Duisburg. Moritz Stoppelkamp spielte in der Jugend fünf Jahre für den MSV Duisburg. Über viele Umwege führt der Weg ihn nun zurück zu den Zebras.

  • Moritz Stoppelkamp spielte in der Jugend fünf Jahre für den MSV
  • In der Bundesliga erzielte er für Paderborn ein Rekordtor
  • Am Dienstag reisen die Zebras ins Trainingslager nach Tirol

Es hätte auch anders kommen können. Bei Viktoria Buchholz wollten die Jugend-Trainer den kleinen Moritz Stoppelkamp einst aussortieren. Das mit dem Fußball würde nichts werden, so die damalige Meinung. Stoppelkamp blieb trotzdem an der Sternstraße und mit dem Fußball klappte es dann doch noch.

Vor knapp drei Jahren schaffte es der Offensivspieler in die Geschichtsbücher der Bundesliga. Er traf im Spiel gegen Hannover 96 für den SC Paderborn 07 aus 82,3 Metern. Ein Rekord. Nun wechselt Stoppelkamp ablösefrei vom Karlsruher SC zum MSV. Rekorde erwarten die Meidericher nicht von ihm, aber er soll die notwendige Qualität für die Offensive mitbringen, um zum Klassenerhalt beizutragen.

© imago sportfotodienst

Für alle Beteiligten schließt sich nun ein Kreis. Moritz Stoppelkamp kehrt an eine alte Wirkungsstätte zurück. Von 1997 bis 2002 spielte er in der Jugend der Zebras. Er verließ den MSV und brachte es in der Folge auf acht Stationen: Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Essen, Rot-Weiß Erfurt, Rot-Weiß Oberhausen, Hannover 96, 1860 München, SC Paderborn 07 und zuletzt Karlsruher SC. Der 30-Jährige kommt auf 71 Erstliga-Einsätze und 165 Zweitliga-Partien. Mit Hannover 96 war Stoppelkamp fünfmal in der Europa League am Ball.

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Stoppelkamp war in den letzten Jahren beim MSV Duisburg immer ein Thema. Weniger bei den Verantwortlichen, sondern vielmehr bei vielen Fans. „Warum spielt ein Duisburger Junge mit seinen fußballerischen Qualitäten nicht beim MSV?“, lautete die Frage. Das wird Stoppelkamp nun mit Verspätung in den kommenden beiden Jahren machen. Der MSV zitierte den Sportler gestern in seiner Pressemitteilung mit dem Satz: „Es war wirklich immer ein Traum von mir, für den MSV spielen zu dürfen. Ich freue mich riesig, dass es jetzt endlich geklappt hat.“ Wie schön.

Kein klassischer Stoßstürmer

Stoppelkamp kommt nicht als klassischer Stoßstürmer zu den Zebras, sondern in erster Linie als Offensivmann, der aus dem Mittelfeld den Angriff belebt. Die Außenbahn könnte sein Ding werden. Durch die langwierige Verletzung von Zlatko Janjic bestand da nun wieder Bedarf, wobei Sportdirektor Ivica Grlic keinen direkten Zusammenhang sieht: „Diese Verpflichtung ist kein Ersatz für Zlatko Janjic. Wir hätten sie auch ohne seine Verletzung vorgenommen.“

Im Testspiel in Homberg erhielten die Zuschauer am Sonntag einen Vorgeschmack darauf, wie ein Spielsystem mit Stoppelkamp auf der linken Seite aussehen könnte. In der ersten Halbzeit – Ahmet Engin spielte außen – war der MSV mit einer Spitze unterwegs, dahinter wirkte Neuzugang Cauly Souza als hängende Spitze. Allerdings wurde in Homberg auch deutlich: Ob nun mit oder ohne Stoppelkamp – ein weiterer klassischer Stürmer würde dem Aufsteiger gut zu Gesicht stehen.

Am Dienstag geht’s ins Trainingslager

Moritz Stoppelkamp, der die Rückennummer 33 erhält, fährt am Dienstag mit seinen neuen Kollegen ins Trainingslager nach St. Johann. Trainer Ilia Gruev bittet am Vormittag in Meiderich noch zu einer Laufeinheit, ehe es per Bus nach Österreich geht. Die Zebras schlagen bis zum Mittwoch, 12. Juli, in Tirol ihr Quartier auf. Dort will Gruev neben der Konditionsarbeit die taktischen Dinge in den Fokus rücken.+

Nicht mit von der Partie ist der erkrankte Thomas Bröker. Mael Corboz, derzeit mit muskulären Problemen beim Sport eingeschränkt, fährt hingegen mit. Während die Youngster Lukas Daschner und Marius Krüger dabei sind, bleibt Pascal Kubina bei der U 19 in Duisburg.