Rottach-Egern. Zweimal bat Trainer Lucien Favre von Borussia Mönchengladbach seine Mannschaft am Sonntag auf den Platz des FC Rottach-Egern. Auf dem Trainingsplan: Spielformen und Standardsituationen. “Die Neuen sind noch etwas zurückhaltend“, berichtete Stürmer Mike Hanke.

Pünktlich um 9.53 Uhr stieg die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach am Sonntag aus dem Bus. Gut 150 Gladbach-Fans warteten am zweiten Tag des Trainingslagers bereits am Sportplatz des FC Rottach-Egern auf ihre Spieler, die sich Richtung Geräteschuppen aufmachten, wo Betreuer Rolf Hülswitt schon die Arbeitsgeräte der Kicker bunt aufgereiht hatte: Fußballschuhe in allen vorstellbaren Farben.

Die Farbe grau war allerdings nicht vertreten, die bot aber der Himmel an den bergigen Rängen des Tegernsees. So bedrohlich die Wolken auch aussahen, so idyllisch war das Bild mit grasenden Kühne auf dem bergigen Wiesen vor den die Profis aus Mönchengladbach sich auf die kommende Spielzeit vorbereiteten. Gut 300 Fans hatten sich für das Trainingslager angesagt und die Sportanlage füllte sich minütlich.

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Die Trainingskiebitze sahen einen zufriedenen Trainer Lucien Favre, der seine Mannschaft immer wieder anspornte, "weiter, weiter" zu machen. Die Wiederholungen von Aktionen und Spielzügen "machen wir nicht nur im Trainingslager, sondern jede Woche aufs Neue." Am Wochenende in der Bundesliga profitiere man als Team von diesen Automatismen, erklärt Gladbachs Kapitän Filip Daems.

Zwei Stunden lang ließ Favre seine Jungs am Vormittag auf dem Platz und beendete das Training mit einer Offensiveinheit. Flanken von rechts und links sollten vier Angreifer gegen fünf Abwehrspieler im Tor unterbringen. Schmerzhaft war diese Einheit für Innenverteidiger Martin Stranzl, der nach einem Luftduell minutenlang am Boden liegen blieb. Der Österreicher konnte aber weiterspielen. Mit zwei guten Kopfball-Aktionen machte Borussias Zugang und teuerster Einkauf Luuk de Jong auf sich aufmerksam. "Die Neuen sind noch etwas zurückhaltend", berichtete Mike Hanke, der sich nach seiner Leisten-Operation noch im Aufbautraining befindet. "Wir machen sehr viel zusammen" und es sei normal, dass sie noch etwas schüchtern sind.

Herrmann absolvierte erfolgreich seine Krafteinheit

Weniger schüchtern waren die Neuen bei der Trainingseinheit am Nachmittag. Im Spiel elf gegen elf ging es ordentlich zur Sache, auch wenn das Trainerteam um Favre den Spielfluss immer wieder unterbrach. Eine Feinabstimmung hier, eine Korrektur in der Grundordnung da und auch hier wieder etliche Wiederholungen - zum Beispiel bei Standardsituationen. Am Samstag waren im Testspiel gegen Birmingham City noch etliche ruhende Bälle ohne Erfolg geblieben.

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Erfolgreich absolvierte Patrick Herrmann in der bayrischen Sonne seine Krafteinheit. Athletiktrainer Christian Weigl "quälte" der Offensivspieler gut eine Stunde lang. Anschließend nahm sich Herrmann Zeit für die Fans. "Ich habe ja eh nichts anderes zu tun", lachte der U21-Nationalspieler, der etwas skeptischer in Hinsicht auf sein Comeback ist als Mannschaftsarzt Dr. Stefan Porten. Während der Doktor schon über das Spiel gegen den VfL Bochum am kommenden Samstag spricht, glaubt der Angreifer, dass er "noch ein, zwei Wochen" brauche. Für den Moment schien es den Fans egal zu sein. Etliche Fotos, Schulterklopfer und Autogramme später, erzählte Herrmann, dass er immer noch sehr guten Kontakt zu Marco Reus habe und dass sich der Neu-Dortmunder "in seiner Heimat sehr wohl fühlt."

Um 17.43 Uhr endete der Arbeitstag für die Gladbacher. Nach ein paar kurzen Gesprächen mit den Journalisten - zwölf Redaktionen sind vor Ort am Tegernsee - ging es mit dem Mannschaftsbus zurück ins Hotel.