Duisburg. Vor dem Zweitligaspiel MSV Duisburg gegen Dynamo Dresden kommt es zu einem Großeinsatz der Polizei. Rund 200 Dresdener vorübergehend festgesetzt.

Das hatten sich die Fans des Zweitligisten Dynamo Dresden anders vorgestellt. Während der friedliche Teil der Anhänger aus dem Osten seine Mannschaft gegen den MSV Duisburg zum 1:3-Sieg anfeuerte, standen rund 200 Chaoten unter besonderer Aufsicht der Polizei. Zunächst hatte die Polizei noch von 100 Personen gesprochen.

Grund dafür war der versuchte Stadionsturm der Dynamo-Fans. Die Gruppe hatte versucht, sich der Körper- und Taschenkontrolle an den "Vereinzelungsanlagen" vor dem Stadion zu entziehen, teilt Polizeisprecherin Jacqueline Grahl auf Nachfrage mit. "Die Polizei musste Pfefferspray sowie den Einsatzmehrzweckstock einsetzen. Dabei wurde nach bisherigem Kenntnisstand niemand ernsthaft verletzt. Der Sanitätsdienst spülte Betroffenen die Augen aus."

Anschließend wurden die Personalien der Fans aufgenommen und gleichzeitig verbotene Gegenstände gesucht. Die Beamten schrieben eine Anzeige wegen schweren Landfriedensbruchs. Die Kripo hat gegen einen weiteren Gastzuschauer die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Er soll einen Ordner getreten haben. Das Spiel durften die rund 100 betroffenen Dynamo-Fans dann nicht mehr sehen.

Dass sich ein Teil der Gästefans womöglich nicht an die Regeln halten wird, ist für die meisten Beobachter keine große Überraschung. „Dies ist ein Risikospiel. Wir werden mit einem Wasserwerfer und Reiterstaffeln vor Ort sein“, hatte die Polizei bereits im Laufe der Woche erklärt.

Dresdener Hooligans stürmten die Haupttribüne beim MSV Duisburg

Unschöne Erfahrungen mit der organisierten Fangemeinschaft aus Dresden machten sowohl die Duisburger Polizei als auch der MSV auch schon im Oktober 2014. Damals stürmten gut 100 vorwiegend vermummte und schwarz gekleidete Dresden-Hooligans vom Oberrang aus ein Tor und liefen über die Haupttribüne in Richtung MSV-Fankurve, damit auch durch den Familienblock, wo auch viele Kinder einen entspannten Nachmittag verleben wollten. Die Dresdener griffen auch die Berichterstatter zweier Rundfunksender an und versuchen, Jacken und Rucksäcke zu stehlen.

Als Duisburger Anhänger als Reaktion auf den Tribünensturm auf die Dresdener zueilten, kam es zu Schlägereien, die mit dem Anrücken der Polizei kurz darauf endeten. Die Ordnungshüter geleiteten die beiden Anhängerlager in ihre Blöcke zurück. Es gab zwei Strafanzeigen.