Rottach-Egern. Gleich zwei Testspiele bestreitet Borussia Mönchengladbach am Donnerstag. Zunächst geht es gegen Leeds United, dann gegen den OGC Nizza.

Die Palette an Testgegnern von Borussia Mönchengladbach in diesem Sommer ist überaus abwechslungsreich. Nach dem Auftakt mit Sparringspartner Wuppertaler SV aus der Regionalliga West (1:0) folgte ein schweres Spiel bei erstaunlich starken belgischen Erstligisten KAS Eupen (2:2). Nach zwei torlosen Halbzeiten gegen die Bundesliga-Konkurrenten Werder Bremen und TSG Hoffenheim beim Telekom-Cup stehen nun im Trainingslager in Rottach-Egern erneut zwei komplett andere Testkaliber ins Haus.

Ex-Bochum-Torjäger Thomas Christiansen trainiert Leeds United

Am Donnerstag geht es um 14.15 Uhr in der Silberstadtarena (Paulinumweg 6) im österreichischen Schwaz gegen den englischen Zweitligisten Leeds United. Für 18 Uhr ist das Treffen mit dem Ligue-1-Team OGC Nizza anberaumt, das vom ehemaligen Gladbacher Cheftrainer Lucien Favre betreut wird.

Der dreimalige englische Meister Leeds United wird seit Juni von Thomas Christiansen trainiert. Der 44-jährige Däne, der von 2001 bis 2003 für den VfL Bochum in der Bundesliga auf Torejagd ging, hat den nicht gerade simplen Auftrag, den Traditionsklub zurück in die Premier League zu führen. Leeds war 2004 aus der höchsten Spielklasse gerutscht, zwischen 2008 und 2010 sogar nur drittklassig unterwegs. Den Klub drückten jahrelang immense Schulden, es drohte dem FA-Cup-Sieger von 1972 sogar die Insolvenz.

Die sportliche wie finanzielle Schmach standen dem Traditionsklub aus Yorkshire, der 1975 das Europapokalfinale der Landesmeister gegen Bayern München im Pariser Prinzenpark mit 0:2 verlor, gar nicht gut zu Gesicht. Der ehemalige Erfolgstrainer Don Revie (1961 bis 1974), in dessen Zeit gleich sieben Titelgewinne fallen, änderte zu Beginn seiner Amtszeit die Trikotfarbe von Blau-Gelb in Weiß. Leeds sollte wie Real Madrid wirken und spielen. Dem eifern die United-Mannschaften seit nunmehr 20 Jahren um Längen hinterher.

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Aktuell wertvollster Leeds-Fußballer ist Chris Wood. Der Kapitän der Nationalmannschaft Neuseelands erzielte in der vergangenen Saison in 44 Ligaspielen immerhin 27 der 61 United-Treffer.

Der zweite Donnerstagsgegner der Gladbacher ist von der großen Tradition des Kalibers Leeds United noch ein gutes Stück entfernt. Und dennoch ist OGC Nizza zumindest in Frankreich ein Fußball-Begriff. Unter dem ehemaligen Gladbacher Trainer Lucien Favre wurden die Rot-Schwarzen hinter AS Monaco und Paris St.-Germain jüngst Dritter der Ligue A. Der Olympique Gymnaste Club steht damit in der Qualifikation zur Champions League.

Nicht nur Favre dürfte den Fußballfreunden ein Begriff sein. Mit dem brasilianischen Verteidiger Dante steht ein weiterer Gladbacher im Aufgebot des Teams von der Cote d’Azur. 33 der 38 Ligaspiele der vergangenen Saison bestritt Dante über 90 Minuten.

Dazu dürfen sich die Borussia-Fans am Donnerstag auf einen Einsatz von Mario Balotelli freuen. Der extrovertierte Italiener, der im EM-Halbfinale 2012 beim 2:1 über Deutschland beide Treffer erzielte, hat offenbar in Nizza sein Glück gefunden, nachdem er von Liverpool ablösefrei in die Nachbarstadt von Monte Carlo gewechselt ist. Der 26-jährige Angreifer machte in 23 Pflichtspielen immerhin 15 Tore und hat seinen Vertrag bei OGC sogar zu verringerten Konditionen verlängert.

Zu beachten bei den Franzosen ist auch Balotellis Angriffspartner Alassane Pléa (elf Tore) sowie Torvorbereiter Jean Michael Seri im Mittelfeld.