Gelsenkirchen. Der französische Erstligist Paris Saint-Germain will Talente in NRW suchen. Schalkes Jochen Schneider schickt eine klare Botschaft nach Paris.
Während im Revier gerade über die geplanten Fußballakademien von Paris Saint-Germain diskutiert wird, befinden sich auch die Profis mit ihrem deutschen Trainer Thomas Tuchel in Deutschland. An diesem Dienstag werden sie ein Freundschaftsspiel bei Dynamo Dresden absolvieren. Superstar Kylian Mbappé wirbelt mit. Neymar nicht.
Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider interessierte dies am Dienstag nicht. Er regte sich stattdessen über die Expansionspläne des französischen Erstligisten auf. PSG will Fußball-Akademien für Jugendliche in Nordrhein-Westfalen eröffnen. Standorte sind Düsseldorf und Oberhausen. In Dortmund soll ein weiterer hinzukommen. Möglicherweise werden noch weitere Revierstädte erschlossen.
"Mir fehlen die Detailkenntnisse, warum Paris St. Germain in Deutschland mehrere Stützpunkte eröffnet“, sagte Schneider. „Ich weiß aus Vater-Sicht nicht, was den Reiz ausmacht, meinen sechsjährigen Sohn zu Paris St. Germain ins Camp zu schicken. Vielleicht lernt man da französisch, aber so ganz erschließt sich mir der Sinn nicht.“ Deswegen schickte der Schalke-Sportvorstand eine Botschaft nach Paris: „Sollten die auf die Idee kommen, hier Fußballklubs zu gründen, müsste man mal nachfragen, was die frühstücken."
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Schon zuvor hatten andere Bundesligaverantwortliche ihre Bedenken geäußert. Etwa Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Auch Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg erklärte: „Man muss schauen, dass jetzt nicht die ganz großen Klubs die großen Talente weggreifen können. Es ist eine gewisse Gefahr.“
Ab September soll die PSG-Akademie dauerhaft mit Jugendlichen zusammenarbeiten
PSG arbeitet mit der neu gegründeten Football Academy Düsseldorf zusammen. Ab September soll die Akademie dauerhaft und ganzjährig mit den Jugendlichen trainieren. Auf der deutschen Webseite des Klubs heißt es, dass Jungen und Mädchen zwischen sechs und 16 Jahren an der Akademie professionell gefördert werden. Ziel sei die Teilnahme an Freundschaftsspielen, regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben. Den Vorwurf des Talentklaus hat die Football Academy Düsseldorf bereits zurückgewiesen. (las)