Rottach-Egern. Borussia Mönchengladbach trifft am Donnerstag in einem Testspiel auf Leeds United. Eigentlich sollte dieses Spiel in Kufstein stattfinden.
- Borussia Mönchengladbach trifft am Donnerstag in einem Testspiel auf Leeds United
- Eigentlich sollte dieses Spiel in Kufstein stattfinden
- Wir erklären, warum das Spiel verlegt wurde
Spielen sie oder spielen sie nicht? Für die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach ist die geplante Testpartie am Donnerstag um 14.15 Uhr im österreichischen Schwaz, eine gute Autostunde vom Trainingslager in Rottach-Egern entfernt, nicht in Frage gestellt. Bei Gegner Leeds United, der vom ehemaligen Bochumer Bundesligaprofi Thomas Christiansen trainiert wird, sind sie sich da nicht so sicher. Am Sonntag wurde schließlich schon der Test des englischen Zweitligisten gegen den Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt abgeblasen. Der Kufsteiner Gemeinderat gab das Grenzlandstadion aus Sicherheitsgründen für das Spiel nicht frei.
Und genau dies dürfte auch ein Grund dafür gewesen sein, dass die Borussia gegen Leeds nicht wie geplant in Kufstein, sondern im vom Tegernsee aus günstiger zu erreichenden Schwaz bei Jenbach in Tirol spielen wird.
Leeds hinterließ 2015 eine ganz schlechte Visitenkarte
Der dreimalige englische Meister aus der Grafschaft Yorkshire hat in Österreich vor zwei Jahren eine ganz schlechte Visitenkarte hinterlassen. Beim damaligen Testtreffen mit Eintracht Frankfurt in Eugendorf bei Salzburg sorgten angetrunkene und gewaltbereite Anhänger für einen Platzsturm, dazu gab es schwere Schlägereien nach der Partie außerhalb des Spielfeldes. Traurige Bilanz: sieben Verletzte. Dieser unrühmliche Abend gepaart mit den Vorkommnissen beim G20-Gipfel in Hamburg hat Kufsteins Stadtoberhaupt Martin Krumschnabel die Notbremse ziehen lassen. “Ich habe kein Interesse an Hooligans in der Stadt und werde diesen auch keine Bühne bieten”, so Krumschnabel gegenüber der Tiroler Tageszeitung.
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Die in Fügen wohnenden und in Jenbach trainierenden Zweitliga-Fußballer von Leeds United wollen keine zweite Absage, um das einwöchige Österreich-Camp nicht zur Farce werden zu lassen. Mehrere hundert eigene Fans haben die Tour dazu genutzt, ein verlängertes Wochenende in München einzulegen. Ob gewaltbereite Anhänger den Weg ins eher umständlich mit Bus und Bahn erreichbare Schwaz versuchen, ist unklar.
Ein dritter Test von Leeds United an gleicher Stätte steigt am Freitag gegen den spanischen Erstligisten SD Eibar, der in Kössen trainiert und als kleinster Klub der Primera Division so gut wie keine Fans in Österreich am Start hat. Aber auch das scheint keine Garantie dafür zu sein, dass die Partie stattfinden wird.
Dass man im Alpenland strenger urteilt als in der Vergangenheit, zeigt auch die Spielabsage in Saalfelden kürzlich, als Fortuna Düsseldorf wegen seiner Problemfans vor Ort nicht gegen den FC St. Pauli antreten durfte. Einige Düsseldorfer Wirrköpfe hatten beim Test zuvor gegen Premier-League-Aufsteiger Brighton & Hove Albion (0:2) in Bischofshofen ausgiebig Bengalische Feuer und Böller gezündet.
Zwei Wochen vor der geplanten Austragung ist auch die Testpartie des 1. FC Köln gegen Hertha BSC in Kitzbühel abgesagt worden. Hier sind ebenfalls Sicherheitsbedenken der Behörden der Grund. Die Kölner suchen für ihr Trainingslager nun einen Ersatzgegner.