei vor dem Dynamo-Kasten auf. Dabei wurde er zwar bedrängt, das gilt aber nicht als Ausrede für seinen kläglichen Abschluss rund fünf Meter neben das Tor. Besonders im ersten Durchgang mit vielen Aktionen auf der rechten seite und daher auffälligstes Glied im Zebra-Sturm. Note: 3
Moritz Stoppelkamp (bis 75.): Regen und Abstiegskampf: Da muss selbst ein feiner Fußballer wie der MSV-Zehner den Blaumann auspacken. Das tat er auch. Arbeitete viel mit zurück, dafür fehlten vorne seine kreativen Momente. Ein schicker Beinschuss im ersten Durchgang war seine beste Aktion - brotlose Kunst. Note: 4
Cauly Oliveira Souza: Ohne Bindung zum Spiel in der Anfangsphase. Ein Stockfehler hier, ein Fehlpass da: Der Brasilianer hatte Probleme auf dem desolaten Rasen. Dafür schaltete er nach einem Standard am schnellsten und jagte eine Dresdener Kopfballabwehr zum Anschlusstreffer in die Maschen (67.). Davon beflügelt steigerte Souza sich. Note: 3,5
Stanislav Iljutcenko: Eher Verteidiger als Stürmer. Rackerte unbändig an vorderster Front - auf Kosten seiner Torgefahr. Bekam kurz nach der Pause endlich seinen Abschluss. Aus zwölf Metern hämmerte er die Kugel freistehend über den Kasten. Bei den meisten Duisburger Offensivaktionen außen vor. Note: 5
Joseph-Claude Gyau (ab 46. für Daschner): Sofort ein belebendes Element. Setzte zum Auftakt einen guten Distanzschuss sowie eine gefährliche Flanke (50.). Hinten glänzte er mit einem riskanten Tackling im eigenen Strafraum. Übte viel Druck über rechts aus, für die Wende konnte der US-Amerikaner aber nicht mehr sorgen. Note: 3
Richard-Sukuta Pasu (ab 46. für Yanni Regäsel): Sollte mit seiner körperlichen Präsenz als Anspielstation für Hereingaben und lange Bälle herhalten. Sah nach einem Foul Gelb, weitere Akzente konnte Sukuta-Pasu nicht setzen. Note: 5
John Verhoek (ab 75. für Moritz Stoppelkamp): ohne Note.