Duisburg. Victor Obinna spricht im Interview über den Abstiegskampf mit dem MSV Duisburg, falsche Spekulationen über seine Person und die Zeit unter Jose Mourinho.
- Der MSV steckt in der 2. Bundesliga tief im Abstiegskampf.
- Jetzt spricht Angreifer Victor Obinna.
- Unter anderem ist er sauer über falsche Spekulationen.
Mit Größen des Weltfußballs hat Victor Obinna schon zusammen auf dem Fußballrasen gestanden. Damals bei Inter Mailand. Mit erst 21 Jahren. Zlatan Ibrahimovic etwa, Mario Balotelli, Hernan Crespo, Adriano und auch Luis Figo. Trainer bei Obinnas Ex-Klub in der Meistersaison 2008/09 war ein gewisser José Mourinho.
„Der beste Trainer, den man bekommen kann“, sagt Obinna. Von Mourinho, Zlatan, Meistertiteln und dem Weltfußball allgemein ist der nigerianische Nationalspieler ein gutes Stück entfernt, als er an der Westender Straße zu Meiderich vom Trainingsrasen kommt. Über das Zweitliga-Schlusslicht MSV Duisburg will der WM-Teilnehmer von 2010 zurück ins Rampenlicht.
Herr Obinna, warum wurde es Duisburg, wenn Sie doch schon für Chievo Verona, Inter Mailand, den FC Malaga, West Ham United und Lok Moskau spielten?
Victor Obinna: Ich habe zuletzt in Moskau nicht mehr gespielt, hatte fast ein Jahr Pause. Es gab dort nach drei Saisons ein persönliches Problem. Da ich nicht schon in Rente gehen wollte, habe ich eine Möglichkeit gesucht, mich über Einsätze zu empfehlen.
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Zweite Liga statt Top-Teams und Nationalmannschaft.
Obinna: Ich habe damit überhaupt kein Problem. Ich will auch hier der beste Spieler sein, mich empfehlen für andere Klubs. Meine Ziele sind weiterhin hoch. Und die deutsche Zweite Liga genießt einen hohen Stellenwert in Europa. Deutschland ist im Fußball wichtig, wird beobachtet. Deshalb ist auch der MSV eine gute Station für mich.
Drei Monate mussten Sie wegen Knieverletzung aussetzen. Es wurde über Ihr Saisonaus spekuliert.
Obinna: Das war geschriebener Bullshit. Die Meniskusverletzung aus dem Freiburg-Spiel ist operiert worden. Ich fühle mich wieder gut, hatte ja auch schon wieder Einsätze. Ich brauche aber mehr Spielpraxis beim MSV. Spielen heißt für mich: Mit Freude das machen, was ich am liebsten mache und was ich am besten kann.
Warum sich Obinna Chancen auf die WM ausrechnet
Sieben Pflichtspiele bleiben noch. Glauben Sie noch an die Rettung?
Obinna: Natürlich glaub’ ich an die Rettung! Wir sind noch nicht in der Dritten Liga, haben zuletzt viermal in Folge nicht verloren. Mir gibt das Mut, Selbstvertrauen. Ich werde alles geben, um dem MSV zu helfen. Das haben die Fans, die Teamkollegen, die Trainer, einfach alle hier verdient.
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Hegen Sie noch Groll gegen Lok Moskau, war es ein Fehler, dort unterschrieben zu haben?
Obinna: Zweimal nein. Ich hatte das Privileg, nicht nur dort spielen zu dürfen. Sondern auch bei vielen anderen großen Vereinen. Das habe ich mir, trotz all meines Talents, mit viel Arbeit erkämpft. Es war ein harter Weg.
Welche Trainer haben Sie am meisten geprägt?
Obinna: Als erstes Samson Siasia. Er hat als ehemaliger U-20-Nationaltrainer von Nigeria an mich geglaubt, als es niemand anderes tat. Wir haben bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die Silbermedaille gewonnen. Jetzt ist Siasia wieder Trainer der Nationalmannschaft. Ich glaube an die Chance, bei der WM 2018 in Russland dabei zu sein.
Wo geht es im nächsten Sommer hin?
Obinna: Darüber denke ich jetzt nicht nach, das soll mein Agent machen. Ich gebe 110 Prozent für den MSV. Bis zum Schluss. Dann wird sich schon etwas ergeben.
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Ist es eine Option, in die Heimat zurückzugehen?
Obinna: Nein, obwohl ich meine Familie, meine sieben Brüder und Schwestern und besonders meine Mutter sehr vermisse. Neulich war Mama hier. Ihr war es aber zu kalt. In der Hauptstadt Abuja herrschen meistens 30 oder 35 Grad Celsius. Ich kann mit dem Wetter in Europa gut umgehen, da habe ich keine Probleme.