Duisburg. . MSV-Präsident Ingo Wald zieht Bilanz: Das Jahr 2017 brachte ihm viele schöne Momente. Die wirtschaftliche Konsolidierung steht weiter im Fokus.

Ein Spiel steht noch aus, doch Ingo Wald zog bereits am Donnerstag ein Jahresfazit. „Es gab im Jahr 2017 viele Momente, die mir gutgetan haben“, sagte der Präsident des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Drittliga-Meisterschaft, Aufstieg, Sieg im Niederrheinpokal und zum Hinrundenende 23 Punkte – im sportlichen Bereich bleibt nun nur noch ein Wusch offen. Mit einem Heimsieg gegen Dynamo Dresden am Sonntag ließe sich noch schöner Weihnachten feiern.

Ingo Wald machte deutlich, dass das Jahr eine Gratwanderung war. Hätte es nicht mit dem Drittliga-Aufstieg geklappt, wäre der Weihnachtsbaum vermutlich dunkel geblieben. „Wir mussten aufsteigen. Der Mannschaft hat diesen immensen Druck gut und souverän gemeistert“, so Wald.

Wald verfolgt konservative Linie

Nach 17 Spielen liegt die Mannschaft im Abstiegskampf sehr gut im Rennen, mit dem Klassenerhalt könnte sie im Mai dazu beitragen, dass Ingo Wald in zwölf Monaten wieder ein positives Fazit ziehen kann. Auf dem Weg dorthin, will der MSV-Boss nicht von seiner Linie abweichen, konservativ an der wirtschaftlichen Genesung des Vereins zu arbeiten. Mit einem Schmunzeln verwies er auf Trainer Ilia Gruev: „Ilia hat uns mit dem Wort ,seriös’ angesteckt.“

Zur Seriosität gehört für Wald auch, im Winter kein finanzielles Risiko einzugehen. „Wir machen das, was wir können und sind da schon an unsere Grenzen gegangen“, so Wald mit Blick auf mögliche Neuzugänge. Geschäftsführer Peter Mohnhaupt brachte die Sache so auf den Punkt: „Neuverpflichtungen sind nur möglich, wenn wir Spieler abgeben.“

Sollte Simon Brandstetter (links) den MSV im Winter verlassen, hätte der Verein Spielraum, personell nachzulegen.
Sollte Simon Brandstetter (links) den MSV im Winter verlassen, hätte der Verein Spielraum, personell nachzulegen. © Stephan Eickershoff

Brökers Wechsel wäre großer Schritt für MSV

Zwar hat sich der MSV unlängst von Mittelfeldspieler Baris Özbek getrennt, doch die finanzielle Ersparnis ist noch nicht so groß, dass er einen großen Sprung erlaubt. So wird es in den kommenden Wochen davon abhängen, ob noch weitere Spieler den MSV verlassen werden. Ein Wechsel des bislang nicht vermittelbaren Thomas Bröker wäre ein großer Schritt. Beim wechselwilligen Simon Brandstetter gibt es derzeit noch keine Bewegung.

Offen ist auch, ob Mael Corboz zum Drittligisten Carl Zeiss Jena wechselt, bei dem er zuletzt vorgespielt und dem Vernehmen nach einen guten Eindruck hinterlassen hat. Eine Ausleihe von Youngster Lukas Daschner, über die es vor geraumer Zeit Spekulationen gab, steht nicht auf der Prioritätenliste. Sportdirektor Ivica Grlic und Coach Gruev sind der Meinung, dass der Mittelfeldspieler die besseren Entwicklungsmöglichkeiten hat, wenn er in Duisburg bleibt.