Duisburg. Duisburgs Stürmer Kevin Scheidhauer kennt Kiels Trainer Karsten Neitzel aus gemeinsamen Zeiten beim VfL Bochum. Am Samstag sehen sich beide beim Drittligaduell zwischen den seit acht Spielen ungeschlagenen Störchen und den ambitionierten Zebras wieder.

Wenn sich Kevin Scheidhauer und Karsten Neitzel am Samstag vor dem Anpfiff des Fußball-Drittligaduells zwischen Holstein Kiel und dem MSV Duisburg über den Weg laufen, dann wird es ein freudiges Wiedersehen. Zebra-Stürmer Scheidhauer kennt Kiels Coach Neitzel aus gemeinsamen Tagen beim Zweitligisten VfL Bochum.

„Ich kam mit Herrn Neitzel prima klar, habe unter ihm meine Einsätze bekommen. Im letzten Jahr hatten wir zwischendurch noch mal Kontakt. Jetzt macht er als Trainer bei Holstein Kiel einen guten Job“, findet Kevin Scheidhauer lobende Worte.

In der Saison 2012/2013 lief das Talent in zwölf Liga- und zwei DFB-Pokalspielen unter Neitzel auf. Kurz vor Saisonende trennte sich der kriselnde VfL von Karsten Neitzel – Peter Neururer übernahm und schaffte im Endspurt die Rettung. Für Scheidhauer wendete sich das Blatt. Im April 2013 war er nach einem Testspiel zur Pause absprachegemäß ausgewechselt worden und nach Hause gefahren. Neururer sah darin ein Disziplinvergehen und suspendierte Scheidhauer, der danach keine Rolle mehr spielte.

Nach Ende des Leihgeschäfts mit Bochum machte Kevin Scheidhauer die Sommervorbereitung bei seinem Stammklub VfL Wolfsburg mit, hatte dort aber keine Perspektive Richtung Profi-Stammelf und entschied sich für den Schritt in die 3. Liga. Auch Holstein Kiel war interessiert, konnte aber offenbar mit der Duisburger Offerte nicht konkurrieren.

Jetzt kommt Scheidhauer mit den Zebras als Gegner an die Förde. „Unser Ziel ist es, bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich zu sammeln“, sagt der ehemalige Junioren-Nationalspieler, „aber wenn ich die Wahl habe, dann würde ich drei Siege und zwei Niederlagen der Variante mit fünf Unentschieden ganz klar vorziehen.“

„Kein Neid, keine Zickerei“

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Bisher konnte sich der Duisburger Sommer-Neuzugang in seinen neun Liga-Einsätzen zwei Mal in die Torschützenliste eintragen. Beim Debüt gegen Osnabrück (3:0) glückte ihm am 6. September ein Traumstart: Scheidhauer traf kurz vor der Pause auf Vorlage von Sascha Dum, der nach seiner Schädelprellung am Dienstag wieder das Lauftraining aufnehmen konnte, zum 1:0. „Das war natürlich schön, aber so etwas weckt auch immer gewisse Erwartungen. Man muss halt immer versuchen, das Beste daraus zu machen“, sagt Scheidhauer. Sein zweiter Treffer folgte beim 2:1 über die Reserve von Borussia Dortmund – danach gab es fünf Partien ohne eigenes Erfolgserlebnis. „Ich bin nicht der Typ, an dem das total nagt, wenn ich mal nicht treffe. Das liegt nicht immer nur an einem selbst, sondern auch daran, ob du die richtigen Zuspiele bekommst oder was du sonst noch für die Mannschaft tust“, sagt der 1,90-Meter-Mann, der Kingsley Onuegbu als Stürmer „Nummer eins“ abgelöst hat.

Das Verhältnis untereinander beschreibt Scheidhauer aber keineswegs als schwierig. „King und ich kommen gut miteinander aus. Jeder gönnt dem anderen den Einsatz. Es gibt zwischen uns keinen Neid und keine Zickerei.“ Eine Tormarke hat sich Kevin Scheidhauer in seiner ersten Saison bei den Zebras nicht gesteckt: „Das würde nichts bringen. Ich lasse alles auf mich zukommen. Wenn ich am Ende drei Stück mache und wir aufsteigen, dann wäre ich damit auch zufrieden.“ Der Hundefreund schiebt nach: „Wenn die Chance da ist, sollten wir sie beim Schopfe packen. Ich habe kein Team gesehen, das uns bisher an die Wand gespielt hat. Und ich bin fest davon überzeugt, dass wir zur Rückrunde noch besser werden.“