Essen. Die Essener Nationalspielerin Linda Bresonik kehrt am Samstag mit der Frauen-Fußballnationalmannschaft in ihre Heimat zurück. Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid trifft in Essen auf Schottland. Vor dem Spiel kämpft Bresonik allerdings noch mit Beschwerden an der Ferse.

Mit einer kleinen Feier begann für die Frauenfußball-Nationalmannschaft die Zeit in Essen. Im Stadion an der Hafenstraße testet das Team von Bundestrainerin Silvia Neid am Samstag gegen Schottland. Seit Mittwoch ist das Team in der Stadt. Im Sheraton, gleich neben dem Stadtpark und der Philharmonie. Da passte die Gesangseinlage für Pressesprecherin Annette Seitz kurz nach der Ankunft. Die Pressesprecherin Frauenfußball des DFB hat am 12. Juni Geburtstag.

„Da war gleich wieder gute Stimmung“, sagte Doris Fitschen bei der ersten offiziellen Pressekonferenz. Die Managerin der DFB-Frauen machte daran auch gleich die Gesamtwetterlage beim Nationalteam fest. „Wir waren froh, dass wir nach dem Trainingslager in Kaiserau jetzt schon wieder miteinander lachen konnten. Die Stimmung ist super. Wir haben eine junge tolle Mannschaft, ein super Team hinter dem Team. Wir hoffen, dass die gute Stimmung anhält“ – und dass sie nicht nach dem Samstag plötzlich in den Keller geht. Das machte Fitschen dann auch noch klar: Eine Schön-Wetter-Reise ist der Aufenthalt in Essen nicht. „Jeden Tag stehen bis zu drei Trainingseinheiten an. Da ist das Länderspiel ein Highlight. Aber es ist ein Testspiel im eigentlichen Sinn. Die Spielerinnen wollen sich zeigen, müssen sich beweisen.“ Erst nach den Länderspielen - jetzt Schottland, dann gegen Kanada und schließlich Japan - wird Silvia Neid ihr Aufgebot für die Europameisterschaft in Schweden bekannt geben.

Bresonik freut sich auf Heimspiel im wohl schönsten Stadion der Frauen-Bundesliga

Linda Bresonik (29) wird dann wohl dazu gehören. Nach der enttäuschenden WM 2011 hat es zwar einen Umbruch gegeben. Die gebürtige

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Essenerin aber wurde nicht aus dem Team gespült. Wenn Neid sie lässt - und so viel Folklore wird bei aller Ernsthaftigkeit und Wichtigkeit der Vorbereitung möglich sein – bestreitet sie in ihrer Heimatstadt ihr 85. Länderspiel. Dass sie vielleicht aber wegen Problemen mit der Achillessehne ausfällt, könnte sein, sorgt bei ihr aber nicht für größere Nachdenklichkeit. Das könnte mit daran liegen, dass die Schmerzen an der Ferse, „nach drei Tagen Ruhe schon nicht mehr so groß sind“, und dass sie seit dieser Spielzeit für das französische Spitzenteam Paris Saint Germain aufläuft. Sie sei in Frankreich, in Paris gelassener geworden. „Alle glauben ja immer, dass Paris eine hektische Stadt ist. In der Metro mag das so sein. Ansonsten aber lassen sich die Franzosen Zeit.“ Vive la Trance.

Entspannt sieht sie daher auch ihrer „Heimpremiere“ entgegen. Im neuen Stadion hat sie noch nicht gespielt. „Aber ich habe schon viel davon gehört. Es soll das schönste Stadion in der Frauenfußball-Bundesliga sein, große Kabinen, schöner Rasen. Und ich hoffe ja, dass viele Zuschauer kommen werden. Es ist Samstagnachmittag und es ist das erste offizielle Länderspiel in Essen.“ Dass sie dann einen besonderen Linda-Bresonik-Fanclub erwarten kann, davon geht sie nicht aus. Kontakt zu ihrem ersten Verein, dem TuS 84/10 gibt es keinen mehr. „Obwohl mein Vater ja nicht weit vom Platz weg wohnt. Wenn man einen alten Bekannten trifft, quatscht man schon mal.“ Aber meistens ist Bresonik ja in Paris.