Düsseldorf. Der ersehnte Befreiungsschlag ist gelungen: Fortuna Düsseldorf gewann bei Erzgebirge Aue mit 3:0 und ließ den Fehlstart in die 2. Bundesliga erst einmal vergessen. Dennoch war Fortuna-Trainer Oliver Reck nicht rundum zufrieden mit dem Auftritt seiner Schützlinge.

Die Vergabe der Schulnoten zeichnete am Samstag nach dem Schlusspfiff im Lößnitztal ein düsteres Bild. „Ungenügend“ strafte Aues Coach Falko Götz seine Zweitliga-Fußballer. „Mangelhaft“ vergab Trainerkollege Oliver Reck an seine Kicker, zumindest, was die Chancenverwertung betraf. In der Endnote verdiente sich die Fortuna für ihren beherzten Auftritt beim Tabellenschlusslicht eine weitaus bessere Bewertung. Mit dem 3:0 (2:0)-Erfolg gelang der Mannschaft nach dem Fehlstart in die Saison der allseits herbeigesehnte Befreiungsschlag. Dass die Fortunen mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck in die Länderspielpause gehen, dürfte auch aus psychologischer Sicht Balsam für die Nerven sein.

Führungstreffer nach 110 Sekunden

Letztere wurden im Keller-Duell im Erzgebirge schon früh beruhigt. Bereits nach acht Spielminuten hatte Recks erstmals seit dem Union-Berlin-Spiel wieder aufgebotene Doppelspitze eine 2:0-Führung herausgeschossen.

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Gerade einmal 110 Sekunden waren gespielt, als Erwin Hoffer einen missglückten Schussversuch von Teamkollege Lukas Schmitz nach einem Eckball zur Vorlage nutzte und aus der Drehung zum 1:0 traf.

Nur sechs Minuten später musste Charlison Benschop, der zum zweiten Mal in dieser Saison in die Start-Elf nominiert wurde, nur noch zum 2:0 einschieben. Der 25-Jährige wurde durch eine starke Kurzpass-Stafette von Michael Liendl, raus auf die rechte Seite zu Julian Schauerte, stark in Szene gesetzt. Bei beiden Toren freuten sich Fortunas Stürmer aber auch über bemerkenswert viel Freiraum der unorganisierten Auer Hintermannschaft.

Defensive nicht immer sattelfest

Doch auch Fortunas Defensive, in der gegenüber der KSC-Partie Adam Bodzek und Julian Schauerte in die Viererkette zurückbeordert wurden, präsentierte sich nicht immer sattelfest. Torhüter Michael Rensing musste deshalb gleich mehrfach mit Glanzparaden retten.

Der 0:2-Rückstand gestaltete sich für die „Veilchen“ mit zunehmender Spielzeit dennoch als schmeichelhaft. Zum einen, weil der Fortuna nach 13 Minuten ein klarer Elfmeter verweigert wurde, als Aues herausstürmender Torhüter Martin Männel zu spät kam und Erwin Hoffer durch eine Berührung am Fuß zu Fall brachte. Zum anderen, weil Hoffer kurz darauf eine Hereingabe von Axel Bellinghausen, der auf dem linken Flügel nach fast einem Jahr Verletzungspause ein starkes Startelf-Comeback feierte, um eine Zehenspitze verpasste. Es sollte nicht seine letzte Chance gewesen sein.

Führung clever verwaltet

Nur fünf Minuten nach der Pause war der Österreicher prompt zur Stelle, als Stürmerkollege Benschop gleich drei Auer Gegenspieler auf sich zog und seinen Nebenmann mustergültig in Szene setzte. Hoffer schob zum 3:0 eiskalt in die kurze Ecke ein. Während die Fortuna ihre komfortable Führung clever verwaltete, bekam Aue keinen Fuß mehr auf den Rasen. „Unser Selbstvertrauen wurde in den Keller geschossen. Dementsprechend sind wir dann auch herumgelaufen“, beklagte Aues Cheftrainer Falko Götz eine zum Greifen nahe Verunsicherung bei seinen Spielern, die sich am Ende nur noch gequält hätten.

Die Fortuna hätte indes durch Doppeltorschütze Erwin Hoffer und den eingewechselten Pohjanpalo per Konter mit Siebenmeilenstiefeln sogar noch nachlegen können.