Duisburg. . Der MSV muss „Hausaufgaben erledigen“, um die Spielgenehmigung für die 2. Liga zu erhalten. Bald läuft der Schuldenschnitt aus. Das belastet.
- Selbst die Zweitliga-Lizenz wird für den MSV Duisburg kein Selbstläufer sein
- Im Sommer läuft der Schuldenschnitt aus dem Jahr 2014 aus
- Der MSV Duisburg strebt mit einigen Gläubigern eine neue Vereinbarung an
An der fristgerechten Übermittlung der Unterlagen sollte es zumindest nicht scheitern. Fußball-Drittligist MSV Duisburg reichte am Mittwoch – eben fristgerecht – in Frankfurt die Lizenzunterlagen für die nächste Saison ein. Per Bote und gleichzeitig online. Bei der DFL ging der Antrag für die 2. Bundesliga ein, beim DFB der für die 3. Liga.
Zum weiteren Prozedere: Verband und Liga werden die Zahlen sichten und dem MSV Auflagen erteilen, die bis zum 31. Mai zu erledigen sein werden. Die aktuelle sportliche Situation erlaubt es, den Fokus auf die Zweitliga-Lizenz zu legen – das Drittliga-Szenario ist ohnehin ähnlich charmant wie Jack Nicholsons Auftritt im Horrorstreifen Shining.
Schuldenschnitt belastet
Der MSV ging am Mittwoch in die Offensive und baute per Pressemitteilung vor. Präsident Ingo Wald wird folgendermaßen zitiert: „Wir sind so ehrlich und sagen, dass wir wissen, dass bis zum Ende der Bedingungsfrist am 31. Mai noch einige Hausaufgaben erfüllt werden müssen, die aus den Altlasten vom Sommer 2013 immer noch drücken.“
Das bedeutet: Der MSV wird – einmal mehr – frisches Geld auftreiben müssen, um zu überleben. Hinzu kommt der Druck, nach einem möglichen Aufstieg, eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen, um nicht sofort wieder absteigen zu müssen.
Die schwerste Altlast sind die Restschulden, die aus dem Schuldenschnitt resultieren. Im März 2014 erzielte der MSV nach zähen Verhandlungen eine Einigung mit seinen Gläubigern auf einen 80-prozentigen Forderungsverzicht. Zurück blieben Schulden in Höhe von 2,5 Millionen Euro, die nun zum 1. Juli fällig werden.
Neue Verhandlungen
Im Idealfall hätte sich der Verein in den letzten Jahren in der 2. Liga saniert und könnte nun die Gläubiger bedienen. Das ist aber nicht der Fall. „Wenn man in drei von vier Jahren in der 3. Liga spielt, kann man keine Schulden tilgen“, sagt MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt.
Für die Meidericher beginnt nun einmal mehr ein zäher Prozess mit schwierigen Verhandlungen. Wie Mohnhaupt gegenüber der Redaktion erklärte, können nicht alle Gläubiger aus juristischen Gründen einer weiteren Stundung oder einer neuen Verzichtvereinbarung zustimmen. Peter Mohnhaupt: „Mit den übrigen Gläubigern, bei denen das möglich ist, werden wir entsprechende Gespräche führen.“