Düsseldorf. . Auch im letzten Saisonspiel wird Interimstrainer Oliver Reck auf der Bank von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf platznehmen. Eine Rückkehr des erkrankten Cheftrainers Lorenz-Günther Köstner scheint derzeit weit weg. Die Fortunen sprachen mit Köstner schon über eine Vertragsauflösung.

Interimstrainer Oliver Reck hält gern Versprechen. Vor dem letzten Auswärtsspiel in Karlsruhe hatte er Gerstensaft für die Rückfahrt in Aussicht gestellt. Nach dem überzeugenden 2:2 beim KSC hatten sich die Fortuna-Profis das eine oder andere Bier verdient. Der Endspurt unter Reck mit nun vier Siegen und zwei Punkteteilungen aus den jüngsten sechs Partien macht Lust auf die neue Fußball-Zweitliga-Saison.

Der Schlussakkord am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern bleibt noch übrig. Coach Reck verspricht den Fans zum Finale „ein Spektakel“. Dass die Gäste noch eine minimale Chance auf Relegationsspielplatz drei besitzen, weiß Reck auch: „Gegen uns werden die Lauterer aber sicher nicht so hoch gewinnen, dass sie Fürth noch einholen.“ Drei Punkte und sechs Treffer sind die Greuther besser. Bei einem Heimspiel gegen den SV Sandhausen vor der Brust.

Komplettabsage von Köstner blieb bislang aus

Die Fortuna würde mit einem Heimsieg den sechsten Platz in der Abschlusstabelle ziemlich sicher zementieren. Zu Rang fünf wird’s nicht mehr reichen. Der KSC hat drei Punkte und 15 Tore Vorsprung. Trotzdem hat sich Fortuna in der TV-Geldrangliste noch auf Platz vier verbessert. Was einer Fernseheinnahme von immerhin 7,771 Millionen Euro entspricht. Im neuen Jahr dürfen die Rothemden ebenfalls mit TV-Platz vier (oder fünf, je nach Bundesliga-Absteiger) planen. Die Deutsche Fußball-Liga hat die Verteilung der üppigen Gelder um ein Jahr nach vorn datiert. Man weiß also anhand der Fünfjahreswertung nun immer zu Saisonbeginn, was an TV-Euronen in die Kasse kommt. Es wären im Platz-vier-Falle 8,533 Millionen Euro.

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Mehr war locker möglich. In Karlsruhe stimmte Interimstrainer Reck erstmals das „Hätte, wenn und aber“-Lied an. Obwohl der Rückstand auf Platz drei immer noch zehn Punkte beträgt. „Angesichts unserer Leistungen zuletzt sieht man, wieviel mehr für uns drin gewesen wäre“, so Reck. Der mittlerweile sämtliche Zahlenspielereien als günstige Bewerbungsfakten für die neue Saison ansehen darf. Eines ist gewiss: Die Fortunen mit Vorstandschef Dirk Kall und Sportvorstand Helmut Schulte versuchen aktuell, den Vertrag mit dem erkrankten Cheftrainer Lorenz-Günther Köstner vor Ort zu lösen. In den vergangenen Tagen war man nach NRZ-Informationen zum zweiten Mal in Stuttgart, um sich nach Köstners Wohlbefinden zu erkundigen. Verbunden mit der Kardinalfrage, ob der 62-jährige Franke zum Start der Sommervorbereitung am 16. Juni in Düsseldorf wird antreten können. Eine Komplettabsage nebst Ausstiegsverhandlung kam von Köstners Seite offenbar nicht.

Reck blickt mit Fortuna auf gute Erfolgsbilanz zurück

Sollte sich Köstner noch anders entscheiden, muss das nicht zwangsläufig mit der endgültigen Beförderung von Oliver Reck zum Cheftrainer einhergehen. Der Offenbacher Ex-Bundesliga-Torsteher ist allerdings einsamer Favorit auf die mögliche Vakanz.

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Die Erfolgsserie und vor allem die offensiv frischen Auftritte seiner Jungs haben Reck in die beste Position gebracht. Der hob in Karlsruhe noch einmal hervor, dass „wir das Zeug und die Qualität gehabt hätten, ganz vorn dabei zu sein“. Heißt aus Sicht des Protagonisten: Mehr wäre möglich gewesen, hätte Fortuna in der Winterpause gleich auf Büskens-Nachfolger Reck gesetzt. Was allerdings auch zu beweisen gewesen wäre.

Übrigens: Nach dem finalen Zweitliga-Match gegen den 1.FC Kaiserslautern am Sonntag (15.30 Uhr, Arena / live in unserem Ticker) stehen noch drei Testpartien an. Am 14. Mai (19 Uhr) geht es zum Bezirksligisten Atatürk Mettmann. Dazu sind Partien beim Bezirksligisten TSV Eller 04 (17. Mai, 16 Uhr) und Landesligist 1. FC Monheim (18. Mai, 15.30 Uhr) abgemacht worden.