Düsseldorf. Adam Bodzek hat sich bei der Pokalpleite von Fortuna Düsseldorf in Würzburg das Nasenbein gebrochen. Der 28-Jährige denkt jedoch nicht daran sich zu schonen. Mit einer Carbonmaske trainierte der 28-Jährige am Mittwoch. Wie lange er den Schutz tragen muss, ist noch nicht klar.
Beide Augenlider sind noch blutunterlaufen, auf der Stirn ist von der Platzwunde noch ein kleiner Cut zu sehen, die Nase ist angeschwollen – Adam Bodzek sah auch drei Tage nach Fortunas Pokal-Pleite in Würzburg aus wie ein unterlegener Preisboxer. Nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Christian Gartner hatte der Mannschaftskapitän des Fußball-Zweitligisten die Zähne zusammengebissen und bis zu seinem Platzverweis kurz vor Ablauf der 30-minütigen Verlängerung durchgehalten. Trotz einer Platzwunde. Und, wie sich erst im Nachhinein herausstellte, einem gebrochenen Nasenbein.
Der 28-Jährige denkt jedoch nicht daran sich zu schonen. Gestern lief er erstmals mit einer speziellen Carbonmaske beim Training auf und warf sich unbeeindruckt in jeden Zweikampf.
Vorbild Bodzek
„Die Maske ist noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, ich habe ein Flimmern vor den Augen und das Sichtfeld ist etwas eingeschränkt“, sagt Bodzek nach seinen ersten Eindrücken mit dem ungewohnten Nasenschutz, der eigens für ihn nach einem Gipsabdruck in einem Sanitätshaus angefertigt wurde. „Notfalls kann man die Maske aber auch noch einmal nachbessern.“
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Wie lange er den Schutz tragen muss, wird sich voraussichtlich erst zu Beginn der kommenden Woche ergeben, wenn die Schwellung abgeklungen ist und die Verletzung noch einmal gründlich untersucht wird. Dann wird sich auch zeigen, ob bei Bodzek noch ein operativer Eingriff vorgenommen werden muss, oder aber der Bruch auf konservative Art verheilen kann.
Auch Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte imponierte Bodzeks Durchhaltevermögen: „Dass sich Adam trotz einer offenen Wunde und einem Nasenbeinbruch in den Dienst der Mannschaft gestellt und weitergespielt hat, ist vorbildlich!“
„Können das nicht mehr reparieren“
Weniger Vorbildcharakter hatte hingegen der Platzverweis des Teamkapitäns, der sich auch eine Teilschuld an zwei der drei Gegentreffer ankreiden lassen musste. „Ich erwarte von mir selbst, dass ich diese Szenen, die zu den Gegentoren geführt haben, kläre. Man muss jetzt allerdings keine Positionsdiskussion vom Stapel brechen. Wenn wir als Mannschaft nicht kompakt stehen, bekommt die letzte Reihe Probleme. Es sind Tore gefallen, das ist scheiße, aber wir können das jetzt nicht mehr reparieren. Wir müssen in gewissen Situationen einfach anders reagieren!“
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So selbstkritisch wie Bodzek gingen längst nicht alle Fortunen mit dem Ausscheiden im Pokal um. Bestes Beispiel: Sergio da Silva Pinto. Der Neuzugang, der mit seinem Freistoßtreffer aus 30 Metern die Fortuna in Würzburg immerhin in die Verlängerung geschossen hatte, rauschte nach dem gestrigen Vormittagstraining wortlos ab und verweigerte jeglichen Kommentar.