Düsseldorf. Nach dem holprigen Start in die neue Zweitliga-Saison ist Fortuna Düsseldorf endlich im Ligabetrieb angekommen. Gegen Erstliga-Absteiger Nürnberg gelang es der Reck-Elf eindrucksvoll die Leistung aus dem erfolgreichen Spiel in Aue zu bestätigen. Helmut Schulte freut sich über dieses verspätete Geschenk.
Die schönsten Geschenke kommen manchmal mit ein wenig Verspätung. So dürfte es zumindest Helmut Schulte zu später Stunde am Montag empfunden haben. „Die Mannschaft hat mir nachträglich ein sehr schönes Geschenk gemacht“, strahlte Fortunas Sportvorstand, der am Sonntag seinen 57. Geburtstag feierte. Mit ihrem 2:0-Sieg in Nürnberg hat sich die Fortuna vor allem auch ein Stück weit selbst beschenkt und sich für eine engagierte Trainingsarbeit, nicht nur während der zweiwöchigen Länderspielpause, belohnt. Für den Fußball-Zweitligisten war es ausschlaggebend, den zuvor erzielten ersten Saisonsieg in Aue (3:0) mit einer guten Leistung in Nürnberg zu bestätigen. Dass dies mit einer unerwarteten Deutlichkeit bei einem Erstliga-Absteiger gelang, dem man in 90 Minuten nur eine nennenswerte Torchance gestattete, unterstreicht den klar erkennbaren Aufwärtstrend.
Türöffner im Frankenland
Die Fortuna ist endlich angekommen in einer Saison, die allen Protagonisten bislang ein wenig Geduld abverlangte. Geduld, die, so scheint es zumindest, sich nun nach und nach auszahlt. Abzulesen beispielsweise an den Neuzugängen Julian Schauerte und Sergio da Silva Pinto, die ihr bislang bestes Spiel im Trikot der Flingerner ablieferten. Schauerte überzeugte auf der rechten Seite, offensiv wie defensiv, und scheint bei der Fortuna immer besser in Tritt zu kommen. Seine Vorlage auf Führungstorschütze Erwin Hoffer, der eine starke Einzelaktion gegen Nürnberger Dave Bulthuis vorausging, war für die Fortuna der Türöffner im Frankenland.
Mann des Abends war jedoch Sergio da Silva Pinto. Der deutsch-Portugiese verhinderte nach einer halben Stunde erst den Ausgleich, als er am zweiten Pfosten einen Kopfball von Bulthuis nach einer Ecke mit der Brust auf der Torlinie klärte. Weitere 30 Minuten später erzielte der 33-Jährige nach feinem Zusammenspiel mit Charlison Benschop sein erstes Liga-Tor für die Fortuna.
„Wir haben aus unseren Fehlern die wir gemacht haben, gelernt. Der Sieg sollte den Spielern nun ordentlich Selbstvertrauen geben“, bilanzierte Sportvorstand Helmut Schulte, der einzig mit der Disziplin einiger Kicker nicht zufrieden war.
„Manchmal gehen eben mit dem einen oder anderen Spieler die Gäule durch. Das ist ein Thema, worüber man mal nachdenken kann.“ Gemeint waren sicherlich Mannschaftskapitän Adam Bodzek, der nach einem Griff ins Gesicht von Nürnberger Timo Gebhardt mit etwas Pech ebenso hätte „Rot“ sehen können, wie Sergio da Silva Pinto, der sich in der Schlussphase nach einem Foul an den nach Nürnberg ausgeliehenen Düsseldorfer Cristian Ramirez mit mehreren Gegenspielern anlegte. Schiedsrichter Florian Meyer beließ es nach intensiver Beratung mit seinen Kollegen bei einer gelben Karte.