Zwickau. . Beim FSV Zwickau gab es neben der sportlichen Talfahrt zuletzt Rücktritte und einen Rassismus-Skandal. Die Aufstiegseuphorie ist verflogen.
- Beim FSV Zwickau warfen zuletzt zwei Vorstandsmitglieder nach Querelen die Brocken hin
- Beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt gab es rassistische Rufe gegen Shawn Barry
- Die Aufstiegseuphorie ist in Sachsen längst der Abstiegsangst gewichen
In Zwickau gibt es an den Wochenenden gleich zwei Weihnachtsmärkte: einen in der City und einen am Schloss. Beim Fußball-Drittligisten FSV Zwickau, der am Sonntag (14 Uhr) den MSV Duisburg zum letzten Spiel des Jahres herausfordert, ist es in diesen Tagen mit der weihnachtlicher Besinnlichkeit so eine Sache. Sportliche Talfahrt, Rücktritte, finanzielle Probleme und ein Rassismus-Skandal. Es läuft nicht gut für die Sachsen.
Im Rahmen der Nachlizenzierung ergab sich beim Aufsteiger ein finanzielles Loch. Nicht so groß wie beim MSV, doch immerhin im mittleren sechsstelligen Bereich wie lokale Medien berichteten. Einher gingen Querelen in den Führungsgremien. Die Vorstandsmitglieder Toralf Wagner und Matthias Chodora warfen in den letzten Tagen hin.
Geldstrafe für Rassismus
Zudem erschütterte ein Rassismus-Skandal den Verein. Beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt soll es zu rassistischen Ausrufen (Affenlaute) seitens einzelner Fans gegen den dunkelhäutigen Frankfurter Spieler Shawn Barry gekommen sein. Der Deutsche Fußball-Bund verdonnerte den FSV Zwickau zu einer Geldstrafe von 13 000 Euro. Kritiker werfen den Sachsen vor, den Vorfall nur zugegeben haben, um die drohende Strafe zu minimieren.
Derartige Begleiterscheinungen sind für die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner naturgemäß Gift. Der Aufsteiger rangiert auf dem vorletzten Tabellenplatz, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt aktuell fünf Punkte. Zuletzt gab es für Zwickau drei Niederlagen und einen 3:0-Heimsieg über Zweitliga-Absteiger SC Paderborn 07.
1996 eine 0:1-Niederlage
Im Frühjahr feierten die Zwickauer noch. Keine Querelen, nur Freude. Der FSV setzte sich in der Aufstiegsrunde gegen die SV Elversberg durch und feierte damit nach 18-jähriger Abwesenheit die Rückkehr in den Profifußball. Derzeit gehen die Sachsen in der 3. Liga in einem neuen Stadion auf Punktejagd. Wenn es nicht nur ein einjähriges Gastspiel werden soll, muss der FSV im neuen Jahr mächtig zulegen.
Der MSV hat andere Pläne und will drei Punkte mitnehmen. Im bisher einzigen Auswärtsspiel in Zwickau war das den Zebras nicht gelungen. In der 2. Bundesliga verlor der MSV dort im Mai 1996 mit 0:1.