Gelsenkirchen. Der neue Gladbacher Stürmer Embolo blickt ohne Zorn auf seine Zeit auf Schalke zurück – und freut sich auf das Wiedersehen am ersten Spieltag.

Auf seiner offiziellen Facebook-Seite jubelt er immer noch in Blau: Auch zwei Wochen nach seinem Farben-Wechsel vom Schalke-Blau zum Gladbach-Grün ist Breel Embolo noch nicht dazu gekommen, sein Profil in dem sozialen Netzwerk anzupassen.

Was er aber direkt nach seinem Wechsel auf Facebook verfasst hat, ist eine emotionale Abschieds-Botschaft an seinen Ex-Klub („Liebe Schalker“): „Mit euch habe ich auf Schalke drei Jahre voller Auf und Ab erleben dürfen. Sie werden mich mein Leben lang prägen.“ Einiges werde ihm „unvergesslich“ bleiben.

Viele Schalker Fans gaben die Komplimente zurück.

Embolo und Schalke: Eine unerfüllte Hoffnung

Breel Embolo und Schalke 04: Es war über drei Jahre eine Hoffnung, die unerfüllt bleiben musste. Bei der Verpflichtung des Schweizers im Sommer 2016 war Schalke davon ausgegangen, dass der damals erst 19 Jahre junge Stürmer mit seiner einnehmenden Art eines Tages das Gesicht der Königsblauen werden würde. Breel Embolo brachte alle Voraussetzungen für eine große Karriere mit, entsprechend kostspielig war seine Verpflichtung: Mit einer Sockel-Ablöse von 22,5 Millionen Euro plus weiterer Boni ist er der teuerste Zugang, den sich die Schalker jemals geleistet haben.

In Top-Form in einer funktionierenden Mannschaft

Wer weiß: Vielleicht wäre die Rechnung auch aufgegangen, wenn es nicht jenen 15. Oktober 2016 gegeben hätte, als der Augsburger Konstantinos Stafylidis ihm mit unbeholfenem Einsatz den Knöchel zertrümmerte und Embolos Karriere beinahe zerstörte. Fast ein Jahr dauerte die Pause und noch länger die Suche nach der Form: Als es bei Schalke in der Vizemeister-Saison 2017/18 gut lief, musste der Stürmer sich erst wieder herankämpfen. Und als er in seinem dritten Jahr auf Schalke eigentlich bereit für größere Taten war, lief es bei der Mannschaft wieder nicht rund. Was von Embolo bleibt, ist der Gedanke: Man hätte ihn gerne einmal in Top-Form in einer funktionierenden Schalker Mannschaft erlebt. Dass es noch soweit kommen könnte, hat Embolo wohl selbst nicht mehr geglaubt: Die Initiative, Schalke zu verlassen, ging nun von dem Spieler aus.

Bei seiner Vorstellung in Mönchengladbach sagte Embolo, dass er sich trotzdem wieder für Schalke entscheiden würde, wenn er noch einmal in der Situation vom Sommer 2016 stehen würde: „Ich bereue diesen Schritt auch nicht, ich würde ihn noch einmal machen, weil damals alles gepasst hat. Dass ich mich anschließend zwei, drei Mal verletzen würde, konnte niemand ahnen. Trotzdem bin ich auf 61 Spiele für Schalke gekommen.“ Gladbach habe schon ein Jahr vor Schalke im Sommer 2015 um ihn geworben, und als sich die Borussia nun wieder meldete, habe er für sich entschieden, „dass ich diese Gelegenheit wahrnehmen möchte.“

Auf Schalke oft nachdenklich: Breel Embolo.
Auf Schalke oft nachdenklich: Breel Embolo. © dpa | Foto

Im Moment muss er wegen einer Fußverletzung auch beim neuen Klub noch kürzer treten, aber bald will er im Borussia-Park voll angreifen und zeigen, dass mehr in ihm steckt, als er in den drei Jahren auf Schalke zeigen konnte. Dass es am ersten Spieltag ausgerechnet gegen Königsblau geht, zaubert ihm ein Lächeln ins Gesicht: „Chapeau DFL! Ich freue mich riesig und werde hart dafür arbeiten, dann auch gegen meine alten Mitspieler spielen zu können.“

Aber nicht, um Schalke etwas zu beweisen – „es waren drei sehr schöne Jahre auf Schalke, das möchte ich betonen“. Auf Facebook jubelt er ja sogar noch in Königsblau...