Mainz. Borussia Mönchengladbach darf weiter von Europa träumen. Die Fohlen setzten sich am Samstagnachmittag mit 4:2 (1:1) beim FSV Mainz 05 durch. Mann des Tages bei den Gladbachern war Angreifer Branimir Hrgota, der mit drei Toren fast im Alleingang für den Dreier sorgte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Durch den 4:2-Sieg beim FSV Mainz 05 und die Ergebnisse auf den anderen Pätzen (Frankfurt spielt nur 1:1 in Bremen), darf Borussia Mönchengladbach vor dem letzten Spieltag in der Fußball-Bundesliga immer noch von Europa träumen. Vor allem Branimir Hrgota hält diese Träume am Leben.

Drei Änderungen in der Gladbacher Startaufstellung standen vor der Partie bei den Rheinhessen auf dem Aufstellungsbogen: Oscar Wendt ersetzte Kapitän Filip Daems und Havard Nordtveit kam für Thorben Marx ins Spiel. In der Sturmspitze gab es eine handfeste Überraschung. Youngster Branimir Hrgota erhielt den Vorzug vor Zwölf-Millionen-Mann Luuk de Jong. Auch die Gastgeber rotierten dreimal: Rukavytsya, Zimling und Torwart Wetklo standen zu Beginn nicht auf dem Feld; stattdessen spielten Heinz Müller, Shawn Parker und Marco Caligiuri.

Parker brachte die Hausherren zunächst mit 1:0 in Führung

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Die Hausherren begannen wesentlich aggressiver, pressten schon früh gegen den Gäste-Ballbesitz und machten es den Gladbachern schwer, in die Zweikämpfe zu kommen. Schon nach sechs Minuten hatte Nicolai Müller frei vor dem Borussen-Tor die Möglichkeit zur frühen Führung. Marc-André ter Stegen parierte. Weitere sechs Minuten später war der Schlussmann der Rheinländer geschlagen. Parker entwischte der Innenverteidigung nach einer passgenauen Flanke von Zdenek Pospech und verwandelte zum 1:0.

Harmlos war der Auftritt von Mönchengladbach bis zu dem Zeitpunkt. Zwar spielten die Favre-Elf gefällig bis zum Strafraum der Gastgeber, wirklich gefährlich wurde es für Mainz aber nicht - zu kompliziert spielte die Borussia, zu schlecht waren teils die Anspiele. Ein ruhender Ball sollte erstmal richtig für Gefahr für das FSV-Tor sorgen. Patrick Herrmann, der unter der Woche seinen Vertrag bis 2016 am Niederrhein verlängerte, wurde am Sechszehner gefoult und "Zauberfuß" Juan Arango streichelte den Ball gefühlvoll an die Latte. Seit dem Duell mit Mainz in der Hinrunde wartet der Offensivmann auf sein sechstes Saisontor.

Den nächsten ruhenden Ball wollte Arango aber nicht nutzen. Hrgota schickte Mike Hanke in den Strafraum und der ehemalige Borusse Bo Svensson zupfte am Trikot des Stürmers. Schiedsrichter Dr. Felix Brych gab Elfmeter und nachdem offensichtlich bei Gladbach niemand schießen wollte, verwandelte schließlich der junge Schwede abgezockt in Manier von Panenka. Mit einem schmeichelhaften 1:1-Unentschieden ging es nach 45 Minuten in einem sehr durchschnittlichen Spiel in die Pause.

Überragender Hrgota trifft für Gladbach gleich dreimal

Der zweite Abschnitt nahm deutlich an Fahrt auf. Erst hätte Caligiuri die Rotweißen erneut in Führung bringen können, dann scheiterte Herrmann nach tollem Solo an Torwart Müller. Besser machte es wieder Hrgota. Der Angreifer hatte in der 59. Minute den richtigen Riecher, als Hankes Lattenkopfball vor die Füße von Radoslav Zbavnik fiel, der aber nicht wusste, wohin mit dem Ball - Hrgota nutze die Verunsicherung und stellte auf 2:1 für die Gäste. Zu diesem Zeitpunkt, Freiburg und Frankfurt strauchelten, war die Borussia wieder in Schlagdistanz zu den internationalen Rängen. Sechs Minuten später erhöhte Hanke auf 3:1 für Gladbach - diesmal staubte er den Lattentreffer von Patrick Herrmann nach starke Flanke von Granit Xhaka ab.

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FSV-Trainer Thomas Tuchel wechselte doppelt, brachte Marcel Risse und Petar Sliskovic in die Partie, diese Maßnahme aber änderte nichts daran, dass die Borussia die Partie sicher runterspielte und die drei Punkte mit nach Mönchengladbach nahm. Zumal Hrgota sogar noch seinen dritten Treffer in der Partie erzielte - Hanke schickte den Schweden mit einem tollen Pass aus der eigenen Hälfte (81.).

Der verwandelte Handelfmeter durch den Mainzer Ivanschitz bedeutete in der Nachspielzeit nur noch Ergebnismarkulatur. Dem Strafstoß von ein Handspiel von Dominguez voraus gegangen.

Am letzten Spieltag empfängt das Team von Lucien Favre den frisch gekürten Meister Bayern München und kann - wenn Frankfurt patzt und auch der Hamburger SV nicht gewinnt - theoretisch doch noch in die Europa League einziehen.