Homburg. Nur eine Halbzeit lang war es ein Pokalfight im saarländischen Homburg. Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach setzte sich beim Regionalligisten FC 08 Homburg in der ersten Hauptrunde mit 3:1 (2:1) durch. Branimir Hrgota traf doppelt.
Max Eberl war der erste auf dem Rasen des Homburger Waldstadions. Lange vor Anpfiff. Steffen Korell an seiner Seite. Der Spordirektor von Borussia Mönchengladbach und der Teammanager standen sich 1991 im DFB-Pokal gegenüber, Eberl bei Bayern München, Korrell beim FC 08 Homburg. Der damalige Zweitligist schlug den deutschen Rekordmeister mit 4:2 - eine Pokalsensation. Dass die Saarländer, die mittlerweile in der Regionalliga Südwest kicken, Favoriten stürzen können, weiß Eberl also aus eigener Erfahrung.
Völlig ungeordnete Borussia-Hintermannschaft beim Gegentreffer
In der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde in dieser Saison bekam es Gladbach mit Homburg zu tun. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre wollte eine erneute Blamage wie vor einem Jahr in Darmstadt verhindern und begann gegen den kompakten Defensivverbund der Gastgeber konzentriert. André Hahn, einer von drei Neuen in der Startelf der Borussia nutze gleich die erste Gelegenheit nach einer Ecke und brachte sein Team mit einem strammen Schuss aus 13 Metern in Führung (8.).
Statt Sicherheit im Spiel, ließ es Gladbach nach dem Tor ruhiger angehen - fast schon pomadig - und die Hausherren boten dem Bundesligisten Paroli. Sie störten Gladbach früh im Spielaufbau, setzten vor allem Havard Nordtveit immer wieder unter Druck und spielten frech auf. Nach einem Einwurf des Regionalligisten war die Hintermannschaft der Borussia völlig ungeordnet und Tim Stegerer hämmert den Ball in die Maschen (20.). Oscar Wendt, der sich dem Spieler plötzlich alleine gegenüber sah, konnte ebenso wenig den Ausgleich verhindern, wie Yann Sommer im Tor der Borussia.
Hausherren zollten laufintensiven ersten Halbzeit Tribut
Die Favre-Elf hatte große Probleme mit der Spieleröffnung, der FCH macht die Räume eng und Gladbach fehlte es an Geschwindigkeit und Spritzigkeit im Ballvortrag. Es waren Einzelaktionen, die für Torgefahr sorgten. Raffael doppelpasste sich nach 26. Minuten am Strafraum entlang und wieder war es Hahn, der einen Treffer auf dem Fuß hatte. David Buchholz im Kasten der Homburger parierte (26.). Aber auch der Gastgeber konnte kombinieren und plötzlich stand Marc Gallego frei im Strafraum (31.); mit zu viel Rücklage ging sein Versuch aber weit über das Tor. Ein (mehrfacher) Klassenunterschied war zu diesem Zeitpunkt nicht zu sehen.
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Dann kamen die Minuten von Branimir Hrgota, den Favre in der Saisonvorbereitung über den Klee lobte. Der junge Schwede brachte seine Mannschaft in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sehenswert mit Picke wieder in Führung (45.+2) und traf auch nach dem Seitenwechsel. Granit Xhaka tänzelte sich durch den Homburger Strafraum und Hrgota staubte ab (51.). Damit war die Gegenwehr des Gegners gebrochen. Die Hausherren zollten dem laufintensivem Spiel der ersten 45 Minuten Tribut und kamen kaum noch vor den Strafraum von Sommer. Gladbach machte das Spiel, ohne zu glänzen.
17.000 Zuschauer, darunter mehr als 5.000 Gladbacher, sahen im ausverkauften Waldstadion, wie der Europa-League-Qualifikant die Partie sicher zu Ende spielte und sich letztlich keine Blöße gab. Martin Stranzel klärte noch einmal auf der Linie (83.) und Sommer parierte einen Schuss von Steven Körner (88.). Eine Pokalsensation wie 1991 in München blieb aber aus, wenn auch auf Borussia Mönchengladbach noch viel Arbeit wartet.
So spielte Borussia Mönchengladbach:
Sommer - Korb, Jantschke, Stranzl, Wendt - Xhaka, Nordtveit, Hahn, Traoré (72. Herrmann) - Raffael, Hrgota (78. Hazard)