Düsseldorf. . Sergio da Pinto Silva ist Porugiese. Der neue Fortuna-Spieler nahm die 0:4-Pleite seiner Heimat-Elf zum WM-Auftakt gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gelassen zur Kenntnis. Dabei ist er eigentlich emotional: „Ich bin ein Gewinnertyp und liebe Fußball!“, sagt der Neu-Düsseldorfer.

Ob das portugiesische Fußball-Herz von Sergio da Pinto Silva nachhaltig Schaden genommen hat? Fortunas neuer defensiver Mittelfeldspieler nahm die 0:4-Pleite seiner Heimat-Elf zum WM-Auftakt gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft relativ emotionslos zur Kenntnis. „Egal war es mir nicht, aber letztendlich soll die bessere Mannschaft gewinnen“, sagte der 35-Jährige, der in der portugiesischen Portweinhochburg Vila Nova de Gaia, am Rio Douro gelegen, zur Welt kam.

Ob er als international erfahrener Bundesligaprofi lange überlegen musste, sich einem Zweitligisten anzuschließen? Pinto – „Nennen Sie mich ‘Herr Pinto’ oder ‘Sergio’ – gibt die Frage unbeantwortet an Helmut Schulte weiter. „Es gab schon langwierigere Vertragsgespräche“, kommentierte Fortunas Sportvorstand augenzwinkernd. Er lernte Pinto bereits 1998 auf Schalke kennen: „Wir haben uns das erste Mal auf dem Aschenplatz der Glückauf-Kampfbahn getroffen. Einer der wenigen Plätze in Deutschland, wo es noch viereckige Torpfosten aus Holz gab.“

Für Pinto ist der Wechsel zurück nach Deutschland ein großer Schritt. Aber kein Rückschritt, wie er sagt. Nach sechs Jahren bei Hannover 96 hatte er sich seinen persönlichen Traum von der spanischen Primera Division erfüllt, heuerte vor der vergangenen Saison bei UD Levante an. Doch der Traum wurde schnell zum Albtraum. Nicht nur, weil Pintos Premiere mit den Blau-Roten gegen den FC Barcelona vor knapp 74 000 Zuschauern im Camp Nou gehörig daneben ging. Bereits zur Pause stand es nach u.a. zwei Messi-Treffern 0:6! Der in der Halbzeit ausgewechselte Pinto erlebte den Schlussakt nur noch von der Bank. 0:7 – herzlich willkommen in Spanien!

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Seine „Zufriedenheitskurve“ habe in der Folgezeit steil nach unten gezeigt. „Ich habe es nicht geschafft, jeden Tag aufs Neue alles aus mir herauszukitzeln. Ich war nicht glücklich und wollte unbedingt einen Cut machen.“ Was der größte Unterschied zwischen Spanien und Deutschland ist? „20 Grad“, flachst Pinto, der sich mit der spanischen Gelassenheit nie recht anfreunden konnte: „Wenn der Gärtner um 12 Uhr kommen soll, erscheint er erst um halb Zwei und sagt dann auch noch, er hätte wenig Zeit, weil er gleich Siesta machen muss!“

„Ave Maria“ auf dem Unterarm

Auch sein starker Glaube, den er für alle sichtbar in Form eines auf den rechten Unterarm tätowierten „Ave Maria“ trägt, konnte in Spanien nichts kitten. An der Einstellung zu seinem Beruf und seinem Selbstvertrauen hat die Zeit in Valencia jedoch nichts geändert: „Ich bin ein Gewinnertyp und liebe Fußball!“

Auf der Sechserposition wird er künftig die Fäden im defensiven Mittelfeld der Fortuna ziehen und mehr sein als nur ein Ersatz für den verletzten Oliver Fink (Kreuzband).

„In Spanien habe ich auch als Zehner gespielt, aber ich denke, dass ich der Mannschaft im defensiven Mittelfeld am besten helfen kann“, sagt Pinto, der für sich keine Führungsansprüche erhebt. „Natürlich bin ich ein emotionaler Spieler und versuche auf dem Feld zu führen. Wichtig ist aber, dass alle elf Spieler auf dem Rasen Verantwortung übernehmen!“

Nach neun Jahren auf Schalke (1995 bis 2004), drei Jahren in Aachen (2004 bis 2007, u.a. mit Ex-Fortune Sascha Rösler), sowie einem halben Saison-Dutzend in Hannover (2007 bis 2013) soll die Fortuna für Pinto nun die letzte Station werden. „Aber nicht nur für zwei Jahre!“ Künftig wird er mit der Trikotnummer „24“ auflaufen: „Ich musste erst meine Frau fragen, ob sie damit einverstanden ist.“