Mönchengladbach. . Gladbachs Kapitän Lars Stindl ist beim Spiel der Borussia bei Werder Bremen gesperrt. Patrick Herrmann bietet sich selber für die Startelf an.

Ohne den Kapitän muss Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) beim grün-weißen Bundesliga-Duell in Bremen auskommen. Wegen seiner fünften Gelben Karte aus dem Heimspiel gegen den SC Freiburg ist Lars Stindl, der in Leverkusen (3:2) und gegen Freiburg (3:0) mit seinen Treffer jeweils den Sieg eingeleitet hatte, gesperrt. Einer der beiden Gladbacher Angreifer muss also ersetzt werden. Der Brasilianer Raffael, der am Dienstagabend beim 2:0-Pokalsieg in Fürth wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel nicht spielen konnte, könnte im Weserstadion indes wieder dabei sein.

Trainer Dieter Hecking kann dem Personalproblem gelassen entgegenblicken. Die Auswahl an tauglichen Alternativen hat sich in den vergangenen beiden Wochen vergrößert. In Fürth am Dienstagabend schenkte Hecking beispielsweise dem Schweizer Josip Drmic das Vertrauen. Der Nationalspieler kam nach seinem Knorpelschaden im Knie aus seiner HSV-Leihzeit erstmals wieder in einem Pflichtspiel in der Startelf zum Zug. Nach fast elf Monaten Zwangspause.

„Josip hat einen guten Auftritt hingelegt und zwei dicke Torchancen herausgespielt, Ich war zufrieden mit ihm, auch wenn nach 60 Spielminuten sein Akku leer war“, bilanziert Hecking das Gesehene.

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Herrmann tastet sich heran

Drmic hat sich für Bremen zumindest mal angeboten. Möglicherweise bekommt aber auch Patrick Herrmann den Vorzug vor dem Schweizer mit kroatischen Wurzeln. Der ehemalige Nationalspieler Herrmann tastet sich nach seiner schweren Sprunggelenksverletzung aus dem November wieder an die Startelf heran und hätte gegen eine bekannt wackelige Werder-Abwehr vielleicht den einen oder anderen spielerischen Moment zu bieten. „Ich bin auf jeden Fall für einen Start bereit“, bekräftigt der Offensivspieler, der meist auf der rechten Angriffsseite unterwegs ist, aber auch als echte Spitze neben Raffael taugen könnte. Gegen Freiburg beim Kurz-Comeback traf Herrmann zum 3:0-Endstand.

Alternative drei ist André Hahn. Der Dynamiker musste in Fürth nach seinem Starteinsatz gegen Freiburg erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Trainer Hecking setzte im Mittelfeld neben dem überragenden Thorgan Hazard auf Fabian Johnson. Der US-Nationalspieler rechtfertigte seinen Einsatz mit Dynamik und klugen Zuspielen. Eines landete beim 1:0-Torschützen Oscar Wendt.

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Vor dem Spiel in Bremen weiß Trainer Hecking eines genau: „Wir bekommen es mit einem Gegner zu tun, der mit dem Rücken zur Wand steht. Werder wird viel laufen und Leidenschaft in die Waagschale werfen. Wir dürfen keinen Deut nachlassen, wenn wir erfolgreich sein wollen.“

Der Gladbacher Einsatz stimmt

Beim Pokal-Achtelfinale in Fürth fiel Heckings Forderung in der Mannschaft auf fruchtbaren Boden. Gladbach machte mit dem Zweitligisten wenig Federlesen und dominierte über weite Strecken das Geschehen.

„Wir laufen wieder viel mehr als im alten Jahr. Das ist sicher ein Schlüssel dafür, dass die Leistungen und die Ergebnisse wieder stimmen“, hebt Weltmeister Christoph Kramer hervor. Gegen Freiburg spulten die Borussen stattliche 120,9 Kilometer herunter. In der Zweikampfbilanz sind die Gladbacher Sechster, beim Ballbesitz Vierter – Werte, die für eine neuerliche Teilnahme am Europapokal sprechen müssten.

Die Punktetabelle sagt derzeit allerdings etwas anderes aus. Zum Vergleich: Bremen ist bei den gewonnenen Zweikämpfen Tabellenletzter, beim Ballbesitz nur auf Rang 14 und stellt mit 41 Gegentreffern aktuell die schwächste Defensive der Bundesliga.