Mönchengladbach. Das Duell mit dem VfL Wolfsburg markiert den Start von Gladbachs Heimspiel-Serie gegen Top-Mannschaften der Liga. Alassane Pléa ist zurück.
Das Toreschießen fällt den Gladbachern Angreifern seit Beginn der Rückrunde generell recht schwer, zu Wochenbeginn griff die Flaute dann aber sogar auf das Trainingsgelände des Rautenklubs über. Der Franzose Alassane Pléa musste wegen einer Magen-Darm-Erkrankung passen. Beim Schweizer Josip Drmic, der am Sonntag beim 1:1 in Frankfurt zu seinem ersten Pflichtspiel für die Borussia in dieser Saison kam, verhinderten Adduktorenprobleme das geplante Tagwerk. Und der Brasilianer Raffael fehlte nach seinem Schlüsselbeinbruch in Hoffenheim ohnehin seit Mitte Dezember.
Am Mittwoch hellte sich die Lage dann auf – mit der Rückkehr des 33-jährigen Raffael, dem auf dem eingeschlagenen Weg Richtung Champions League in den nächsten Wochen eine entscheidende Rolle zukommen könnte. Auf das Team von Dieter Hecking wartet bis zum Showdown am 18. Mai gegen Dortmund ein ganzer Kanon an Heimspielen gegen die Top-Teams der Liga – und somit gegen direkte Konkurrenten im Rennen um die internationalen Tickets. Die Wolfsburger, als Sechster aktuell drei Plätze und acht Punkte hinter Gladbach, kommen am Samstag (15.30 Uhr/live bei Sky und in unserem Ticker) zu Besuch. Ihnen folgen bis zum womöglich großen Saisonfinale gegen den BVB noch die Bayern, Bremen, Leipzig und Hoffenheim.
Auffällige Abschlussschwäche der Borussia
Angesichts dieses reizvollen Spielplans rieb sich Hecking gegen Ende der Vorrunde schon die Hände. Nun gilt es, diese Vorfreude wieder mit neuem Leben zu füllen. Gegen Hertha BSC riss vor zwei Wochen die Serie von zwölf Heimsiegen in Folge, das war ein erster Stimmungsdämpfer. Beim Remis in Frankfurt reaktivierten die Fohlen dann zumindest ihre Qualitäten als Spätaufsteher, kamen kurz vor Schluss durch Denis Zakaria zum Ausgleich. Durch einen Mittelfeldspieler – unter den Angreifern hingegen grassierte zuletzt eine auffällige Abschlussschwäche.
Aus der Riege der Offensivspieler trafen in der Rückrunde bislang nur Pléa (beim 1:0 zum Auftakt in Leverkusen) und Patrick Herrmann (als Einwechselkraft gegen Augsburg). Stürmende Leistungsträger wie Thorgan Hazard und Lars Stindl warten inzwischen seit zwei respektive drei Monaten auf ein Tor. Und auch bei Sommerneuzugang Pléa ist der lang anhaltende Anfangszauber zu Beginn des neuen Jahres verflogen.
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In der Partie bei der Eintracht beorderte Hecking den 25-Jährigen auf die Reservebank, am Donnerstagmorgen konnte er den erkrankten Angreifer dann wieder beim Training begrüßen. Später am Tag bat der Chefcoach um Verständnis für Pléa – auf dem im Zuge der Umstellung auf ein 4-3-3-System von Beginn an essentielle Erwartungen ruhten. Lange Zeit konnte der gebürtige Nordfranzose, aus Nizza zur Borussia gekommen, diese auch erfüllen. „Das war ein Schnelldurchlauf für ihn. Dass das so nicht weitergehen konnte, war mir immer klar. Das ist wie bei vielen anderen guten Stürmern – es kommt eine Phase, wo er mal nicht so trifft. Das ist für mich alles normal“, argumentierte Hecking und betonte: „Jetzt sind auch mal die anderen gefordert, für ihn in die Bresche zu springen.“
Gladbach-Kapitän Stindl ist voller Tatendrang
Raffael etwa könnte am Karnevalssamstag beim Hit gegen die Bayern als hängende Spitze erstmals wieder seine Qualitäten als Raumöffner einbringen. Die Partie gegen Wolfsburg kommt für den Südamerikaner wohl noch zu früh. Voller Tatendrang ist dagegen Lars Stindl, der angesichts der 30 Borussen-Treffer nach der Pause (von insgesamt 42) ein dringendes Anliegen äußert. „Wir können uns vieles einfacher machen, wenn wir die Chancen zu Beginn eines Spiels nutzen. Dann können wir unser Spiel noch besser aufziehen“, findet der Gladbacher Kapitän. Das wäre in der Abteilung Angriff der Niederrheinischen dann mal eine neue Form des Schnelldurchlaufs.