Augsburg. Borussia Mönchengladbach verliert fünftes Auswärtsspiel in Folge. Beim FC Augsburg erlebt Manuel Baum einen Top-Debüt - dank Martin Hinteregger.

Der FC Augsburg hat beim Bundesliga-Debüt seines Interimstrainers Manuel Baum die über ein halbes Jahr andauernde Auswärtsmisere von Borussia Mönchengladbach verlängert. Durch das etwas glückliche 1:0 (0:0) wird die Luft für Gladbachs Coach André Schubert wieder deutlich dünner. Seit Mitte Mai ist Borussia ohne Ligadreier in der Fremde.

Beide Mannschaften boten den 28.653 Zuschauern fast durchweg Magerkost, bis Augsburgs Martin Hinteregger (75.) per Kopf traf. Es wirkte gerade vor der Pause zeitweilig so, als wären die Strafräume ein Sperrgebiet. Gladbach spielte zwar gefälliger, aber ebenso harmlos wie der Gastgeber. Es sah bei den Augsburgern lange nicht danach aus, als sei nach der überraschenden Schuster-Trennung ein Ruck durch das Team gegangen.

Nur bei zwei Aktionen von Augsburgs Dong-Won Ji (14., 31.) und einem Kopfball des Gladbachers Andreas Christensen (39.) kamen beide Mannschaften im ersten Durchgang zumindest einmal aus einer vernünftigen Position zum Abschluss. Gefährlich waren aber auch diese beiden Szenen nicht.

Dahoud vergibt gute Chance

Nach dem Wechsel besaß Mahmoud Dahoud (65.) für die Borussia eine gute Gelegenheit. Debütant Baum, eigentlich Nachwuchschef beim FCA, hatte im Vergleich zur Niederlage beim Hamburger SV (0:1) vier Änderungen vorgenommen. Neben dem von einer langwierigen Lungenverletzung genesenen Niederländer Jeffrey Gouweleeuw, der solide spielte, durfte der von Schuster weitgehend verschmähte Japaner Takashi Usami erstmals in dieser Saison beginnen.

Gladbach, das am Dienstag im letzten Spiel des Jahres den VfL Wolfsburg empfangen wird, hatte den Ausfall von Kapitän Lars Stindl (grippaler Infekt) zu verkraften, zudem fehlten unter anderem Fabian Johnson, Ibrahima Traoré und Patrick Herrmann.

Baum, der zumindest auch noch am Dienstag bei Borussia Dortmund verantwortlich sein wird, sorgte zumindest taktisch für eine Neuerung. Der 37-Jährige ließ den FCA in einem klassischen 4-4-2 beginnen, mit den beiden Koreanern Dong-Won Ji und Ja-Cheol Koo als Doppelspitze. Gladbach setzte ebenfalls ein 4-4-2 dagegen, auf dem Papier sehr variabel angelegt.

Schuberts Team mit mehr Ballbesitz

Schuberts Elf hatte zunächst ein Plus an Ballbesitz. Augsburg wartete wie zuvor auch unter Schuster auf schnelle Gegenattacken, war allerdings erst einmal zu unpräzise im Passspiel, um wirkungsvoll zu sein. Grundsätzlich war die Spielanlage fast noch vorsichtiger als zuletzt.

Die Borussia, die nur gegen den FC Bayern einen noch schlechteren Punktedurchschnitt als gegen Augsburg hat, war auch nach der Pause mehr am Ball. Doch zündende Ideen fehlten in der Offensive gegen die bislang heimschwachen Schwaben weiterhin. Ein Treffer lag nicht in der Luft, bis der Ex-Gladbacher Hinteregger eine Ecke von Jonathan Schmid verwertete (sid).