Berlin. Alles sah nach Verlängerung aus, da schlug Mandy Islacker zu: Mit ihrem 2:1 in der Nachspielzeit sicherte sie Frankfurt den Champions-League-Sieg.

Mandy Islacker hat den 1. FFC Frankfurt zum vierten Mal auf Europas Frauenfußball-Thron geschossen. Durch das späte Tor der Mittelfeldspielerin in der Nachspielzeit gewann der siebenmalige deutsche Meister am Donnerstag in Berlin das Champions-League-Finale gegen Paris St. Germain verdient mit 2:1 (1:1). Celia Sasic hatte den FFC in der 32. Minute in Führung gebracht, die Marie-Laure Delie (40.) ausglich.

Der vierte Triumph für Frankfurt nach 2002, 2006 und 2008 ließ auch Bundeskanzlerin Angela Merkel im mit rund 17 000 Zuschauern gefüllten Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark jubeln. Vergessen waren die Finalpleiten 2004 gegen Umea Ik und 2012 gegen Olympique Lyon. Bei der 14. Auflage der Königsklasse setzte sich damit zum neunten Mal eine deutsche Frauen-Mannschaft durch.

Frankfurt musste auf Nationalspielerin Saskia Bartusiak verzichten, die nach ihrer im letzten Bundesligaspiel gegen den VfL Wolfsburg erlittenen Oberschenkelblessur nicht rechtzeitig fit wurde. Der französische Vizemeister hatte den Ausfall der gelb-gesperrten Spielmacherin Caroline Seger zu verkraften, was viel schwerer wog.

Die Pariserinnen, die auf dem Weg in ihr erstes europäisches Finale die zweimaligen Titelträger Olympique Lyon und VfL Wolfsburg ausgeschaltet hatten, waren von Beginn an in der Defensive und stellten die FFC-Abwehr zunächst vor keinerlei Probleme.

Der Bundesligadritte bestimmte den Rhythmus des Spiels, hatte gegen die kompakte PSG-Defensive aber einen schweren Stand. Die einzige gefährliche Aktion in der ersten halben Stunde war ein Freistoß von Dzsenifer Marozsan (8.), die an Torfrau Katarzyna Kiedrzynek scheiterte.

Die Führung fiel hochverdient, auch wenn sie in der Entstehung glücklich war. Ein abgefälschter Schuss von FFC-Spielführerin Kerstin Garefrekes landete auf dem Kopf von Sasic, die in ihrem letzten Einsatz für den siebenmaligen deutschen Meister eiskalt zu ihrem 14. Tor in dieser Champions-League-Saison vollstreckte - Rekord.

Fünf Minuten vor der Pause stellte Delie die Partie mit ihrem Ausgleich wieder auf Null. Die groß gewachsene Stürmerin traf nach einer Ecke per Kopf. Zuvor hatte FFC-Torfrau Desiree Schumann einen Distanzschuss von Kenza Dali prächtig pariert.

Nach dem Wechsel war Frankfurt bemüht, sich schnell wieder in Vorderhand zu bringen. Bei einer Doppelchance in der 49. Minute parierte zunächst Kiedrzynek großartig gegen Sasic, dann rettete PSG-Verteidigerin Annike Krahn bei einem Schuss von Veronica Boquete auf der Linie.

Kurz darauf hatten die FFC-Fans erneut den Torschrei auf den Lippen, doch auch Peggy Kuznik blieb die erneute Führung mit einem wuchtigen Kopfball versagt. Es blieb der letzte Aufreger bis kurz vor Schluss, als Joker Islacker mit einem Heber traf und damit die Frankfurter Party startete. (dpa)