Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf ist am Sonntag im DFB-Pokal zu Gast beim Viertligisten Würzburger Kickers. Die zahlreichen Ausfälle bereiten Trainer Oliver Reck Sorgen. Doch der Übungsleiter, der als Profi nie in der ersten Runde scheiterte, verlangt trotzdem einen souveränen Auftritt von seiner Mannschaft.

Lange ist es her, das Gefühl eines Fortuna-Pokalsieges. Und nach dem 2:1-Sieg im Jahre 1980 als Pokalverteidiger gegen den 1. FC Köln schmeckte dieser damals sicher umso besser. Am Sonntag, knapp 34 Jahre nach diesem Erfolg, soll nun bei den Würzburger Kickern eine Rückeroberung begonnen werden. Nämlich als Jäger des verlorenen Schatzes!

Ob die Flingerner dabei ähnlich erfolgreich sind wie die Filmfigur Indiana Jones wird sich zeigen. Zumindest auf dem Papier ist der Zweitligist Sonntag Favorit. Jedoch wird Fortunas Cheftrainer Oliver Reck nicht müde zu betonen, dass der Kontrahent aus der Regionalliga „eine echte Hausnummer ist.“

Weltmeister zu Gast in der Stockumer Arena

RÜCKKEHR: Trotz einer Mittelohrentzündung konnte Verteidiger Christopher Avevor gestern erste Laufeinheiten absolvieren. Für das Pokalspiel kommt eine Kadernominierung aber zu früh.

FANS: Für das DFB-Pokalspiel am Sonntag bei den Würzburger Kickern werden etwa 3000 reisefreudige Fortuna-Fans erwartet.

SCHIEDSRICHTER: Die Pokalpartie gegen die Würzburger Kickers wird von Schiedsrichter Marcel Göpferich (Bad Schönborn) geleitet. Es wird für die Fortuna die erste Begegnung unter seiner Regie sein.

RESERVE: Mit einem Sieg der Flingerner U23 am Samstag gegen den SC Wiedenbrück könnte die Reserve zumindest für eine Nacht die Tabellenführung in der Regionalliga übernehmen.

WELTMEISTER: In Vorbereitung auf die Testpartie zwischen Weltmeister Deutschland und Argentinien findet das erste öffentliche Training in der Arena statt. Am 1. September absolviert die Elf von Bundestrainer Joachim Löw um 17 Uhr eine Trainingseinheit. Die Karten sind kostenlos ab Montag um 10 Uhr am Toni-Turek-Haus und im Fortuna-Fanshop am Burgplatz erhältlich.

Zumindest ein wenig Demut ist aufgrund der jüngsten Pokal-Erfahrungen Fortunas durchaus angebracht. Denn in der vergangenen Saison scheiterten die Flingerner unter Ex-Trainer Michael „Mike“ Büskens in der ersten Runde . Gegner damals war mit dem SC Wiedenbrück ebenfalls ein Regionalligist. „Auf diese 0:1-Niederlage werde ich sicherlich mit einen Satz eingehen“, verrät Übungsleiter Reck.

Reck mit starker Pokal-Statistik

Allzu viele Worte will der 49-Jährige aber nicht über die Vergangenheit verlieren. Denn mittlerweile seien ja bekanntlich einige neue Spieler da.

Für das Erreichen der nächsten Runde könnte Recks Erfahrung sprechen. Er selbst war zumindest auf dem Platz ein beachtlicher Runden-Jäger. Immerhin gewann er als aktiver Spieler von 61 DFB-Pokal-Partien stattliche 50! „Ich glaube, wenn einer was vom Pokal erzählen kann, dann wohl ich“, sagt Reck.

Reck erwartet gegen Würzburg einen souveränen Auftritt

Allerdings beziehen sich seine Erfahrungen auf die eines Keepers. Als Trainer ist er im Pokal ein Neuling. Als Übungsleiter des MSV Duisburgs trug er erst einmal die Verantwortung in einem K.o.-Spiel. Und dieses gewann er und zog in die zweite Runde ein. In seiner gesamten Karriere im Profi-Sport scheiterte Reck übrigens nie in Runde eins. Ein gutes Omen für Fortuna?!

„Ich habe schon oft gegen so genannte Underdogs gespielt“, erklärt Reck. „Solche Duelle machen auch den gewissen Reiz aus, wenn vermeintlich Große gegen Kleine spielen. Aber gegen Würzburg müssen wir zeigen, dass wir berechtigt zwei Ligen höher spielen!“

Schmidtgal konnte erst zweimal trainieren 

Sorgen bereiten könnte dem Übungsleiter jedoch seine linke Seite. Mit Heinrich Schmidtgal konnte einer der formstärksten Fortunen erst gestern ins Mannschaftstraining zurückkehren. Zuvor fehlte der 28-Jährige vier Tage lang wegen einer Innenbanddehnung.

Lediglich zwei Übungseinheiten hat der Flügelflitzer nun Zeit, das Fragezeichen hinter einem Einsatz zu beseitigen. „Ob ‘Schmitti’ bereit ist, 90 Minuten seinen Mann zu stehen, wird sich zeigen“, sagt Reck.

Ansonsten wäre die wahrscheinlichste Variante Lukas Schmitz in die Verteidigung zu ziehen und dafür Offensivdribbler Ben Halloran zurück in die Startelf zu beordern.

Unnerstall mit Rückenproblemen

Die Denkspiele mit einer Torwart-Rotation haben sich bereits vor der Partie erledigt. Lange war zwar spekuliert worden, ob Lars Unnerstall eine Bewährungschance erhält. Aber der Neuzugang litt Freitag an Rückenproblemen.

Wer auch immer den Flingerner Kasten hüten wird – eines ist klar: Diese Partie wird aus Fortuna-Sicht erstmals in dieser Saison einen Sieger und Verlierer hervorbringen.

Würzburg ist gewarnt. Denn Fortuna will den goldenen Pokal, der 1981 aus der Landeshauptstadt zur Eintracht nach Frankfurt ging, zurück.