Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach bleibt weiter sieglos. Beim 0:1 gegen RB Leipzig wird der einstige Gladbacher Max Eberl böse beleidigt.
Dank Timo Werner hat RB Leipzig bei der hitzigen Rückkehr von Max Eberl ins Stadion von Borussia Mönchengladbach den fünften Sieg in Folge gefeiert. Beim 1:0 (0:0) gegen die Borussia erzielte der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Werner (75.) das Siegtor. Gladbach bleibt somit unter dem neuen Trainer Gerardo Seoane weiter sieglos.
Werner erlöste mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit April die Elf von Trainer Marco Rose, der wie Eberl einst bei der Borussia unter Vertrag stand - beide wurden von Teilen der Fans erneut beleidigt. Während RB durch den fünften Pflichtspiel-Sieg in Folge oben mitmischt, bleibt Gladbach im Keller. Erst zum fünften Mal in ihrer Bundesliga-Geschichte steht die Borussia nach fünf Spieltagen ohne Sieg da, zuletzt hatte es das 2015 gegeben.
Wenig freundlicher Empfang für Eberl in Gladbach
Für Eberl war es sogar die erste Rückkehr nach Mönchengladbach, wo er 23 Jahre lang als Spieler und Funktionär wirkte. Wie zu erwarten wurde er von der Nordkurve wenig freundlich empfangen. „Erst hol ich mir nen Krankenschein, dann zähl ich weiter Schein für Schein“ stand auf einem Spruchband, dazu war Eberl auf einem Banner als Schwein dargestellt. „Du hast vergessen, woher du kommst“ stand auf einem anderem. Zudem gab es einen Protest mit Trillerpfeifen der Gladbacher Fans gegen Leipzig. Eberl hatte Gladbach im Januar 2022 wegen gesundheitlicher Probleme verlassen, nur wenige Monate später heuerte er in Leipzig an.
Die Causa Eberl dürfe sein Team „nicht tangieren“, hatte Seoane vor dem Anstoß gefordert. So kam es dann auch: Während des gegen RB üblichen Trillerpfeifen-Konzerts in den ersten 19 Minuten wirkte die Borussia bissig und voll motiviert. Ein Kopfball von Neuzugang Maximilian Wöber knapp über das Tor (6.) war dann auch die erste gute Chance der Partie.
Rasen schnell umgepflügt
Mehr Ballbesitz hatte allerdings RB mit den Startelfdebütanten Benjamin Sesko und Fabio Carvalho. Die Rose-Elf wirkte im Spielaufbau durchdachter, der erneut starke Niederländer Xavi Simons war bei seinen Tempoläufen oft nur mit Fouls zu stoppen. Gladbach hielt mit großem Willen dagegen.
Der schon nach 30 Minuten arg umgepflügte Rasen war der beste Beweis für das umkämpfte, intensive Spiel. Die erste Großchance ließ dann auch bis zur 44. Minute auf sich warten: Carvalho zwang Gladbachs Schlussmann Moritz Nicolas zu einer Glanzparade.
Nach der Pause erhöhte Leipzig das Tempo deutlich, das Spiel lief fast nur noch in eine Richtung. Während Timo weiter auf der Bank schmorte, liefen die Angriffe jedoch ins Leere. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe scheiterte Rocco Reitz per Kopf (63.). Dann kam Werner, umkurvte Nicolas - und traf.