Duisburg. Beim Niederrheinpokal-Viertelfinale in Hiesfeld macht Manager Ivo Grlic Knirps Dejan (5), der mit einer Sammelbüchse Spenden für die Jahn-Jugend sammelt, glücklich. Auf dem Rasen sorgt die engagierte Vorstellung des MSV bei Fans und Trainer Gino Lettieri für gute Laune.

Ivica Grlic ließ sich nicht lange bitten. Als der fünfjährige Dejan mit einer Sammelbüchse nach einer Spende für den TV Jahn Hiesfeld fragte, fasste der MSV-Manager tief in seine Hosentasche und kramte mehrere Münzen hervor: „Hier, du kriegst alles, was ich habe.“ Dejan strahlte und ließ die Münzen stolz in die Blechbüchse prasseln.

Zu diesem Zeitpunkt führte der MSV Duisburg im Viertelfinale des Niederrheinpokals bereits deutlich nach einem Doppelschlag des spielfreudigen Fabian Schnellhardt (13., 35.), einem coolen Tor von Zlatko Janjic (44.) und einem Kopfball von Branimir Bajic (54.) 4:0. Am Ende prasselte im Hiesfelder Kasten ähnlich wie in der von Ivo Grlic befütterten Blechdose. Michael Gardawski (76.) und Kevin Scheidhauer (79., 84.) schraubten das Resultat auf 7:0.

„Cleverer, fitter, stärker“

„Wir hatten das Spiel früh unter Kontrolle, haben ein schnelles Tor gemacht, so dass der Oberligist nicht groß aufkam“, fasste Mittelfeldspieler Tim Albutat zusammen. Die Freiburg-Leihgabe verpasste zumindest das Bajic-Tor, weil er nach seiner Herausnahme eine Auslaufrunde um einen nahegelegenen See außerhalb des Stadions drehte. Trainer Gino Lettieri, der seinem Stammpersonal Rolf Feltscher und Dennis Grote Verschnaufpausen gönnte, meinte zufrieden: „Wir wollten von Anfang an konzentriert und mit voller Power das Spiel angehen. Das haben wir umgesetzt und das Tempo hochgehalten. Ich bin voll zufrieden.“ Dieser Gefühlszustand drückte sich auch darin aus, dass Lettieri seiner Gefolgschaft zwei freie Tage einräumte.

In den Vordergrund spielte sich Fabian Schnellhardt, der zwei schöne Tore erzielte und auch sonst durch viel Dynamik Pluspunkte sammelte. „Ich habe versucht, mich anzubieten. Das sind die Möglichkeiten, die ich in solchen Spielen habe“, meinte „Schnelli“, „es war wichtig, dass wir in Hiesfeld früh in Führung gegangen sind. Der Platz war an manchen Stellen wie ein Sumpf. Aber wir haben uns darauf eingestellt und die Gegebenheiten gut angenommen.“

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Auch Matthias Kühne, der erst zwei Mal über volle 90 Minuten im Einsatz war, genoss den Auftritt von der ersten bis zur letzten Sekunde. „90 Minuten tun natürlich gut. Wenn man immer auf den Punkt da sein muss, sobald Not am Mann ist, dann ist das sicherlich eine Stärke. Aber das geht nicht immer gut. Deswegen ist Wettkampfpraxis wichtig“, so Kühne, der die Weichen ebenfalls früh gestellt sah: „Wir haben sofort ein Zeichen gesetzt. Jahn war trotz des 0:2-Rückstands noch motiviert und hat es weiter probiert. Nach der klareren Führung haben wir den Ball laufen lassen. Es waren schöne Angriffe dabei, unsere Stürmer konnten sich Selbstvertrauen holen.“ MSV-Torwart Michael Ratajczak blieb fast ohne Beschäftigung, lediglich ein Mal musste er bei einem Schuss von Danny Rankl die Fäuste hochreißen. „Hier kam es darauf an, zu Null zu spielen und ins Halbfinale einzuziehen. Das haben wir geschafft“, so „Rata“.

Michael Ohnesorge, Abwehrspieler der Hiesfelder, sieht den MSV im Vergleich zum 5:2-Endspielsieg aus dem Mai stärker aufgestellt. „Die Zebras wirken cleverer, fitter, spielstärker. Sie haben mit Nico Klotz oder Michael Gardawski enorm schnelle Leute und sind bis zum Schluss konzentriert geblieben. Natürlich ist so ein 0:7 bitter, aber ich hätte es schlimmer gefunden, wenn sie uns mit Hacke und Spitze verarscht hätten.“ Ohnesorges Fazit: „Am erneuten Pokalsieg des MSV führt kein Weg vorbei, ohne den anderen höherklassigen Teams Rot-Weiß Essen und Rot-Weiß Oberhausen zunahe treten zu wollen.“