Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat das dritte Spiel in Serie gewonnen und den SV Sandhausen überraschend deutlich 3:0 (2:0) geschlagen. Ben Halloran brachte die Fortuna in Führung. Michael Liendl erhöhte mit zwei Toren auf 3:0, verschoss aber kurz vor Schluss einen Elfmeter.
Was hatte Oliver Reck vor dem Match in Sandhausen noch gesagt? Weiße Trikots, rote Pullover – ist doch alles Hokuspokus! Während seine Fortunen am Donnerstagabend beim SV Sandhausen in Türkis spielerisch und kämpferisch eine prächtige Figur abgaben, hatte der Interimstrainer des Fußball-Zweitligisten wieder seinen roten Glückspullover an der Seitenlinie übergestriffen. Kein Hokuspokus: Mit dem klar verdienten 3:0 (2:0) im Hardtwaldstadion gelang der fünfte Sieg im sechsten Match unter Recks Regie. Damit bleiben die Düsseldorfer drei Partien vor Saisonschluss nun auch rechnerisch in der zweiten Liga.
Michael Rensing hütete das Fortuna-Tor für Fabian Giefer
Vor dem Anpfiff überraschte Interimstrainer Reck mit einer Personalumstellung. Erstmals seit der 0:2-Heimniederlage Ende November gegen den Karlsruher SC, gleichzeitig letztes Fortuna-Match für Cheftrainer Mike Büskens, stand Michael Rensing zwischen den Pfosten. Reck mochte dem ehemaligen Bayern-Keeper einfach mal eine Einsatzchance einräumen. Zumal Rensing in der neuen Saison wegen des Wechsels von Fabian Giefer zu Schalke 04 ohnehin als Nummer-Eins-Keeper eingeplant sein dürfte. Rensing verlebte einen ruhigen Abend, brauchte kaum einmal einzugreifen, weil seine Vorderleute fast alle Sandhäuser Chancen blockten.
Halbzeit eins gehörte eindeutig Michael Liendl. Fortunas Winterneuzugang vom österreichischen Erstligisten Wolfsberger AC bereitete Hallorans Führungstreffer nach genau 138 Spielsekunden mit einem herrlichen Gassenpass auf Flankengeber Erwin Hoffer vor. Erzielte dann das 2:0 nur sechs Minuten später selbst. Diesen Treffer hatte Liendl mit einem weiten Ball auf die rechte Seite zu Hoffer ebenso eröffnet.
Auch interessant
Auch im eigenen Strafraum war der Spielmacher aktiv. Rettete gleich zweimal auf der Torlinie. Erst gegen einen Kopfball von Innenverteidiger Olajenbesi nach einer Ecke (27.). Dann in ähnlicher Position gegen den Kopfball-Versuch von Linsmayer (40.).
Die entscheidende Situation im ersten Durchgang war allerdings ein vermeintliches Foul von Bruno Soares an Ex-Fortune Ranisav Jovanovic im Gäste-Strafraum. Der Brasilianer trat den Serben von hinten in die Schuhe. Hatte locker für einen Elfmeterpfiff gereicht. Doch Referee Robert Hartmann vom SV Krugzell ließ weiterlaufen. Im direkten Gegenzug fiel dann das 2:0 für die Fortunen. Kurios: Während die Sandhäuser Fangemeinde wütende „Schieber“-Rufe losließ, gerieten SVS-Keeper Riemann und Abwehrkollege Olajenbesi in die Haare. Fortunas Angriffsbulle Charlison Benschop musste schlichten. Zwölf Minuten später war die Partie für den Curacao-Niederländer jedoch beendet. Der elfmalige Fortuna-Torschütze humpelte mit einer Wadenverletzung vom Feld. Youngster Timm Golley kam auf den Rasen, besetzte die rechte Seite, während sich Michael Liendl in die Spielmacher-Position orientierte. Fortunas Spielsystem wechselte so von 4-4-2 auf 4-2-3-1.
Michael Liendl scheiterte mit einem Foulelfmeter an Riemann
Nach dem Seitenwechsel war die Partie unerwartet flink entschieden. Wieder startete die Fortuna einen ganz starken Schnellangriff. Christian Gartner schickte aus der eigenen Hälfte Ben Halloran über die rechte Angriffsseite. Die flache Hereingabe des Australiers in den Strafraum ließ Oliver Fink zum blank stehenden Michael Liendl laufen. Und der schoss eiskalt zum 3:0 ein. Damit waren die Sandhäuser Lebensgeister auf dem Rasen erloschen. Zumindest, was die Fußballspielerei anbetraf. Einige Weiß-Hemden brachten schließlich noch eine gewisse Härte ins Match. Der eingewechselte Ulm zerrupfte Gartner den linken Stutzen: Gelbe Karte! Dann langte Adler ungestraft gegen Oliver Fink hin. Der Routinier musste mit einer Wadenverletzung vom Platz.
Einen Treffer hätte die Fortuna in der Endphase noch drauflegen können. Doch Michael Liendl scheiterte mit einem Foulelfmeter an Keeper Riemann. Zuvor hatte der Torsteher offenbar Timm Golley im Strafraum-Zweikampf touchiert.
Die Statistik: SV Sandhausen - Fortuna Düsseldorf 0:3 (0:2)
SV Sandhausen: Riemann – Achenbach, Hübner, Olajenbesi, Schauerte (70. Ulm) – Thiede, Tüting (83. Kulovits), Linsmayer, Zimmermann – Jovanovic, Adler
Fortuna: Rensing – Ramirez, Bodzek, Bruno Soares, Levels – Liendl, Fink (75. Paurevic), Gartner, Halloran – Benschop (22. Golley) – Hoffer (59. Bancé).
Schiedsrichter: Robert Hartmann (SV Krugzell/Wangen).
Zuschauer: 5750.
Tore: 0:1 (3.) Halloran, 0:2 (9.) Liendl, 0:3 (51.) Liendl.
Gelbe Karten: Jovanovic, Adler, Ulm.
Verschossener Elfmeter: Liendl (79./Riemann foult Golley).
Eckbälle: 6:2 (4:0).
Torchancen: 4:5 (4:3).
So geht es weiter: Fortuna – FC Erzgebirge Aue (26. April, 13 Uhr, Arena, live in unserem Ticker).