Mönchengladbach. Die Gladbach-Fans verübeln Max Eberl sein Engagement bei RB Leipzig - das machten sie wieder einmal mit einem heftigen Plakat deutlich.
Max Eberl wusste natürlich, dass er nicht freundlich emfangen werden würde, dass er eine dicke Haut brauchen würde bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. 23 Jahre lang war er bei Borussia Mönchengladbach tätig und äußerst erfolgreich gewesen, hatte den Klub bis in die Champions League geführt. Im Januar 2022 dann räumte er seinen Posten in Gladbach krankheitsbedingt und im Dezember wurde er als neuer Sport-Geschäftsführer bei RB Leipzig vorgestellt. Das legten ihm viele der Gladbach-Fans als Verrat aus - es war also klar, dass sie Eberl äußerst unfreundlich empfangen würden, da er nun erstmals mit Leipzig an alte Wirkungsstätte zurückkehrte.
Der Trillerpfeifen-Protest in den ersten 19 Minuten der Partie ist dabei schon Tradition und gilt dem ungeliebten Konstrukt RB - aber Ebel bekam auch ganz persönlich sein Fett weg: Auf einem großen Banner im Gladbach-Block stand: "Erst hol’ ich mir ’nen Krankenschein, dann zähl’ ich weiter Schein für Schein". „Du hast vergessen, woher du kommst“ stand auf einem anderem Spruchband. Dazu wurde Eberl als Schwein dargestellt, mit einem Krankenschein in der Hand und einem Geldbeutel vor sich. Im Mund eine Rose - eine Anspielung an Leipzig-Trainer Marco Rose, der ebenfalls einst in Gladbach gearbeitet hatte, bevor er über den Umweg Borussia Dortmund nach Leipzig kam.
Beschimpfungen gab es schon im September
Schon beim Gladbacher Heimspiel im vergangenen September hatte Eberl deftige Beschimpfungen erfahren: „Ein Hurensohnverein stellt nur Hurensöhne ein“, stand auf einem Banner in der Nordkurve, das sich auch an Trainer Rose richtete. Schiedsrichter Patrick Ittrich ließ damals sogar über die Stadionmikrofone mit einem Spielabbruch drohen. Dabei war Eberl im vergangenen September noch gar nicht offiziell bei RB angestellt gewesen. Nun war es anders - und kein bisschen angenehmer. Über das Ergebnis immerhin konnte sich Eberl freuen, sein neuer Arbeitgeber besiegte den alten mit 1:0 (0:0).