St. Johann. Moritz Stoppelkamp erzählt, warum die Rückkehr zum MSV Duisburg so lange gedauert hat. Nach drei Abstiegen will er endlich Klassenerhalt feiern.

  • Der Neuzugang des MSV Duisburg berichtet im Trainingslager, warum es so lange bis zu seiner Rückkehr gedauert hat
  • Seinen Wohnsitz in der Heimat hat er aber nie aufgegeben – und in München erzählte er, wie schön Duisburg ist
  • Der ehemalige Karlsruher SC sieht sich in der Duisburger Mannschaft als hängende Spitze, Stürmer oder Außenspieler

Angekommen. Nach all den Jahren. Den MSV Duisburg trägt Moritz Stoppelkamp von klein auf im Herzen. Er war früher bei Heimspielen Balljunge, sein Vater nahm ihn regelmäßig mit ins Stadion. Ein Idol war Peter Közle. „Beeindruckende Frisur“, lacht Stoppelkamp, der seine Haare eher modern als wild trägt. 1998 der Höhepunkt: Pokalfinale in Berlin, auch Moritz Stoppelkamp war entsetzt, als Michael Tarnat sein zweites Idol, Bachirou Salou, umsäbelte und somit für den FC Bayern München den Weg zum Pokalsieg ebnete.

Moritz Stoppelkamp im Trainingsduell mit Tugrul Erat.
Moritz Stoppelkamp im Trainingsduell mit Tugrul Erat. © MSV Duisburg

Nun trägt Stoppelkamp den MSV nicht nur im Herzen, das MSV-Logo ziert das Trainingshirt, das der 30-Jährige im Trainingslager in St. Johann im Gespräch mit der Sportredaktion trägt.

Warum erst jetzt?

Der Neuzugang vom Karlsruher SC, der nach seiner Jugendzeit beim MSV acht weitere Stationen von Düsseldorf über Hannover, München bis nach Karlsruhe in seinen Lebenslauf schrieb, sagt: „Der passende Zeitpunkt hatte sich nie ergeben.“ Als der MSV zwischen zweiter und dritter Liga pendelte, war Stoppelkamp ein etablierter Erstliga-Spieler, war mit Hannover 96 in der Europa League – „Leider dreimal gegen belgische Klubs, aber dafür auch gegen Atletico Madrid“ – am Ball. Als der MSV in der 3. Liga spielte, war Stoppelkamp mit dem SC Paderborn Bundesliga-Spitzenreiter.

Stoppelkampf kann sich einige Positionen beim MSV vorstellen

Die Wurzeln nach Duisburg rissen nie ab. Er gab seinen Wohnsitz in der Heimat nie auf und hielt mit seiner Liebe zum Pott nicht hinter dem Berg. „Die Menschen in München haben mich immer ganz komisch angeguckt, wenn ich gesagt habe, dass es in Duisburg schöner ist“, so der Mittelfeldspieler, dessen Fußball-Laufbahn bei den Bambini von Viktoria Buchholz begann.

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Nun ist der passende Zeitpunkt für ein Engagement da. Durch den Abstieg des KSC war Stoppelkamps Vertrag im Badischen hinfällig. „Es gab zwar andere Angebote, auch aus dem Ausland, aber ich habe mich für den MSV entschieden“, will Stoppelkamp nun seinen Teil dazu beitragen, dass die Zebras den Klassenerhalt schaffen. Das wäre auch für ihn persönlich ein besonderes Glücksgefühl. Drei Abstiege hintereinander – zweimal mit Paderborn und nun mit dem Karlsruher SC – sorgen für wenig Spaß im Berufsalltag.

Stoppelkamp weiß somit, worauf es im Abstiegskampf ankommt. Die klassischen Dinge. Ein guter Start ist wichtig. Die mannschaftliche Geschlossenheit. Die Gabe, nach Rückschlägen zurückzukommen. Stoppelkamp: „Die Liga wird in diesem Jahr sehr ausgeglichen sein. Da kommt es auf Kleinigkeiten an.“ Seinen Platz in der Mannschaft kann sich Stoppelkamp auf verschiedenen Positionen vorstellen: hängende Spitze, Stürmer oder Außenspieler.

Stoppelkamp: "Ich kann doch noch zehn Jahre spielen"

Auch wenn Stoppelkamp in den letzten Wochen noch zwischen den Stühlen saß, stieg er ohne nennenswerte Defizite am Mittwoch ins Mannschaftstraining der Zebras ein. Läufe um die Sechs-Seen-Platte, Einheiten im Kraftraum standen in der Sommerpause auf dem Programm.

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Mit dem Engagement beim MSV könnte Moritz Stoppelkamp nun dauerhaft angekommen sein. Sein Vertrag läuft über zwei Jahre, zudem gibt es eine Option auf eine Verlängerung. Die letzte Station in einer abwechslungsreichen Profikarriere? Moritz Stoppelkamp will nicht soweit vorausschauen. Der 30-Jährige lacht: „Ich kann doch noch zehn Jahre spielen.“ Als er hört, dass die Funktionäre von Viktoria Buchholz ihn auch noch einmal gerne als Heimkehrer begrüßen würden, korrigiert er sich: „Okay, noch elf Jahre.“