München/Rottach-Egern. Am zweiten Tag des Trainingslagers der Borussia aus Mönchengladbach stand nicht nur eine intensive Einheit am Vormittag an, auch ein Testspiel gegen den englischen Zweitligisten Birmingham City auf dem Plan. Fohlen-Trainer Lucien Favre nutzt jeden Eindruck, um sein Team für die Saison zu finden.

Lucien Favre lächelt. Nein, er lacht. Die Frage, was ihm in dem Testspiel gegen Birmingham City noch gefehlt habe, amüsiert den Schweizer so sehr, dass er für einen Moment seine taktischen Analysen vergisst. "Wir sind noch in der Vorbereitung", schmunzelte Borussia Mönchengladbachs Trainer nach dem 2:2-Unentschieden gegen den englischen Zweitligisten und brauchte einen Moment, um sich wieder mit dem Spiel zu beschäftigen. Seine Team habe am Vormittag "eine sehr intensive Trainingseinheit absolviert", und zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung sei es normal, dass noch einiges im Argen liegt.

"Zu einfach und zu statisch"

"Im Argen" ist nicht die Wortwahl des Gladbacher Coaches, zu gerne lässt er die Journalisten seine Aussagen interpretieren und nickt nur lächelnd. In seinem 4-4-2-System sei Laufbereitschaft und Spritzigkeit ein wichtiger Bestandteil, sonst ist das System "zu einfach und zu statisch." Lachend lässt er die Journalisten im Münchner Stadteil Nymphenburg seine Sätze vollenden.

Was ihm in der Partie gefiel, spricht Favre aber doch noch selbst aus: "Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit ein paar Möglichkeiten, die wir uns gut rausgespielt haben. Es war okay", so Borussias Trainer und ergänzt, "leider haben wir die Chancen nicht genutzt, zudem haben wir natürlich zwei unnötige Tore kassiert." Die Spieler die eingewechselt wurden, haben mit "Tempo gespielt und ihre Aufgabe gut gemacht", lobt Favre unter anderem die ins Spiel gekommenen Thorben Marx, Alexander Bieler und Lukas Rupp.

"Defensiv wie offensiv sehr effizent"

Eigentlich ist es dem Schweizer aber zuwider, individuelle Leistungen einiger Spieler zu kommentieren. Den Schweizer interessiert das Gesamtergebnis seines Teams und will "mit den Spielern, die da sind, eine Mannschaft aufbauen, die defensiv wie offensiv sehr effizent ist", die richtige Mischung sei wichtig bei dieser Aufgabe. Favre muss die abgewanderten Marco Reus, Dante und Roman Neustädter ersetzen und hat unter anderem mit Alvaro Dominguez, Granit Xhaka und Luuk de Jong neue Zutaten für seine Mischung. "Ich sehe ein paar Sachen, die wir machen können", erklärt der 54-Jährige. Aber im fallen auch Dinge auf, die "wir nicht machen können." Die beiden neuen Xhaka und de Jong konnte Favre damit nicht meinen, denn sie kamen gegen die Blues nicht zum Einsatz.

Vor allem auf den Niederländer setzen die Gladbacher allerdings große Hoffnungen. Bleibt zu hoffen, dass der Angreifer genug Schlaf am Tegernsee im Trainingslager bekommt. Der Neuzugang teilt sich ein Zimmer mit Landsmann Roul Brouwers und der gibt zu, ein Schnarcher zu sein. Darüber allerdings kann Lucien Favre nur lachen.

  • Borussia: ter Stegen – Zimmermann, Stranzl, Brouwers, Daems – Cigerci (88. Marx), Nordtveit (80. Korb) – Arango (73. Wendt), Hrgota (73. Bieler)– Mlapa (61. Rupp), de Camargo (73. Younes).
  • Tore: 0:1 (51. Davies), 1:1 Zimmermann (75.), 1:2 Asante (81.), 2:2 Marx (89.)
  • Schiedsrichter: Wolfgang Stark
  • Zuschauer: 2.500