Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf will am Samstag beim FC Erzgebirge Aue die Trendwende einleiten nach einem bisher enttäuschenden Saisonstart. Wir schauen auf die einzelnen Mannschaftsteile der Düsseldorfer und zeigen, wo es Chancen gibt und wo es noch hapert im Fortuna-Kader.
Ein Erfolgserlebnis, da sind sich die Protagonisten bei der Fortuna einig, würde den spielerischen Knoten beim Fußball-Zweitligisten lösen. Mit lediglich zwei Punkten aus den ersten drei Liga-Partien sowie dem Erstrunden-Aus im Pokal laufen die Flingerner bislang ihren eigenen Ansprüchen hinterher. Bei der 0:2-Niederlage zuletzt gegen den Karlsruher SC suchte man vergeblich einen Führungsspieler, der die Partie an sich reißt und das Ventil zum durchaus vorhandenen und in der Vorsaison gezeigten Potenzial eines starken Zweitliga-Teams öffnet. Ob dies am Samstag (13 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) bei Schlusslicht Erzgebirge Aue gelingt? Ein Blick auf die einzelnen Mannschaftsteile zeigt, dass die Fortuna auch aufgrund von Verletzungen noch Zeit braucht, um sich zu finden.
Torhüter: Der durchaus mit Spannung erwartete Konkurrenzkampf um den Nummer-eins-Platz im Tor der Fortuna ist vorerst ausgesetzt. Zum einen, weil Michael Rensing in den ersten Saisonspielen bislang noch die stabilste Form aller Fortunen vorzuweisen hat und sich als solider Rückhalt erwies. Zum anderen, weil Neuzugang Lars Unnerstall abermals von Rückenbeschwerden zurückgeworfen wurde und derzeit erneut mit dem Training aussetzen muss.
Abwehr: Mit Ausnahme von Innenverteidiger Bruno Soares hatte Cheftrainer Oliver Reck seine Viererkette gegen den KSC komplett umgestellt. Der angeschlagene Linksverteidiger Heinrich Schmidtgal (Kapselverletzung im Knie) kämpft seit mittlerweile drei Wochen um eine Rückkehr ins Mannschaftstraining. Adam Bodzek, der gegen Karlsruhe ins Mittelfeld vorgezogen wurde, hat sich neben seinem Nasenbeinbruch nun auch noch eine Fußverstauchung zugezogen. Um die Anfälligkeit bei hohen Bällen in den Griff zu bekommen, setzte Cheftrainer Reck gegen den KSC auch auf Dustin Bomheuer in der Defensivzentrale. Es ist zu erwarten, dass Bodzek in Aue ins Zentrum zurückkehrt.
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Mittelfeld: Dreh- und Angelpunkt in der Schaltzentrale ist Michael Liendl. Mit seinen Pässen, aber auch seiner bereits bei zwei Treffern unter Beweis gestellten Torgefahr, verkörpert er das Herzstück im Spiel der Fortuna. Findet der Österreicher wie im Pokal in Würzburg oder zuletzt gegen den KSC aufgrund von Pressing des Gegners nicht in die Partie, sind seine Nebenleute umso mehr gefordert. Neuzugang Sergio da Silva Pinto vermag die in ihn gesetzten Hoffnungen noch nicht zu erfüllen. Der Ex-Hannoveraner benötigt mehr Zeit, um sich zu akklimatisieren und an der Effektivität seiner Pässe zu arbeiten. Mit seiner Erfahrung ist der Deutsch-Portugiese umso mehr gefordert, das Spiel zu stabilisieren. Australier Ben Halloran, Julian Schauerte oder auch ein Joel Pohjanpalo vermochten auf den Flügeln noch keine gewinnbringenden Akzente zu setzen. Die im Training einstudierten Mittel, um den gut gestaffelten KSC mit Bällen über die Außenbahnen in Verlegenheit zu bringen, kamen im Spiel am vergangenen Samstag nicht zum Tragen. Auch auf diesen Positionen könnte der Zeitfaktor noch eine Rolle spielen.
Angriff: In Fortunas Saisonvorbereitung präsentierte sich Erwin Hoffer in starker Frühform und sicherte sich den teaminternen Titel des Torschützenkönigs. Nach vier Pflichtspielen wartet er jedoch noch auf sein erstes Saisontor. Dreimal stellte Chefcoach Reck den Österreicher als alleinige Sturmspitze auf, in Berlin zudem mit Partner Charlison Benschop an der Seite, der zum Saisonstart gegen Braunschweig seinen ersten Treffer erzielte. Und am Samstag in Aue unbedingt nachlegen will (siehe unten).