Mönchengladbach. . Auch wenn es kein Gladbacher so bestätigen wollte, die Reaktionen nach dem Spiel waren eindeutig. Die Niederlage im „Sechs-Punkte“-Spiel im Kampf um die internationalen Plätze war ein herber Rückschlag für Borussia Mönchengladbach. Aufgeben will am Niederrhein aber noch keiner.

Gesichter sprächen Bände und Zuversicht sieht anders aus. Nach der bitteren 0:1-Niederlage im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 werden die Chancen für eine erneute Qualifikation für die Europa League deutlich niedriger. Sowohl Spieler als auch die Verantwortlichen der Borussia versuchen dennoch, den Glauben aufrecht zu halten und zu vermitteln, dass das nicht ausgegebene Saisonziel rechnerisch noch möglich ist. Das sagen die Protagonisten:

Gladbachs Abwehrspieler Alvaro Dominguez holte nach der Partie den Rechenschieber raus: „Wir sind unglaublich traurig, weil wir eine große Chance vertan haben“, erklärte der Spanier. Mathematisch sei es noch möglich, die Europa League zu erreichen, „aber es wird jetzt viel härter. Wir müssen es bis zum letzten Spieltag versuchen. Jeder von uns spielt gerne international.“ Über die Niederlage gegen Schalke sagte der Innenverteidiger: „Es war eigentlich ein ausgeglichenes Spiel, weil wir beide Möglichkeiten hatten, zu gewinnen.“ Es hake zurzeit aber ein der mangelnden Chancenverwertung: „Wir müssen einfach mehr Tore schießen, wenn wir gewinnen wollen. Ein Tor reicht häufig nicht aus.“

Gladbach-Kapitän Daems hat noch Hoffnung

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Auch Gladbachs Kapitän Filip Daems sah ein „ausgeglichenes Spiel“. Am Ende sei klar gewesen, dass die Mannschaft gewinnt, die das Tor macht und: „Wir waren das leider nicht, weil wir auch Pech hatten mit unseren Aluminiumtreffern.“ Der Außenvereidiger lobte die Gäste aus Gelsenkirchen und erkannte nahtlos an, dass die Schalker das Tor richtig gut herausgespielt“ haben. „Dass war schon stark gemacht.“ In der Fehleranalyse stellte Daems fest: „Bei uns hat der letzte Pass gefehlt und wenn wir solche Spiele gewinnen wollen, müssen wir auch die Konter besser ausspielen.“ Für die verbleibenden Aufgaben gibt der Kapitän das Ziel aus, „noch das Maximal aus den verbleibenden beiden Spielen herauszuholen. Wir haben noch Hoffnung, sonst brauchen wir die letzten Spiele nicht mehr spielen.“

Unterstützt wird er in der Aussage von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen. „Wir haben jetzt noch zwei Spiele und wollen sechs Punkte holen. Wir hoffen bis zum Schluss und glauben daran, auch wenn es jetzt ganz schwer wird.“ Auch wenn es Gladbach nun nicht mehr in der eigenen Hand hat, sagte der Schlussmann, „wir müssen auf uns schauen, das ist das Wichtigste und wenn wir unsere Spiele gewinnen, können wir gucken, was die Konkurrenz gemacht hat. Noch ist nichts entschieden.

„Der große Coup ist etwas weiter in die Ferne gerückt“

Sportdirektor Max Eberl ärgerte sich über die „unnötige Niederlage“ gegen Schalke, die es für die Borussia jetzt „nicht leichter“ gemacht hat und erklärte: „Die Möglichkeiten zu punkten, werden weniger - und das wissen wir auch. Es ist ärgerlich, dass wir so ein Spiel verlieren. Gerade jetzt, wo es noch mal spannend geworden wäre.“ Aber auch der Manager will noch nicht aufgeben: „Wir werfen nicht die Flinte ins Korn, aber mit der Niederlage heute ist der große Coup etwas weiter in die Ferne gerückt.“

Stürmer Mike Hanke gab sich kämpferisch: „Wir werden uns in den letzten beiden Spielen sicherlich nicht verstecken und alles dafür tun, dass wir die beiden letzten Spiele gewinnen – dann schauen wir mal, was dabei herauskommt“, so der Angreifer.

Ob der Glaube in diesen Fällen wirklich Berge versetzt?

Hartes Restprogramm für Gladbach - Mainz und Bayern warten 

Die verbleibenden beiden Spiele der Europa-League-Anwärter:

Borussia Mönchengladbach (32 Spiele, 44 Punkte, Tordifferenz -5):

  • beim FSV Mainz 05
  • gegen Bayern München

Eintracht Frankfurt (31 Spiele, 46 Punkte, Tordifferenz 1):

  • gegen Fortuna Düsseldorf
  • in Bremen
  • gegen den VfL Wolfsburg

SC Freiburg (31 Spiele, 45 Punkte, Tordifferenz 3):

  • gegen den FC Augsburg
  • in Fürth
  • gegen Schalke 04

Hamburger SV (31 Spiele, 44 Punkte, Tordifferenz -13):

  • gegen den VfL Wolfsburg
  • in Hoffenheim
  • gegen Bayer Leverkusen