Düsseldorf. . Am Freitag startet die 2. Fußball-Bundesliga in ihre 41. Saison. Fortuna Düsseldorf eröffnet das Rennen um die Aufstiegsplätze gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig. Michael Rensing ist als Starttorhüter festgelegt. Aber Reck muss um den leicht verletzten Mathis Bolly bangen.
Pressekonferenzen vor punktehaltigen Fußballspielen sind oft langweiliger als ein zermürbendes WM-Geplänkel zwischen Iran und Nigeria. Als Oliver Reck gestern Mittag auf dem Arena-Podium ernsthaft nach seinem Outfit gefragt wurde, das er am morgigen Freitagabend in der Arena zum Zweitliga-Start gegen Eintracht Braunschweig zu tragen gedenke, war es eigentlich Zeit zu gehen. Sah Fortunas oberster Übungsleiter übrigens genauso.
„Wir sind doch hier nicht bei der Fashion Week! Wichtig ist, dass die Spieler die richtigen Schuhe mit den richtigen Stollen anziehen“, bekräftige Reck. Und dass der Trainer, also er selbst, möglichst günstige Entscheidungen treffen möge. Das dürfte Reck zumindest auf dem Papier schwerfallen. Weil die sechseinhalbwöchige Vorbereitung mit neun Siegen, einem Unentschieden, guten bis sehr guten Leistungen und fast keinen Verletzungsausfällen als nahezu perfekt zu titeln wäre.
Nicht an die Decke gesprungen
Vier der elf Starter stehen für Coach Reck schon fest. Michael Rensing, das war in den vergangenen Tagen ja kein Geheimnis mehr, wird zwischen den Pfosten beginnen. Der Ex-Schalker Lars Unnerstall wird sich mit einem Bankplatz begnügen. „Lars ist vor Freude natürlich nicht an die Decke gesprungen“, hob Reck hervor, „aber er hat schon einige brenzlige Situationen gemeistert und wird seine Spiele bei uns bekommen.“
Abwehrchef Adam Bodzek, der defensive Mittelfeld-Routinier Sergio Pinto sowie Spielmacher Michael Liendl sind als Recks Korsettstangen gesetzt. Ob letztgenannter Österreicher eher auf der linken Seite oder doch in der zentralen Schokoladenposition zu sehen sein wird, ließ Reck offen: „Ich mache ja jetzt keine PowerPoint-Präsentation für Eintracht Braunschweig.“
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Von Liendls Positionierung dürften das Spielsysten (4-4-1-1 oder 4-2-3-1) und die weitere Offensivaufstellung abhängen. Mit Austrias Nationalspieler zentral und dem 15-maligen Testspieltorschützen Erwin Hoffer vorn wird es für Charlison Benschop, Fortunas zweiten dynamischen Angreifer, schwer werden, zur ersten Elf zu zählen.
Bellinghausen und Lamertz könnten auf der Tribüne landen
Im rechten Mittelfeld stellt sich die Grundsatzfrage, ob Mathis Bolly einsatzbereit ist oder nicht. Die dynamische Leistung nebst Treffer beim 4:1 über den englischen Zweitligisten Wigan Athletic würde einen Start schon rechtfertigen. Coach Reck stellte gestern vor dem Abendtraining jedoch „bisserl Probleme“ bei seinem Norwegen-Ivorer fest. Muskuläre mal wieder, um genauer zu sein. Was wiederum allenfalls auf eine Joker-Rolle hindeutet. Und die Chancen für die Blondschöpfe der Fortuna-Crew auf den Außenbahnen erhöht: der Finne Joel Pohjanpalo und Australiens WM-Starter Ben Halloran.
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Spannung birgt auch die Frage, wer auf die Tribüne muss. Die verletzten Fink und Bebou fehlen, ebenso der dritte Torwart Heller und der in die Regionalliga-Elf geschickte Gianniotas. Aus den verbliebenen 22 Rothemden muss Reck noch vier streichen. Es könnte prominente Protagonisten wie Axel Bellinghausen oder Andreas Lambertz treffen.
Schultes Ziel: Fußball, der Spaß macht
Das treffende Schlusswort der Mittagsplauderei hatte Sportvorstand Helmut Schulte parat: „Ich habe unseren Spielern gesagt: Beurteilt die Leute daran, was sie machen – und nicht daran, was sie reden!“ Heute Abend dürfen sich rund 40 000 Zuschauer auf Taten freuen. Und auf Schultes Ziel hoffen: „Wir wollen Fußball bieten, der Spaß macht.“