Mönchengladbach. . Der Verteidiger Jannik Vestergaard spielt mit Borussia Mönchengladbach gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen. Dort hat er noch gute Kontakte .
Die Werder-Raute ist Jannik Vestergaard ans Herz gewachsen. „Der Verein hat mir eine Menge Vertrauen geschenkt, als er mich in der Winterpause vor zwei Jahren verpflichtet hat“, hebt der 24-jährige Däne in Abwehrdiensten von Borussia Mönchengladbach hervor. Der Innenverteidiger zahlte mit stabilen Leistungen zurück und hatte großen Anteil am jeweils geschafften Klassenerhalt. Eines hat sich der Nationalspieler deshalb vor der Rückkehr am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ins Weserstadion zum Rautenduell „W gegen B“ vorgenommen: „Bisher fand ich es immer albern, wenn jemand aus irgendeinem Grund bei einem eigenen Tor nicht gejubelt hat. Aber am Samstag werde ich aus Respekt vor Werder nicht jubeln, wenn ich treffen sollte.“
Die Wahrscheinlichkeit eines Treffers ist nicht gerade gering. Der 1,99 Meter große und 95 Kilogramm kantige Abwehrturm ist bei Gladbacher Eckbällen stets im gegnerischen Strafraum unterwegs, um einen Kopfball ins Ziel zu nicken.
48 Spiele für Bremen
Sein erstes Bundesliga-Tor im Weserstadion erzielte der Däne im August 2015 ausgerechnet beim 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Zwei Spiele später erklärte Cheftrainer Lucien Favre seinen Rückzug am Niederrhein.
Der ehemalige Hoffenheimer Vestergaard ist in anderthalb Jahren 48-mal für die Bremer aufgelaufen, hat in der Bundesliga also fast alle Spiele mitgemacht bis zu seinem Zwölf-Millionen-Euro-Transfer an den Niederrhein im vergangenen Sommer. „Die Erinnerungen sind noch sehr frisch, die Zeit war wegen unserer Abstiegskämpfe sehr intensiv. Ich habe auch noch viele gute Kontakte zu Werder“, sagt Vestergaard.
Der Isländer Aron Johannsson beispielsweise übernahm Vestergaards Wohnung in der Hansestadt. Der dänische Mittelfeldspieler Thomas Delaney – Werder-Neuzugang vom FC Kopenhagen – ist ein alter Freund von Vestergaard. „Ich telefoniere auch gelegentlich mit Theodor Gebre Selassie oder Zlatko Junuzovic.“
Die Bremer Fans hat er als große Bereicherung für seine Fußballer-Karriere empfunden. „Sie haben uns immer stark unterstützt. So etwas ist stets ein Vorteil für eine Mannschaft, die nicht gefestigt ist. Und uns ging es ja meistens nicht gut, wir haben immer um den Klassenerhalt zittern müssen.“
Gefühlslage bei Gladbach entspannter
Viel besser ist die Situation für Bremen auch in dieser Saison nicht. Bei Gladbach ist die Gefühlslage seit dem Trainerwechsel von André Schubert zu Dieter Hecking entspannter. Jannik Vestergaard weiß warum: „Wir treten als Einheit auf, arbeiten kompakt gegen den Ball und laufen sehr viel. Das macht es dem Gegner richtig schwer.“ In vier Pflichtspielen kassierte Gladbach nur zwei Gegentreffer – beim 3:2 in Leverkusen nach Standardsituationen. „Wir haben unsere Sicherheit wiedergefunden“, sagt Vestergaard. Der vielleicht entscheidende Punkt im Rautenduell am Samstag.