Düsseldorf. . Der frisch verpflichtete Innenverteidiger Christopher Avevor sucht am Rhein, bei Zweitligist Fortuna Düsseldorf, eine neue Chance. Bei einer WM war der gebürtige Kieler schon – 2009 mit den deutschen U-17-Junioren in Nigeria. Seit gestern weilt er mit der Fortuna im Trainingslager auf Langeoog.

Wind und Nieselregen lächelte Christopher Avevor gestern Mittag lässig weg, als er sich zum Begrüßungsfoto an die schwarz-rot-goldene Heckfahne des Langeoog-Fährschiffs stellte. Der 22-jährige gebürtige Kieler ist als Nordlicht schließlich eine steife Brise gewohnt. Das aktuell nicht gerade sommerliche Wetter könnte für die nächsten Wochen ein Symbol sein. Der ehemalige Junioren-Nationalspieler Avevor, der vorwiegend in der Innenverteidigung unterwegs ist, aber auch als Außenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld spielen kann, wird um seinen Platz bei Fußball-Zweitligist Fortuna kämpfen müssen. Mit Bruno Soares, Adam Bodzek und Dustin Bomheuer besteht die direkte Personalkonkurrenz aktuell aus einem Trio.

Düsseldorf ist für den Deutsch-Ghanaer eine neue Chance. Das Profi-Dasein bei Hannover 96 stagnierte nach zuvor einem guten Ausleihjahr beim Liga-Konkurrenten FC St. Pauli mit 30 Pflichtspieleinsätzen. Zuletzt war Avevor, der für die 96-er seit 2010 nur sieben Bundesliga-Einsätze hatte, in der Regionalliga Nord unterwegs. Goslarer SC, SV Eichede, ETSV Weiche oder SC Norderstedt hießen die Herausforderungen. Der Neu-Düsseldorfer kam auf allen Defensivposition zum Zug. Bei lediglich zwölf Einsätzen war die Saison 2013/14 alles andere als befriedigend.

Einsatz bei der U-17-WM war der Höhepunkt in Avevors Karriere

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„Fortuna hat die Ambition, demnächst wieder in der Bundesliga zu spielen. Der Wechsel ist deshalb für mich ein sehr guter Schritt“, hebt der Neuzugang hervor. Der war gerade einmal 14 Stunden vor der Abfahrt ins erste von zwei Sommer-Trainingslagern offiziell verpflichtet worden. Auch Fortunas Liga-Konkurrent 1. FC Union Berlin hatte dem Vernehmen nach Interesse an Avevors Abwehrkünsten.

Der 1,84 Meter große Juniorennationalspieler wechselte bereits im Alter von 16 Jahren von Holstein Kiel in den Nachwuchs von Hannover 96. Höhepunkt der Karriere war der Einsatz bei der U-17-Weltmeisterschaft mit Deutschland in Nigeria im Herbst 2009. Die DFB-Auswahl strauchelte zwar im Viertelfinale gegen den späteren Champion Schweiz mit 3:4 (2:2) nach Elfmeterschießen. Avevor spielte allerdings mit aktuellen Fußball-Größen zusammen. Marc-André ter Stegen beispielsweise, der von Borussia Mönchengladbach im Sommer zum FC Barcelona wechselt, hütete das Gehäuse. Der aktuelle WM-Nachzügler Shkodran Mustafi, der damals noch für den FC Everton unterwegs war, aktuell für Sampdoria Genua spielt, zählte zum Kader. Dazu auch ein gewisser Mario Götze. Oder Fast-WM-Fahrer Kevin Volland.

In der oberen Etage des deutschen Profifußballs etablieren

Nach fünf Bundesliga-Einsätzen in der Saison 2010/11, die auch von einem Mittelfußbruch geprägt war, kam Avevor in Hannover nicht mehr recht zum Zug. Zweimal noch durfte er erstklassig ran: beim 1:0 in Berlin gegen Hertha BSC in der Saison 2011/12 sowie im vorletzten Match der abgelaufenen Spielzeit in Nürnberg (2:0).

Fortuna ist für das einstige Talent eine neue Möglichkeit, sich in der oberen Etage des deutschen Profifußballs zu etablieren.