Rottach-Egern. Im Trainingslager ruhen die Augen auf dem neuen Gladbach-Trainer Marco Rose. Der 42-Jährige hat einen klaren Plan. Dazu zählt Breel Embolo.
Wer beim FC Rottach-Egern Fußball spielt, darf sich glücklich schätzen. Die Rasenplätze des A-Kreisligisten liegen in unmittelbarer Nähe zum Tegernsee, rundherum erheben sich die Bayerischen Alpen. Dieses idyllische Ambiente lockt auch immer wieder Borussia Mönchengladbach an. Zum achten Mal in Folge bereitet sich der Bundesligist hier auf die neue Saison vor. Und wieder einmal zieht das einwöchige Trainingslager auch zahlreiche Fans an, deren Augen diesmal vor allem auf einen Mann gerichtet sind. Auf Marco Rose (42), den neuen Gladbacher Trainer, der den Profis der Borussia seine Spielphilosophie einimpfen will: hohes Pressing, viele Sprints, kurze Wege zum Tor.
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An diesem Morgen, bei 22 Grad und einem blauen Himmel, an dem nur wenige Wolken zu sehen sind, ist Rose mittendrin. An der Seite von Breel Embolo hechtet er dem Ball hinterher, den sich fünf andere Borussen im Kreis um sie herum zuspielen. Stürmer Embolo, der vom FC Schalke 04 nach Gladbach gewechselte Schweizer Nationalspieler, trainiert nun mit der Mannschaft, nachdem er wegen einer Fußprellung in den vergangenen Wochen nur Laufeinheiten absolvieren konnte. Rose lässt erkennen, dass er den Einsatz des 22-Jährigen schätzt: Der Trainer klopft dem Angreifer freundschaftlich auf den Rücken. So verstärkt sich der Eindruck, dass Embolo in dem Rose-System eine wichtige Rolle einnehmen könnte.
Dreifach-Belastung in der Gladbach-Saison
Damit die Spieler in der Lage sind, seine Idee vom Turbo-Fußball erfolgreich auf den Platz zu bringen, setzt der Trainer auf eine intensive Vorbereitung im athletischen Bereich. Die körperliche Belastungsfähigkeit soll rechtzeitig erhöht werden – zumal Gladbach in der neuen Saison erstmals seit 2016/17 wieder international spielt. Das kann neben der Liga und dem DFB-Pokal Kräfte kosten. Dafür muss Rose seine Profis rüsten.
Während seine Mitspieler sprinten und schießen, muss sich Lars Stindl nach seinem Mitte April erlittenen Schienbeinbruch noch gedulden. Am Tegernsee absolviert er ein Reha-Programm. „Es ist schön, hier dabei zu sein, auch wenn ich nicht mit der Mannschaft trainiere“, sagt der 30-Jährige. Stindl versichert, dass er beobachte, wie sich das Team unter Rose entwickelt: „Die ersten Wochen waren sehr positiv.“ Auch seine ersten Gespräche mit dem Trainer bezeichnet er als „sehr gut. Wir haben uns schon das eine oder andere Mal ausgetauscht. Aber natürlich hat er die Hauptaufgabe, jetzt erst einmal die Jungs auf dem Platz hinzubekommen.“
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Ins Geschehen eingreifen könnte bald der französische U21-Nationalspieler Marcus Thuram, Sohn von Lilian Thuram, dem Weltmeister von 1998. Die Sportzeitung L’Equipe hatte den Transfer des 21-jährigen Stürmers von EA Guingamp für kolportierte zwölf Millionen Euro schon als fix vermeldet, verkündet wurde der Wechsel bislang nicht.
Thuram könnte bald zu Gladbach kommen
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl ließ aber jüngst durchblicken: „Wir haben bei einem unserer Kandidaten mittlerweile ein wirklich sehr, sehr gutes Gefühl. Wir hoffen, dass wir da auf der Zielgerade sind oder vielleicht schon ein Stück weiter“, sagte der 45-Jährige im Gespräch mit dem TV-Sender Sky. Sollte Thuram zu Borussias Team stoßen, dann aber höchstwahrscheinlich nicht mehr im Rahmen des Trainingslagers in Rottach-Egern – sondern in Mönchengladbach.