Duisburg. Außenverteidiger Rolf Feltscher ist ein Typ, der gute Laune verbreitet. Der 24-Jährige fiebert dem Startschuss entgegen und hofft auf viele Einsätze.
Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk erscheint Rolf Feltscher zum Gespräch mit der Sportredaktion. „Ich fühle mich gut“, sagt der Abwehrspieler des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Und strahlt dieses Befinden auch aus.
Feltscher ist ein Mensch, der andere mit seiner guten Laune ansteckt und bei Vereinsmitarbeitern auch schon mal spontan ein Lied zum Besten gibt. Feltscher imitiert Popstar Michael Jackson durchaus gekonnt. „Er hat diese südamerikanische Mentalität, lacht viel und ist einfach ein positiver Typ“, sagt sein Berater Sercan Güvenisik, der früher selbst für den MSV Duisburg spielte. „Güve“ brachte Feltscher im vergangenen Sommer zu den Zebras.
Seinerzeit war der Außenverteidiger ohne Verein, hatte keine komplette Sommervorbereitung als Grundlage, schwamm sich aber beim verletzungsgeplagten MSV erstaunlich schnell frei. Feltscher brachte es auf 26 Einsätze, bis ihn im Frühjahr beim 4:1-Sieg in Dortmund ein Innenbandriss im linken Knie aus der Bahn warf.
Zwei Kilogramm sind runter bei Feltscher
„Im Endspurt nicht dabei sein zu können, das war schlimm für mich. Aber in der Phase ging es nicht um einzelne Personen, sondern um den Gesamterfolg. Und den hat die Mannschaft durch den Aufstieg geschafft“, sagt der ehemalige Züricher. Beim Unternehmen Zweitliga-Klassenerhalt will „Fletscher“ wieder selbst mit eingreifen. Der Abwehrspieler ist fit. Sogar fitter als vorher. „Ich habe zwei Kilogramm abgenommen“, sagt der Modellathlet. Zum einen, um sich „besser zu fühlen“, zum anderen, „um den höheren Anforderungen in der höheren Spielklasse noch mehr gerecht zu werden.“
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Vor dem abschließenden Test gegen den FC Porto (Samstag, 18 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) spürt der Schweiz-Venezolaner, „dass bei uns alle topmotiviert sind. Es ist einfach geil, in unserem Stadion aufzulaufen. Ich freue mich jedes Mal darauf.“ Am 24. Juli beim Ligastart gegen den 1. FC Kaiserslautern wird das Kribbeln noch deutlich ansteigen, dann geht es erstmals um Ligapunkte. Ob Feltscher dann unter den ersten elf Zebrakickern dabei sein wird, ist noch offen. „Auf jeder Position herrscht bei uns großer Konkurrenzkampf. Ich persönlich versuche, das Maximum zu geben und mich anzubieten. Eine Garantie gibt es nicht, man kann sich nie sicher sein und muss immer konzentriert bleiben. Am Ende entscheidet der Trainer.“
Feltscher spricht mit Lettieri Italienisch
Das Verhältnis zu Coach Gino Lettieri, der Rolf Feltschers Entwicklung schon seit Jahren verfolgt hat, ist speziell. Lettieri spricht den Verteidiger bei Korrekturen auf dem Platz vorwiegend auf Italienisch an. Feltscher hat drei Jahre in Italien gespielt, ist mit der Italienerin Giuliana liiert und beherrscht die Sprache perfekt. „Als mich Gino Lettieri das erste Mal vor meinem Wechsel zum MSV angerufen hat, haben wir uns nur auf Italienisch unterhalten. Das hat sich jetzt so eingespielt. Der Coach hackt halt immer wieder mal rein und lässt 50 000 Mal stoppen, wenn etwas nicht passt. Aber nur so kommen wir weiter“, sagt Feltscher.
Was das gebetsmühlenartige Einstudieren von taktischen Elementen anbelangt, kann den Lockenkopf ohnehin nichts mehr schocken. „In Parma, Padua und Grosseto waren diese Elemente noch intensiver, da haben wir stundenlang auf dem Platz gestanden und das geübt.“ Trotzdem hat sich der Außenverteidiger auch nach seinem Wechsel zu den Zebras weiterentwickelt. „Man lernt hier schon sehr viel“, sagt der Nationalspieler, „ich bin längst nicht am Ende meiner Entwicklung angelangt. Man kann sich immer weiter verbessern.“